Anlagestrategien – Erfolg auf dem Parkett
Veröffentlicht von
Weimer Media Group GmbH
am
31.01.2009
Wie investiere ich mein Geld richtig, wo ist es sicher und wie erziele ich eine hohe Rendite? Antworten auf diese Fragen suchen die Menschen nicht erst angesichts der aktuellen Situation an den Märkten. Den Königsweg hat offenbar noch niemand gefunden. Ihn kann es auch gar nicht geben, denn jeder Anleger ist anders, ebenso wie seine Investmentziele, das ihm zu Verfügung stehende Kapital und sein Zeithorizont.
Mit den Value- und Growth-Ansätzen haben sich im Lauf der Jahrzehnte jedoch zwei Strategien entwickelt, die inzwischen zu Klassikern geworden sind. Gleichgültig, ob Wert oder Wachstum, beide Ansätze haben ihre Reize. Die einzig richtige Investmentstrategie gibt es nicht, individuell passend muss sie sein. Besonders wichtig ist die Überlegung, welches Risiko der Anleger zu tragen bereit ist. Für Investoren, die finanzielle Dinge lieber vorsichtig angehen und waghalsige Spekulationen an der Börse scheuen, ist die Wahl einer eher konservativen Strategie, wie der Value-Ansatz, empfehlenswert. Dabei stehen Substanzwerte im Vordergrund, also werthaltige Aktien von Unternehmen mit stabiler Umsatz- und Gewinnentwicklung, die attraktiv bewertet sind. Das Beispiel des berühmten Value-Investors Warren Buffett zeigt, dass sich diese Anlagestrategie durchaus auszahlen kann, schließlich wurde der Amerikaner damit zum Multimilliardär. Darüber hinaus prägte er wesentliche Regeln für Value-Investoren.
Wert: Nicht leicht zu finden
Die Suche nach werthaltigen Unternehmen ist indes sehr aufwendig, erfordert sie doch eine ausführliche Beschäftigung mit Konzernbilanzen. Unter anderem sind ein niedriger Verschuldungsgrad, eine attraktive Dividendenrendite und ein stabiler und hoher Cash Flow Kennzeichen für ein Value-Unternehmen. Darüber hinaus ist eine niedrige Bewertung, gemessen am Gesamtmarkt, ein wichtiges Merkmal für einen Value-Titel. So weisen werthaltige Aktien in der Regel ein relativ geringes Kurs-Buchwert-Verhältnis und ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von unter 12 auf. Großen Wert legen Value-Investoren wie Buffett darauf, dass Anleger verstehen sollten, womit das Unternehmen, in dessen Aktien sie investieren wollen, tatsächlich sein Geld verdient. Welches Geschäftsmodell wird verfolgt, welche Produkte hergestellt bzw. welche Dienstleistungen werden angeboten? Wer diese Fragen beantworten kann, kann auch Chancen und Risiken besser beurteilen.
Nicht der Masse folgen
Wichtig ist darüber hinaus, Faktoren wie Wachstumsperspektiven und Marktposition eines Unternehmens im Vergleich zu den Mitbewerbern zu berücksichtigen. Strategische Allianzen, Strategie des Managements und Bewältigung von Krisen in der Vergangenheit sind weitere Aspekte, die im Fokus eines Value-Investors stehen. Buffett empfiehlt im Übrigen ein antizyklisches Anlageverhalten. Das bedeutet, einen unterbewerteten Titel dann zu kaufen, wenn der Markt von diesem Papier nichts wissen will. Anleger sollen also gegenläufig zu einem vorherrschenden Trend handeln. Um das Risiko möglichst gering zu halten, sollten Value-Investoren auf Diversifikation achten. Das bedeutet, nicht alles auf eine Karte zu setzen. Vielmehr sollte ein breit gestreutes Depot eine gut aufeinander abgestimmte, ausgewogene Mischung verschiedener Titel enthalten, damit Verluste bei einem Wert an anderer Stelle ausgeglichen werden können.
Geduld ist gefragt
Schnelle Gewinne lassen sich mit Buffetts Value-Strategie jedoch nicht erzielen. Eine langfristige Orientierung sowie die entsprechend nötige Portion an Geduld sollten Value- Investoren daher mitbringen. Zu Buffetts bekanntesten Regeln nicht ohne Grund folgende Aussage: „Wer nicht bereit ist, eine Aktie zehn Jahre zu halten, der sollte sie nicht einmal zehn Minuten halten.“ Ein Value-Investor muss also von den langfristig guten Aussichten eines Unternehmens fest überzeugt sein.
Wachstum: Junge, dynamische Firmen in Fokus
Anleger, die weniger langfristig denken, sondern auf kurz- bis mittelfristige Spekulationsgewinne setzen, sollten bereit sein, höhere Risiken einzugehen. Für diese Gruppe der Investoren kommt die Growth-Strategie infrage. Hier stehen Unternehmen im Fokus, die, im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen, überdurchschnittlich hohe Wachstumsperspektiven aufweisen. Oft handelt es sich um junge, innovative Firmen. Beispiele dafür sind Hightech- und Biotechfirmen sowie Gesellschaften aus dem Bereich Erneuerbare Energien, aber auch Konzerne aus den aufstrebenden Volkswirtschaften, die außerordentlich hohe dynamische Wachstumsraten verzeichnen. Das Marktumfeld ist insbesondere bei jungen Gesellschaften schwer einzuschätzen. Hinzu kommen mögliche Misserfolge im Bereich Forschung und Entwicklung, was insbesondere Biotechfirmen betrifft. Die Growth-Investoren orientieren sich daher weniger an fundamentalen Kennzahlen als an aktuellen und zukunftsträchtigen Trends. Anhand von Gewinnschätzungen der Analysten und Gewinn je Aktie werden aussichtsreiche Titel ausgewählt, während Bewertungen weniger berücksichtigt werden. Die
Trends beobachten
Über den Anlageerfolg entscheidet bei Growth-Investoren nicht zuletzt das optimale Timing. Zu Zeiten der New Economy konnten Growth-Investoren mit Internetaktien innerhalb kurzer Zeit sehr viel Geld verdienen. Als jedoch die Internetblase platzte, verloren sehr viele Anleger aber auch große Summen. Dieses Beispiel verdeutlicht die erhöhten Risiken, die es zu beachten gilt. Wer der Growth- Strategie folgen will, sollte also bereit sein, ständig Trends im Auge zu behalten und schnell zu reagieren. Denn sobald sich eine Trendwende andeutet, müssen die Aktien der entsprechenden Gesellschaften verkauft werden. Gleiches gilt, wenn ein Unternehmen den Wachstumsversprechen nicht gerecht wird: Dann sollten Anleger bereit sein, sich umgehend von den Papieren zu trennen. Growth- Anleger benötigen also ein besonderes Maß an Risikobereitschaft und Nervenstärke.
Auch im Fondsbereich möglich
Sowohl Value- als auch Growth-Strategie haben ihre Berechtigung. Im Übrigen können Anleger auch durchaus zwischen beiden wechseln, abhängig von den Investmentzielen, die verfolgt werden, sowie dem individuellen Chance-Risiko-Profil. So sollte für die Altersvorsorge beispielsweise die risikoärmere Wert-Strategie bevorzugt werden. Gleichgültig, ob Wert oder Wachstum – Anleger, die die Titelselektion lieber erfahrenen Experten überlassen und zugleich ihr Risiko breit streuen wollen, werden übrigens auch im Fondsbereich fündig. Auf dem Markt sind verschiedene Fondsprodukte für beide Anlagestile erhältlich.
Wenn nur das Beste gut genug ist
Zunehmend setzt sich daneben auch das sogenannte Quality Investing durch. Dieser Begriff wurde ursprünglich im Zusammenhang mit Anleihen und Immobilien verwendet. Bei beiden Assetklassen wird anhand von Ratings ersichtlich, wie es um die Qualität der Anleihe oder des Gebäudes bestellt ist. Übertragen auf Aktien bedeutet das, dass Titel einer fundamentalen Analyse unterzogen werden. Sowohl Finanzdaten als auch betriebswirtschaftliche Daten werden dabei untersucht. Auch eine attraktive Bewertung spielt eine Rolle. Die Titel, die dabei am besten abschneiden, eignen sich für eine Depotaufnahme. In einem Qualitätsdepot können daher sowohl Wachstums- als auch Wert- Aktien zu finden sein.
Fazit: Eine individuelle Entscheidung
Es bleibt dabei: Den Königsweg der optimalen Anlagestrategie, die sich für alle Investoren eignet, gibt es nicht. Vielmehr sind Investments eine individuelle Angelegenheit und müssen sozusagen „maßgeschneidert“ erfolgen. Denn sehr viele Faktoren, wie persönliche Risikoneigung, Anlagehorizont und -ziel sowie das zur Verfügung stehende Kapital spielen eine Rolle. Zwischen den hier beschriebenen Ansätzen lässt sich in der Anlagepraxis nicht immer klar trennen, es existieren Mischformen in verschiedenen Ausprägungen. Entsprechend können Anleger die dargestellten Anlagestile als Anregung verstehen, sie für sich zu adaptieren und eigene individuelle Lösungswege zu entwickeln.
Wert: Nicht leicht zu finden
Die Suche nach werthaltigen Unternehmen ist indes sehr aufwendig, erfordert sie doch eine ausführliche Beschäftigung mit Konzernbilanzen. Unter anderem sind ein niedriger Verschuldungsgrad, eine attraktive Dividendenrendite und ein stabiler und hoher Cash Flow Kennzeichen für ein Value-Unternehmen. Darüber hinaus ist eine niedrige Bewertung, gemessen am Gesamtmarkt, ein wichtiges Merkmal für einen Value-Titel. So weisen werthaltige Aktien in der Regel ein relativ geringes Kurs-Buchwert-Verhältnis und ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von unter 12 auf. Großen Wert legen Value-Investoren wie Buffett darauf, dass Anleger verstehen sollten, womit das Unternehmen, in dessen Aktien sie investieren wollen, tatsächlich sein Geld verdient. Welches Geschäftsmodell wird verfolgt, welche Produkte hergestellt bzw. welche Dienstleistungen werden angeboten? Wer diese Fragen beantworten kann, kann auch Chancen und Risiken besser beurteilen.
Nicht der Masse folgen
Wichtig ist darüber hinaus, Faktoren wie Wachstumsperspektiven und Marktposition eines Unternehmens im Vergleich zu den Mitbewerbern zu berücksichtigen. Strategische Allianzen, Strategie des Managements und Bewältigung von Krisen in der Vergangenheit sind weitere Aspekte, die im Fokus eines Value-Investors stehen. Buffett empfiehlt im Übrigen ein antizyklisches Anlageverhalten. Das bedeutet, einen unterbewerteten Titel dann zu kaufen, wenn der Markt von diesem Papier nichts wissen will. Anleger sollen also gegenläufig zu einem vorherrschenden Trend handeln. Um das Risiko möglichst gering zu halten, sollten Value-Investoren auf Diversifikation achten. Das bedeutet, nicht alles auf eine Karte zu setzen. Vielmehr sollte ein breit gestreutes Depot eine gut aufeinander abgestimmte, ausgewogene Mischung verschiedener Titel enthalten, damit Verluste bei einem Wert an anderer Stelle ausgeglichen werden können.
Geduld ist gefragt
Schnelle Gewinne lassen sich mit Buffetts Value-Strategie jedoch nicht erzielen. Eine langfristige Orientierung sowie die entsprechend nötige Portion an Geduld sollten Value- Investoren daher mitbringen. Zu Buffetts bekanntesten Regeln nicht ohne Grund folgende Aussage: „Wer nicht bereit ist, eine Aktie zehn Jahre zu halten, der sollte sie nicht einmal zehn Minuten halten.“ Ein Value-Investor muss also von den langfristig guten Aussichten eines Unternehmens fest überzeugt sein.
Wachstum: Junge, dynamische Firmen in Fokus
Anleger, die weniger langfristig denken, sondern auf kurz- bis mittelfristige Spekulationsgewinne setzen, sollten bereit sein, höhere Risiken einzugehen. Für diese Gruppe der Investoren kommt die Growth-Strategie infrage. Hier stehen Unternehmen im Fokus, die, im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen, überdurchschnittlich hohe Wachstumsperspektiven aufweisen. Oft handelt es sich um junge, innovative Firmen. Beispiele dafür sind Hightech- und Biotechfirmen sowie Gesellschaften aus dem Bereich Erneuerbare Energien, aber auch Konzerne aus den aufstrebenden Volkswirtschaften, die außerordentlich hohe dynamische Wachstumsraten verzeichnen. Das Marktumfeld ist insbesondere bei jungen Gesellschaften schwer einzuschätzen. Hinzu kommen mögliche Misserfolge im Bereich Forschung und Entwicklung, was insbesondere Biotechfirmen betrifft. Die Growth-Investoren orientieren sich daher weniger an fundamentalen Kennzahlen als an aktuellen und zukunftsträchtigen Trends. Anhand von Gewinnschätzungen der Analysten und Gewinn je Aktie werden aussichtsreiche Titel ausgewählt, während Bewertungen weniger berücksichtigt werden. Die
Trends beobachten
Über den Anlageerfolg entscheidet bei Growth-Investoren nicht zuletzt das optimale Timing. Zu Zeiten der New Economy konnten Growth-Investoren mit Internetaktien innerhalb kurzer Zeit sehr viel Geld verdienen. Als jedoch die Internetblase platzte, verloren sehr viele Anleger aber auch große Summen. Dieses Beispiel verdeutlicht die erhöhten Risiken, die es zu beachten gilt. Wer der Growth- Strategie folgen will, sollte also bereit sein, ständig Trends im Auge zu behalten und schnell zu reagieren. Denn sobald sich eine Trendwende andeutet, müssen die Aktien der entsprechenden Gesellschaften verkauft werden. Gleiches gilt, wenn ein Unternehmen den Wachstumsversprechen nicht gerecht wird: Dann sollten Anleger bereit sein, sich umgehend von den Papieren zu trennen. Growth- Anleger benötigen also ein besonderes Maß an Risikobereitschaft und Nervenstärke.
Auch im Fondsbereich möglich
Sowohl Value- als auch Growth-Strategie haben ihre Berechtigung. Im Übrigen können Anleger auch durchaus zwischen beiden wechseln, abhängig von den Investmentzielen, die verfolgt werden, sowie dem individuellen Chance-Risiko-Profil. So sollte für die Altersvorsorge beispielsweise die risikoärmere Wert-Strategie bevorzugt werden. Gleichgültig, ob Wert oder Wachstum – Anleger, die die Titelselektion lieber erfahrenen Experten überlassen und zugleich ihr Risiko breit streuen wollen, werden übrigens auch im Fondsbereich fündig. Auf dem Markt sind verschiedene Fondsprodukte für beide Anlagestile erhältlich.
Wenn nur das Beste gut genug ist
Zunehmend setzt sich daneben auch das sogenannte Quality Investing durch. Dieser Begriff wurde ursprünglich im Zusammenhang mit Anleihen und Immobilien verwendet. Bei beiden Assetklassen wird anhand von Ratings ersichtlich, wie es um die Qualität der Anleihe oder des Gebäudes bestellt ist. Übertragen auf Aktien bedeutet das, dass Titel einer fundamentalen Analyse unterzogen werden. Sowohl Finanzdaten als auch betriebswirtschaftliche Daten werden dabei untersucht. Auch eine attraktive Bewertung spielt eine Rolle. Die Titel, die dabei am besten abschneiden, eignen sich für eine Depotaufnahme. In einem Qualitätsdepot können daher sowohl Wachstums- als auch Wert- Aktien zu finden sein.
Fazit: Eine individuelle Entscheidung
Es bleibt dabei: Den Königsweg der optimalen Anlagestrategie, die sich für alle Investoren eignet, gibt es nicht. Vielmehr sind Investments eine individuelle Angelegenheit und müssen sozusagen „maßgeschneidert“ erfolgen. Denn sehr viele Faktoren, wie persönliche Risikoneigung, Anlagehorizont und -ziel sowie das zur Verfügung stehende Kapital spielen eine Rolle. Zwischen den hier beschriebenen Ansätzen lässt sich in der Anlagepraxis nicht immer klar trennen, es existieren Mischformen in verschiedenen Ausprägungen. Entsprechend können Anleger die dargestellten Anlagestile als Anregung verstehen, sie für sich zu adaptieren und eigene individuelle Lösungswege zu entwickeln.