3D-Druckeraktien - ein Update
Veröffentlicht von
Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
am
07.08.2013
Im März diesen Jahres hatten wir Ihnen im AK 11/13 das Thema 3D-Druck vorgestellt und auf einige Titel hingewiesen, mit denen Sie an diesem Trend partizipieren können. 3D-Technologie erzeugt mit Hilfe einer Software jedes beliebige Produkt per Drucker. Brancheninsider rechnen langfristig sogar mit dem Ende der traditionellen Industrie. Die Technik gilt zudem als umweltfreundlich, da sie keinen Abfall erzeugt im Gegensatz zum Fräsen, Drehen oder Bohren. Im Internet gibt es bereits Blaupausen (shapeways.com) für individualisierte Playmobilfiguren, Schuhe oder Handyschalen, welche dann in wenigen Tagen geliefert werden. Heute gibt es ein Update dazu - inklusive neuer Möglichkeiten.
Das dynamische Wachstum der Branche hat sich im ersten Halbjahr nahtlos fortgesetzt. Hohe zweistellige Wachstumsraten prägen das Bild. Neben den Spezialisten wie Stratasys oder 3D Systems sind auch andere Unternehmen wie General Electric in diesen Markt eingestiegen.
Ende Juni sorgte STRATASYS (WKN: A1J 5UR; 87 $) für einen Paukenschlag in der Branche. Der auf Profimaschinen für 3D-Druck spezialisierte Hersteller Stratasys hat den Konkurrenten Maker- Bot übernommen. MakerBot war die Nummer eins weltweit, was das Geschäft mit Privatkunden betrifft. Der Deal hat ein Volumen von 600 Mio. $ und ermöglicht Stratasys den Zugang zum Massenmarkt. Das Interessante an MakerBot ist vor allem eine Online-Plattform, auf der Nutzer ihre digitalen 3D-Baupläne austauschen können. Außerdem griffen bereits einige Industrie-Schwergewichte wie Ford auf Geräte des Unternehmens zurück. Zum gleichen Zeitpunkt verkündete Microsoft, dass das neue Windows 8 über eine Schnittstelle die 3D-Drucker von MakerBot unterstützt. Folge:
Stratasys wird die Auslieferung von 3D-Druckern in 2013 auch infolge dieses Deals auf 80.000 Stück mehr als verdoppeln (organisches Wachstum rund 22 %). 2012 lag der Umsatz noch bei 359 Mio. $. 2013 dürften es knapp 500 Mio. $ werden. Das erste Quartal war bereits mit einem Umsatzwachstum von 31 % auf 102 Mio. $ stark. Je Aktie wurden 0,43 $ verdient (+ 40 %). Erwartet wurden nur 0,38 $. Ein Gewinn von 2 $ je Aktie für das Gesamtjahr erscheint realistisch. 2014 dürften es rund 2,70 $ gemäß aktueller Schätzungen werden (KGV 32).
Fazit: Angesichts des rasanten Wachstums ist die Bewertung akzeptabel. Setzt sich die Technologie durch und wird zum Massenmarkt, dann wächst Stratasys in Sphären, die sich heute noch niemand vorstellen kann.
3D SYSTEMS (WKN: 888 346; 46,30 $) setzt sein atemberaubendes Wachstum ebenfalls fort. Wir hatten die Aktie zwischen 30 und 32 $ zum Kauf empfohlen. Inzwischen 48 $, was einem Plus von über 50 % entspricht. Zunächst werden jetzt die Zahlen zum zweiten Quartal vom Markt verarbeitet. 20 Cent beim bereinigten Gewinn je Aktie lagen unter den Erwartungen von 0,24 Cent. Dafür aber konnte der Umsatz mit + 45 % auf 120,8 Mio. $ die Erwartungen von 114 Mio. $ schlagen. Die Wachstumsdynamik beim Umsatz erscheint uns in dieser Frühphase der Technologie zunächst wichtiger als der Quartalsgewinn.
Auch hier gab es eine Übernahme. Am 15. Juli wurde der Erwerb von Phenix Systems abgeschlossen. Gemessen am Umsatz spielt die Übernahme keine Rolle. Wichtiger ist der Technologiezugang. Phenix ist das einzige Unternehmen, welches in der Lage ist, Metall- und Keramikteile mit einer Granularität von 6 bis 9 Mikrometern herzustellen.
Ist 3D Systems auf dem aktuellen Niveau überbewertet? Die Grafik am Rand verdeutlicht das stramme zu erwartende Wachstum in den nächsten Jahren. 3D‘s Umsatzanteil in der Branche liegt heute bei etwa 19 %. Die Marktkapitalisierung erreicht 5 Mrd. $. Würde 3D seinen Umsatzanteil bis 2019 behaupten, läge der Umsatz bei rund 1,3 Mrd. €. Das entspräche beim aktuellen Börsenwert immer noch einem fast fünffachen Kurs-/Umsatz-Verhältnis. Unterstellen wir zu diesem Zeitpunkt Nettogewinnmargen von 20 %, würde 3D dann rund 240 Mio. $ verdienen. Damit läge das 2019er KGV bei 20. Stratasys ist damit gemsessen am Börsenwert von 3,5 Mrd. $ und einem Umsatz von 500 Mio. $ deutlich niedriger bewertet.
Fazit: Hier ist eine Menge eingepreist. Wer unserer Empfehlung im April gefolgt ist, darf ruhig mal Kasse machen oder alternativ ein Stop Loss bei 44 $ platzieren.
In Schweden macht der 3D-Spezialist ARCAM AB (WKN: A0J M3C; 60,21 €) eine große Welle. Arcam ist spezialisiert auf 3D-Technologie für hochwertige Metalle in der Luft- und Raumfahrt sowie der Orthopädiebranche. Mit seinem Elektronenstrahlschmelz-Verfahren (EBM “Electron Beam Melting”) ist man hier Technologieführer. Das Verfahren ermöglicht eine additive highend- Verarbeitung von Metallen. Branchenkenner gehen letztlich von einer Übernahme durch 3D-Systems aus. Die Halbjahreszahlen waren eindrucksvoll und übertrafen die Dynamik von Stratasys und 3D Systems um Längen. Umsatz + 80 % auf 92,1 Mio. SEK, Gewinn je Aktie 1,98 SEK nach 0,32 SEK. Arcam hat bereits jetzt schon eine Nettomarge von 8,3 % erreicht. KGV 47 per 2014 und 27 per 2015. Fazit: Kauflimit 56,50 €. Stopp 48,60 €.
Ende Juni sorgte STRATASYS (WKN: A1J 5UR; 87 $) für einen Paukenschlag in der Branche. Der auf Profimaschinen für 3D-Druck spezialisierte Hersteller Stratasys hat den Konkurrenten Maker- Bot übernommen. MakerBot war die Nummer eins weltweit, was das Geschäft mit Privatkunden betrifft. Der Deal hat ein Volumen von 600 Mio. $ und ermöglicht Stratasys den Zugang zum Massenmarkt. Das Interessante an MakerBot ist vor allem eine Online-Plattform, auf der Nutzer ihre digitalen 3D-Baupläne austauschen können. Außerdem griffen bereits einige Industrie-Schwergewichte wie Ford auf Geräte des Unternehmens zurück. Zum gleichen Zeitpunkt verkündete Microsoft, dass das neue Windows 8 über eine Schnittstelle die 3D-Drucker von MakerBot unterstützt. Folge:
Stratasys wird die Auslieferung von 3D-Druckern in 2013 auch infolge dieses Deals auf 80.000 Stück mehr als verdoppeln (organisches Wachstum rund 22 %). 2012 lag der Umsatz noch bei 359 Mio. $. 2013 dürften es knapp 500 Mio. $ werden. Das erste Quartal war bereits mit einem Umsatzwachstum von 31 % auf 102 Mio. $ stark. Je Aktie wurden 0,43 $ verdient (+ 40 %). Erwartet wurden nur 0,38 $. Ein Gewinn von 2 $ je Aktie für das Gesamtjahr erscheint realistisch. 2014 dürften es rund 2,70 $ gemäß aktueller Schätzungen werden (KGV 32).
Fazit: Angesichts des rasanten Wachstums ist die Bewertung akzeptabel. Setzt sich die Technologie durch und wird zum Massenmarkt, dann wächst Stratasys in Sphären, die sich heute noch niemand vorstellen kann.
3D SYSTEMS (WKN: 888 346; 46,30 $) setzt sein atemberaubendes Wachstum ebenfalls fort. Wir hatten die Aktie zwischen 30 und 32 $ zum Kauf empfohlen. Inzwischen 48 $, was einem Plus von über 50 % entspricht. Zunächst werden jetzt die Zahlen zum zweiten Quartal vom Markt verarbeitet. 20 Cent beim bereinigten Gewinn je Aktie lagen unter den Erwartungen von 0,24 Cent. Dafür aber konnte der Umsatz mit + 45 % auf 120,8 Mio. $ die Erwartungen von 114 Mio. $ schlagen. Die Wachstumsdynamik beim Umsatz erscheint uns in dieser Frühphase der Technologie zunächst wichtiger als der Quartalsgewinn.
Auch hier gab es eine Übernahme. Am 15. Juli wurde der Erwerb von Phenix Systems abgeschlossen. Gemessen am Umsatz spielt die Übernahme keine Rolle. Wichtiger ist der Technologiezugang. Phenix ist das einzige Unternehmen, welches in der Lage ist, Metall- und Keramikteile mit einer Granularität von 6 bis 9 Mikrometern herzustellen.
Ist 3D Systems auf dem aktuellen Niveau überbewertet? Die Grafik am Rand verdeutlicht das stramme zu erwartende Wachstum in den nächsten Jahren. 3D‘s Umsatzanteil in der Branche liegt heute bei etwa 19 %. Die Marktkapitalisierung erreicht 5 Mrd. $. Würde 3D seinen Umsatzanteil bis 2019 behaupten, läge der Umsatz bei rund 1,3 Mrd. €. Das entspräche beim aktuellen Börsenwert immer noch einem fast fünffachen Kurs-/Umsatz-Verhältnis. Unterstellen wir zu diesem Zeitpunkt Nettogewinnmargen von 20 %, würde 3D dann rund 240 Mio. $ verdienen. Damit läge das 2019er KGV bei 20. Stratasys ist damit gemsessen am Börsenwert von 3,5 Mrd. $ und einem Umsatz von 500 Mio. $ deutlich niedriger bewertet.
Fazit: Hier ist eine Menge eingepreist. Wer unserer Empfehlung im April gefolgt ist, darf ruhig mal Kasse machen oder alternativ ein Stop Loss bei 44 $ platzieren.
In Schweden macht der 3D-Spezialist ARCAM AB (WKN: A0J M3C; 60,21 €) eine große Welle. Arcam ist spezialisiert auf 3D-Technologie für hochwertige Metalle in der Luft- und Raumfahrt sowie der Orthopädiebranche. Mit seinem Elektronenstrahlschmelz-Verfahren (EBM “Electron Beam Melting”) ist man hier Technologieführer. Das Verfahren ermöglicht eine additive highend- Verarbeitung von Metallen. Branchenkenner gehen letztlich von einer Übernahme durch 3D-Systems aus. Die Halbjahreszahlen waren eindrucksvoll und übertrafen die Dynamik von Stratasys und 3D Systems um Längen. Umsatz + 80 % auf 92,1 Mio. SEK, Gewinn je Aktie 1,98 SEK nach 0,32 SEK. Arcam hat bereits jetzt schon eine Nettomarge von 8,3 % erreicht. KGV 47 per 2014 und 27 per 2015. Fazit: Kauflimit 56,50 €. Stopp 48,60 €.