Was wirklich zählt

Weimer Media Group GmbH
Veröffentlicht von Weimer Media Group GmbH am 12.08.2010
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Ungebremstes Streben nach immer mehr Profit, waghalsige Spekulationen, gigantische Bonuszahlungen für Investmentbanker und Manager, die für Luxus und Exzesse verprasst wurden sowie hemmungsloses Schuldenmachen, um Dinge zu finanzieren, die man sich weder leisten kann noch unbedingt braucht: All diese Faktoren gelten als mitverantwortlich für die Finanzkrise, deren Folgen immer noch zu spüren sind. Zeit, sich die Sinnfrage zu stellen, findet John C. Bogle. In seinem Buch „Was wirklich zählt“ zieht der Finanzexperte Bilanz und befasst sich mit den wahren Werten im Leben.


An den internationalen Finanzmärkten wimmelt es von Menschen, die nach finanziellem Erfolg und Macht streben. Doch es geht darum, verantwortungsbewusst damit umzugehen, nicht der Gier zu erliegen und seine Macht nicht zu missbrauchen – doch viele können aus Sicht von John C. Bogle nicht widerstehen. Egal wie viel Geld, Macht und Einfluss sie haben, es reicht nie. Diese Auswüchse unseres Kapitalismus prangert Bogle in seinem neuesten Buch an. Es geht ihm dabei keineswegs darum, den Kapitalismus grundsätzlich in Frage zu stellen, sondern ihn vielmehr wieder ins richtige Verhältnis zu den wahren Werten zu rücken. Geld verdirbt einem Sprichwort zufolge den Charakter, doch es geht auch anders, wie Bogle exemplarisch anhand seiner eigenen Lebensgeschichte darzustellen versucht. Fleiß, Disziplin, harte Arbeit und die Überzeugung, dass Wohlstand vor allem dann sinnvoll ist, wenn man andere daran teilhaben lassen kann, ziehen sich als roter Faden durch seine Erzählung. Die Lehre, die Bogle aus der Subprime- und Finanzkrise gezogen hat, ist unmissverständlich: Ein Leben über den eigenen Verhältnissen, spekulatives Trading und Gier nach immer mehr materiellen Dingen steht echten Werten sowie der eigenen inneren Zufriedenheit im Weg. Rückbesinnung auf alte Werte Bezogen auf Kapitalanlagen lautet seine Forderung, sich wieder auf langfristige Investments zu konzentrieren, statt mit kurzfristigen und riskanten Spekulationen dem schnellen Profit hinterherzujagen. Seiner Meinung nach ist eine Rückbesinnung auf einfache, unkomplizierte und transparente Investments nötig, wie zum Beispiel auf Indexfonds. Führungskräften empfiehlt er, sich an traditionelle Grundwerte zu halten und auch bei der eigenen Vergütung Bescheidenheit walten zu lassen. Fondsmanager sollte sich seiner Meinung nach vor allem auch ins Bewusstsein rufen, dass sie den Anteilseignern verpflichtet sind, statt den persönlichen Zielen und Vorteilen oberste Priorität einzuräumen. Und für alle gilt laut Bogle, sich für die Belange anderer Menschen einzusetzen und sich für die Gesellschaft zu engagieren. Unter dem Strich plädiert er für eine Neubewertung unseres Begriffs von Erfolg. Fazit: Nachdenkliche Worte eines Mannes, der seit vielen Jahrzehnten in der Finanzbranche tätig ist. Hier geht es nicht nur um Geld und materiellen Besitz, sondern auch um Persönlichkeit, Charakter und Integrität.
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