Wochenrückblick: DAX mit Verlusten
Veröffentlicht am
22.08.2016
Nachdem sich die Briten für den Brexit entschieden, verbuchte der Leitindex - innerhalb von zwei Monaten - einen Anstieg von 10 Prozent. Für Experten keine große Überraschung. Auch die Tatsache, dass dem Leitindex nun die Kraft ausgehe, sei zu erwarten gewesen. Doch nicht nur das Brexit-Votum schadet dem Leitindex - auch die US-Zinsen sorgen für eine weitere Belastung. Letzte Woche verlor der DAX 0,6 Prozent.
Verschiedene Faktoren sorgten für einen Einbruch um 0,6 Prozent
Dem deutschen Aktienmarkt ging - sprichwörtlich - die Luft aus. Ein schwacher Auftakt der amerikanischen Börsen sorgte für einen Rückgang der Leitindex, sodass jener unter 10.500 Punkte fiel. Am Ende der Woche lag der DAX bei 10.544 Punkten - ein Minus von 0,6. "Wir sind wieder in der Realität angekommen", sagt der Analyst Jochen Stanzl. Es sei, so zahlreiche Experten, unrealistisch zu glauben gewesen, dass man den Wert ständig halten könne. Nun würde sich das System wieder "einpendeln". Der MDax (mittelgroße Unternehmen) schloss vergangene Woche bei 21.581 Zählern (- 0,5 Prozent); der TecDax fiel um 0,4 Prozent - er hält derzeit bei 1711 Punkten. Auch der EuroStoxx fiel um 0,9 Prozent, wie der Branchendienst ETX Capital berichtet.
Im Mittelpunkt: VW und Borussia Dortmund
Im Mittelpunkt der letzten Tage waren auch VW und einer seiner Lieferanten. Dabei straften die Anleger VW ab - am Ende verbuchten die Volkswagen-Aktien einen Rückgang von 1,5 Prozent. Im SDax konnten die Anteilsscheine von Borussia Dortmund begeistern - sie kletterten um 4 Prozent nach oben. Der starke Euro drückte ebenfalls auf die Laune der Anleger. Am Ende der Woche stieg die Gemeinschaftswährung auf 1,1362 Dollar - der höchste Stand, seit dem sich die Briten für den Brexit entschieden haben. Am Ende waren es also schlussendlich verschiedene Faktoren, die für den Einbruch um 0,6 Prozent gesorgt haben.
Werden die Zinsen erhöht?
Zum Wochenschluss haben sich vor allem die Anleger der New Yorker Wall Street zurückgehalten. Viele Investoren richten ihr Augenmerk derzeit auf die aktuelle Geldpolitik der amerikanischen Notenbanken. So werden immer mehr Stimmen laut, dass die Zinsen erhöht werden sollen. Die Entscheidung wird im September getroffen. John Williams, Fed San Francisco, weiß, dass ein langes Zögern zu automatisch negativen Folgen führen kann. Anleger erhoffen sich weitere Aufschlüsse von Janet Yellen, der Fed-Chefin, die nächste Woche auf dem Notenbanken-Treffen in Jackson Hole sein wird. Ob und inwiefern Neuigkeiten präsentiert werden, die mitunter zu weiteren Spekulationen führen, steht noch in den Sternen. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Zinsen tatsächlich erhöht werden können.
S&P-500 und Dow Jones verloren ebenfalls
Der Dow Jones-Index verlor 0,2 Prozent und schloss vergangene Woche bei 18.553 Punkten. Der S&P-500 verlor ebenfalls 0,1 Prozent und landete bei 2184 Punkten. Der Nasdaq schloss mit 5238 Punkten - kein Verlust, kein Zugewinn. Applied Materials überzeugte vor allem bei den Einzelwerten. Die Wertpapiere verbuchten einen Anstieg von 6,9 Prozent. Dabei konnte der Chipausrüster die Erwartungen der Analysten übertreffen. Auch Deere, der Traktoren-Hersteller, verbuchte einen Anstieg von 13,7 Prozent. Für Emerson Electric ging es ebenfalls nach oben - um 2,9 Prozent.
Gerüchte sorgen für Einbrüche
Vorwiegend waren es Gerüchte und Streitigkeiten, die dazu geführt haben, dass der DAX Verluste einfahren musste. Ob und inwiefern sich der deutsche Aktienmarkt nun wieder in der "Realität" befinde, bleibt abzuwarten.