Aktienmärkte am Scheideweg: Stimmung hui, Fakten pfui?!?
Es braut sich etwas zusammen: In Stimmungsumfragen steht Deutschland gut da, siehe Ifo- und ZEW-Index. Anders das Bild bei den harten Fakten: Hier hat Europas Krise Deutschland wohl längst erfasst. So berichten die Maschinenbauer wiederholt von schwindenden Aufträgen. Und auch der vom Londoner Markit-Institut veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für Deutschland fiel im April um 0,7 auf 50,9 Punkte - der schlechteste Wert dieses Jahres.
CAPITAL-MANAGER Basic - Montag, 07.05.2012
- Marktgeschehen: Aktienmärkte am Scheideweg: Stimmung hui, Fakten pfui?!?
- Stanley Gibbons: Internet- und China-Geschäft über Plan!
- Rückblick / Ausblick: ThaiBev & Paul Hartmann
Es braut sich etwas zusammen: In Stimmungsumfragen steht Deutschland gut da, siehe Ifo- und ZEW-Index. Anders das Bild bei den harten Fakten: Hier hat Europas Krise Deutschland wohl längst erfasst. So berichten die Maschinenbauer wiederholt von schwindenden Aufträgen. Und auch der vom Londoner Markit-Institut veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für Deutschland fiel im April um 0,7 auf 50,9 Punkte - der schlechteste Wert dieses Jahres. Da auch die US-Konjunktur nur noch gemächlich wächst, der Arbeitsmarkt überm großen Teich sogar regelrecht schwächelt, kann die labile Verfassung der Märkte nicht verwundern.
DAX-Charttechnik: Es wird eng!
Beim DAX erwies sich die 6.800-Punkte denn auch zuletzt als zu hoch, womit die 7.000er Marke wieder in weite Ferne rückt. Nun steht ein abermaliger Test der 6.500-Schwelle an. Fällt diese Unterstützung nachhaltig, dürfte es in den kommenden Tagen ungemütlich werden. Neben einer Kurslücke bei rund 6.200 Punkten (dort verläuft auch die 200-Tage-Linie), bietet sich die gut gesicherte Zone um 6.000 Zähler als Korrekturziel an. Alles in allem bietet der heimische Blue-Chip-Index nach dem Kursrutsch der Vorwoche ein bedenkliches Bild: Bestenfalls können wir uns ein langwieriges Seitwärtsgezerre vorstellen.
Doch die Gefahren wachsen beinahe täglich: Nicht nur die schleichende Konjunkturschwäche, auch die Eurokrise kocht - oh Wunder - langsam wieder hoch. Unsere Leser kennen unsere Meinung zu Euro, ESM und Rettungswahn: „Diese Suppe ist noch längst nicht ausgelöffelt!"
Willkommen im Euro-Tollhaus!
Aktuell gilt es insbesondere die Präsidentschaftswahlen in Frankreich im Auge zu behalten. Setzt sich am heutigen Sonntag der sozialistische Präsidentschaftskandidat François Hollande gegen Monsieur Sarkozy durch, haben die Euro-Retter ein großes Problem. Hollande gilt als erbitterter Gegner der Sparorgien zur Rettung der Gemeinschaftswährung, was wohl das Ende aller Fiskalpaktpläne wäre, mit denen der Euro-Raum endlich stabilisiert werden sollte.
Derweil steuert Deutschland auf die Unterzeichnung des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) zu. Den ESM und seine schockierenden Folgen für uns alle erklärt unter anderem diese Internetseite: http://www.stop-esm.org/home. Sehr lesenswert! Nur soviel vorab: Stimmt der Bundestag am 25. Mai diesem Gesetz zu, verliert Deutschland unwiderruflich seine finanzielle Hoheit. Rein rechnerisch stehen damit ab Juli unsere kompletten Steuereinnahmen dem ESM zur Verteilung zu. Tja, der Rettungswahnsinn kennt eben keine Grenzen. Aber immerhin kämen wir der Finanzdiktatur damit wieder einen gaaaanz großen Schritt näher.
Stanley Gibbons: Internet- und China-Geschäft über Plan!
Wir liegen mit der Aktie nun gut 30% vorn
Stanley Gibbons (Großbritannien: SGI) gönnt sich eine verdiente Verschnaufpause. Operativ läuft es beim britischen Briefmarkenspezialisten weiter rund, wie das Unternehmen kurz vor der HV am Dienstag klarstellte. „Business as usual“ konstatierten die Briten mit Blick auf die ersten vier Monate 2012, verwiesen aber auch auf einige Wachstumstreiber: So wachse der noch recht junge Internethandel mit hochpreisigen und historischen Briefmarken weiterhin sehr stark: SGI liegt hier nach eigenen Angaben 100% über dem Vorjahr. SGI ist damit auf bestem Weg die Ebay des Briefmarkenhandels zu werden...
Rückblick / Ausblick: ThaiBev & Paul Hartmann
Die asiatische Getränke-Aktie Thai Beverage (WKN: A0J2LZ) sowie der deutsche Pflegewert Paul Hartmann (Deutschland: PHH2) wurden in der vergangenen Woche Ex-Dividende gehandelt. ThaiBev erreichte trotz 5%-Dividendenabschlag mit 0,37 Singapur-Dollar (SGD) ein neues Allzeithoch. Man beachte auch das zuletzt anziehende Handelsvolumen!!! Zur Erinnerung: Wir hatten die Aktie zweimal bei 0,28 SGD empfohlen. Nun heißt es mit Stopp auf Einstandsniveau dabei bleiben…
Dividende gab es auch von Paul Hartmann: Der Klinikausrüster schüttete Ende der Woche 5,50 Euro Dividende (Vorjahr: 5,40 Euro) aus. In Q1 legte der Konzernumsatz um 5% zu. Unterm Strich erzielte Hartmann mit 19,1 Mio. Euro jedoch nur ein mageres Gewinnplus von 0,5%. Wir halten die Hartmann-Gruppe aber nach wie vor für einen schlafenden Riesen, mit dem Sie langfristig vom demographischen Trend profitieren können. Im Gesamtjahr sind trotz der Sparzwänge im Gesundheitssystem und hoher Rohstoffpreise gut 22 Euro Gewinn pro Aktie drin. Ergo ist die grundsolide Pflege-Aktie bei Kursen unter 200 Euro nur mit einem Gewinnmultiple von rund 9 bewertet. Stopp-Loss: 175 Euro.
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Mit den besten Grüßen
Ihr Frank Szillat und die Redaktion von www.capital-manager.at
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