Weizen: Marktversorgung bessert sich

BörseGo AG
Veröffentlicht von BörseGo AG am 03.11.2011
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Gold- & Rohstoff-Report

Die unmittelbare Gefahr weiter steigender Weizenpreise auf dem Weltmarkt scheint gebannt. Gute Ernten rund um den Erdball könnten zu einem Rückgang der Preise um rund 20% vom aktuellen Niveau führen. Wären da nicht der Maispreis und die zu Weizen vollständig konträre charttechnische Situation im Vergleich zu Weizen.


 

Das Jahr an den Getreidemärkten orientiert sich an der Ernte. Somit endet es nicht wie das Kalenderjahr im Dezember, sondern bereits im September. Und in dem nun begonnenen Jahr 2011/12 könnte das Angebot am Weizenmarkt die Nachfrage um 10 Millionen Tonnen überschreiten, schätzen Analysten der National Australia Bank. Die Australier müssen es wissen: Immerhin haben sie in den letzten Jahren alle Extreme kennengelernt, als Überflutungen und Dürren die Weizenernte in einigen Jahren um mehr als 50% einbrechen ließen. „Mit soliden Ernteerwartungen, wobei die Ertragsraten schon fast feststehen, wird der Markt damit beginnen, sich auf die Qualität zu fokussieren“, schreiben die Analysten. Die bloße mengenmäßige Betrachtung rücke in den Hintergrund. Eine gute Ernte – ein Segen für die australische Landwirtschaft.

In Chicago, wo die Preise maßgeblich auch für australischen Weizen gemacht werden, spielen Qualität und Quantität natürlich eine Rolle. Die Händler haben aber vor allem auch eine besondere Kennzahl und deren Auswirkungen im Blick: Das Verhältnis des Kontraktes mit dem Kürzel „W“ zu jenem mit dem Kürzel „C“. Dahinter verbergen sich die Terminkontrakte von Weizen und Mais. Weizen, ein Nahrungsmittel, kostet eigentlich mehr als Mais, das fast ausschließlich verfüttert wird. Das hat sich geändert, was allen Kopfzerbrechen bereitet, die mit den beiden Getreidesorten arbeiten.

Dazu zählen vor allem die Hersteller von Biokraftstoffen in den USA. Sie haben zu einem guten Teil dazu beigetragen, dass Mais heute plötzlich mehr kostet, als der eigentlich für die Menschen kostbarere Weizen. Der Preisabschlag beträgt 25,5 Cents pro Bushel und war im Sommer auf 50 Cents angestiegen – damit war der höchste Preisabstand seit Anfang der 80er Jahre erreicht. Im Herbst 2009 kostete Weizen in der Spitze noch 3,80 Dollar mehr, als Mais. Seit Frühsommer dieses Jahres driften die Preise auseinander.

Dies könnte weiter anhalten. Denn während sich die Versorgungslage bei Weizen verbessert, werden die weltweiten Lagervorräte bei Mais in diesem Erntejahr auf den niedrigsten Stand sinken seit 2006/07. Trotz der höchsten Ernte jemals gibt China in den letzten Wochen Rekordbestellungen für US-Mais auf. Die eigene Ernte reicht zwar aus, um die Nachfrage auf dem chinesischen Binnenmarkt zu decken, aber dann bleibt nichts mehr, um Lagervorräte für schlechte Jahre aufzubauen. Daher importieren die Chinesen große Mengen aus aller Welt. 

Im Oktober senkte das US-Landwirtschaftsministerium die Prognosen für die weltweiten Weizenvorräte scharf nach oben, was eine wachsende Weltproduktion reflektierte. Die Maisvorräte wurden auch scharf nach oben revidiert, doch liegen sie immer noch auf dem niedrigsten Stand seit vier Jahren. Nun versuchen viele traditionelle Maiskäufer die hohen Preise zu umgehen, indem sie gegen Weizen substituieren. Das stützt den Weizenpreis.

Die Stärke im Maispreis dürfte den Weizenpreis beflügeln. Weiter als 7,93 Dollar pro Bushel dürfte der Weizenpreis aber nicht steigen. Dort liegt das Bewegungshoch vom 31. August. Nach dieser Anstiegsphase dürfte im Jahr 2012 eine Korrektur bis mindestens 5,15 Dollar pro Bushel folgen. Anleger, die auf einen fallenden Weizenpreis setzen wollen, sollten diesen zunächst also weiter beobachten. Weitere Preissteigerungen sind wahrscheinlich. Wenn der Preis höher steht, bietet es sich an, auf Wendesignale zu achten. Beachten Sie hierzu die Chartanalysen auf: www.godmode-trader.de/rohstoffe

Ein geeignetes Zertifikat für eine Short-Spekulation in Weizen ist etwa der Goldman-Sachs-Schein mit der WKN „GS6W26“.

Beachten Sie, dass Sie die Zertifikate nur mit dem Betrag kaufen, den Sie im Verlustfall auch verlieren möchten, da die Zertifikate bei Erreichen des Knockoutlevels nur noch mit einem marginalen Restwert ausgezahlt werden. 

 

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