Aktie der Woche: Netfonds

Börsenwerte IF Verlag GmbH
Veröffentlicht von Börsenwerte IF Verlag GmbH am 19.06.2020
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Netfonds scheint sich zu einer Aktie mit einer guten Story zu mausern


wieder mit guten Nachrichten wartete zuletzt die Netfonds AG auf. Zur Belohnung ist der Kurs seit Oktober 2019 im Xetra-Handel, von 17,90 Euro auf aktuell 28,60 Euro gestiegen. Verschwiegen werden sollte allerdings nicht, dass es nach der Aufnahme des Börsen-Listings am 3. September 2018 erst einmal nach unten ging mit den Notierungen, bevor der Titel dann beim zuvor erwähnten Kurs von 17,90 Euro im Oktober 2019 beim bisherigen Rekordtief seinen Boden fand. Im Zuge der Coronavirus-Baisse wurde dieses Niveau zwischenzeitlich fast wieder erreicht, doch mittlerweile handelt der Wert wieder dicht am Rekordhoch von 29,20 Euro vom 13. Februar 2020. Ein Sprung über diese Marke wäre gleichbedeutend mit einem prozyklischen charttechnischen Kaufsignal. Und das Chartbild sieht so aus, als ob genau das demnächst gelingen sollte.

Hinter dem Unternehmen mit dem derzeit aussichtsreichen Chartbild steckt eine führende Plattform für Administration, Beratung, Transaktionsabwicklung und Regulierung für die deutsche Finanzindustrie. Unter der Marke finfire stellt das Unternehmen seinen Kunden eine webbasierte Technologieplattform zur Verfügung, die es Nutzern aus der Finanzindustrie ermöglicht, Finanzmarkttransaktionen vollumfänglich, sicher und vor allem in jeder Hinsicht konform mit den relevanten MiFID-II-Vorgaben abzuwickeln. Das Angebot ist maßgeschneidert auf vielfältige Anforderungen des Tagesgeschäfts von Fondsgesellschaften, Vermögensverwaltern, Finanzberatern bis hin zu Spezialbanken und Versicherungen.

Wie es in der Selbstbeschreibung weiter heißt, profitieren Kunden von Netfonds somit von der modernsten Softwarelösung am Markt, die den Beratungsprozess deutlich vereinfacht, sicher gestaltet und zielgruppengenaues Produktmarketing ermöglicht. Mit mehr als 200 Mitarbeitern (Stand 31.12.2019) erwirtschaftete das Unternehmen im Jahr 2019 einen geprüften Konzernumsatz von 113,3 Mio. Euro (+21%). Der Netto-Konzernumsatz erhöht sich überproportional um 31% auf 26,4 Mio. Euro.

Im ersten Quartal 2020 kam der Konzernumsatz um 38,3% auf 33,35 Mio. Euro voran und der Netto-Konzernumsatz um rund 24% auf 6,75 Mio. Euro. Die Rohertragsmarge, also der Netto-Konzernumsatz im Verhältnis zum Brutto-Konzernumsatz lag mit 20,2% ebenfalls über der Zielmarke von 20%. Ergebnisseitig konnte die Gruppe das EBIT im Vorjahresvergleich von -0,58 Mio. Euro um mehr als 0,6 Mio. Euro auf rund 0,02 Mio. Euro verbessern. Wichtig dabei: Laut Vorstand ist wegen dem Coronavirus-Lockdown kein Nachlassen der Wachstumsdynamik festzustellen. Vielmehr liegen die Depoteröffnungen um rund 60% über dem Vorjahr. Für das Gesamtjahr strebt man ein EBITDA zwischen 4,0 und 4,5 Mio. Euro an, nach 3,43 Mio. Euro im Jahr 2019.

Die Gesellschaft nutzt die Gunst der Stunde zu einer Kapitalerhöhung. Konkret sollen zu einem Bezugspreis von 29,00 Euro 105.543 neue Aktien ausgegeben werden, was 5% aller bisher ausgegebenen Aktien entspricht. Ein nicht namentlich genannter strategischer Investor hat dabei zugesagt, im Bedarfsfall sämtliche Stücke zu zeichnen. Wie Netfonds mitteilte, soll mit den Mitteln aus der Kapitalerhöhung das Wachstum weiter unterstützt werden. Insbesondere stehe das Kapital für zusätzliche IT-Projekte und die Übernahme weiterer Unternehmen im Zuge der Konsolidierung der Branche zur Verfügung.

Vielleicht gibt es am 23. Juni bei der da virtuell stattfindenden Hauptversammlung mehr zu dem strategischen Investor zu hören und vielleicht macht der Vorstand auch Angaben dazu, wie er sich das weitere künftige Wachstum vorstellt. Vorstand und Aufsichtsrat halten derzeit inklusive Familie 54% der Anteile, so dass die Verantwortlichen Interesse an einem steigenden Aktienkurs haben. Analysten trauen Netfonds in diesem Jahr einen Gewinn je Aktie von 0,52 Euro nach 0,14 Euro im Vorjahr zu. Im kommenden Jahr sollen daraus 0,89 Euro je Anteilsschein werden, so dass der Ergebnistrend zu stimmen scheint. Wir raten zum Einstieg, aber wegen der überschaubaren Handelsumsätze auch dazu, Order noch strenger als sonst zu limitieren.
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