Wie viel Kapital müssen die zehn größten deutschen Banken tatsächlich aufbringen, um die Vorschriften von Basel III zu erfüllen?
Veröffentlicht von
Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
am
19.09.2010
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Bernecker Tagesdienst
In den letzten Tagen geisterten Beträge von bis zu 200 Milliarden Euro durch die Medienlandschaft. Der Bankenverband schätzte den Eigenkapitalbedarf zunächst auf 100 Milliarden Euro, verlor dann aber das Vertrauen in die eigenen Rechenkünste und zog die Prognose wieder zurück.
Der Chef des Bankenrettungsfonds, SoFFin, sprach im Rahmen einer Veranstaltung für den Zeitraum von 2013 bis 2018 von 200 Milliarden Euro, ließ aber später klarstellen, dass sich diese Summe nicht allein auf den deutschen Institute bezieht, sondern der Finanzierungsbedarf sämtlicher Kreditinstitute der G20- Staaten gemeint war.
Den besten Anhaltspunkt liefert wohl eine Studie der Bundesbank, die alle deutschen Kreditinstitute mit einem Kernkapital von mehr als drei Milliarden Euro berücksichtigt. Demnach kommt auf die Unternehmen bis zum Jahr 2019 ein Bedarf von 50 Millionen Euro an frischem Kapital zu. Gleichzeitig geht man davon aus, dass ein überwiegender Teil dieser Summe durch einbehaltende Gewinne und externe Kapitalmaßnahmen gedeckt werden kann. Die Experten machen eine Kapitalisierungslücke von „lediglich“ zehn Milliarden Euro aus, für die bislang Finanzierungsquellen fehlen. Diese Summe ist beherrschbar. Dies gilt insbesondere angesichts der Tatsache, dass den Banken lange Übergangsfristen eingeräumt wurden.
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