Was tun in der Korrektur?

BörseGo AG
Veröffentlicht von BörseGo AG am 24.05.2010
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Antizyklischer Börsenbrief

In der Mai-Ausgabe hatten wir Ihnen geraten, die Stopps möglichst eng zu platzieren. Die Empfehlung kam gerade noch rechtzeitig vor dem merkwürdigen Zehn-Prozent-Tagesverlust beim Dow Jones, der angeblich durch den Tipp-Fehler eines Händlers ausgelöst wurde. Es gab schon intelligentere Versuche, die Anleger an der Nase herum zu führen.


Tatsache ist, dass sich die breiten Märkte seither im Korrekturmodus bewegen. Auch das zeigt, dass uns hier wieder einmal eine Lüge aufgetischt wurde. Denn hätte tatsächlich ein Tippfehler den Ausverkauf verursacht, dann hätten die Börsen diesen Ausrutscher längst wieder korrigiert. Die Frage ist, wie man sich jetzt verhalten sollte: Unserer Ansicht nach ist jetzt nicht die richtige Zeit, um antizyklisch auf Einkaufstour zu gehen. Wir gehen davon aus, dass die Korrektur gerade erst begonnen hat. Mit etwas Glück könnte es jetzt zu jenem Szenario kommen, das wir in der Mai-Ausgabe ebenfalls skizziert hatten: Die Märkte könnten noch eine Weile in der Nähe ihrer Jahreshochs herumturnen. Hierfür spricht auch die Beobachtung, dass sich nach den kräftigen Verlusten die Crash-Propheten wieder gegenseitig überbieten. Voraussetzung für eine Erholung ist allerdings, dass die Börsen in dieser Woche einen tragfähigen Boden ausbilden. Danach sieht es im Moment zumindest jedoch nicht aus.  Wer jetzt ausgestoppt wurde, und eher längerfristig agiert, der sollte sich die Sache ganz gemütlich von der Seitenlinie aus ansehen und weiterhin hohe Cash-Bestände halten. Kurzfristig agierende Anleger könnten demnächst auf eine technische Gegenbewegung spekulieren. Doch allzu große Hoffnungen sollte man sich dabei nicht machen. Sehen wir uns hierzu den marktbreiten S&P 500 an: Die zentrale 200-Tage-Linie hat der Index kürzlich mit hohen Umsätzen locker nach unten durchschlagen (rote Markierung in der folgenden Abbildung). Diese stellt jetzt einen massiven Widerstand dar. Sollte in dieser Woche der Sprung über diese wichtige Hürde gelingen, dann wartet mit der 50-Tage-Linie (blau) bei aktuell 1169 Zählern schon bald das nächste Bollwerk. In der langfristigen Betrachtung zeigt sich, dass jetzt auch der wichtige 50-Wochen-Durchschnitt auf der Kippe steht. Achten Sie auf die blaue Linie in der folgenden Abbildung. Bedenklich sind zudem die auffallend hohen Umsätze bei fallenden Kursen, die zuletzt zu beobachten waren. Achten Sie auf die blaue Markierung. Eine kurzfristige Erholung setzt voraus, dass sich die Kurse in diesem Bereich deutlich stabilisieren, andernfalls wird es ungemütlich. Der wichtige US-Transportindex hat kürzlich ebenfalls die Seite gewechselt: Mein Kollege Harald Weygand hat die charttechnische Lage gestern folgendermaßen kommentiert: http://www.godmode-trader.de/nachricht/DAX-Zu-schnell-zu-lautes-Crash-Gezeter,a2182155,b1.html Ganz aktuell scheint sich die Lage allerdings erst noch einmal zuzuspitzen: http://www.godmode-trader.de/nachricht/SP-Future-gefaehrlich-Gefahr-eines-Sell-Offs,a2183395.html Auch die jüngste Entwicklung bei den Goldaktien gefällt uns nicht: Während die Aktien der Goldproduzenten zu Beginn der Korrektur Anfang Mai noch durch relative Stärke überzeugen konnten, ist davon jetzt nichts mehr zu sehen. Am vergangenen Freitag hat nun auch Schwergewicht Newmont Mining (NEM) den Bullenmodus verlassen. Die letzte Bastion in dem Sektor ist jetzt der Goldpreis. Hier ist der Aufwärtstrend noch intakt. Da aber die Goldminen dem Goldpreis oftmals vorauslaufen, ist damit zu rechnen, dass auch hier die Korrektur noch nicht überstanden ist. Hierzu passt das Getrommel in den Medien: Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht in irgendeiner der zahllosen Talkshows zu physischen Goldkäufen geraten wird. Aus antizyklischer Sicht ist das ein klares Warnsignal. Wir würden auch bei den Goldaktien die Stopp-Kurse jetzt genau verfolgen. Wer bereits ausgestoppt wurde, der sollte vorerst abwarten und nichts tun. Wichtig ist uns in diesem Sektor aber der Hinweis, dass wir einen Grundbestand an Gold- und Silberaktien durch die Korrektur halten würden. Denn letztlich weiß niemand, wie sich die Staatsschuldenkrise über den Sommer noch entwickeln wird. Auch neue Höchstkurse beim Gold wären denkbar, sollten weitere Euro-Länder ins Trudeln kommen. In diesem Fall sollte man einen Basisbestand an Goldaktien im Depot haben, vielleicht zehn Prozent der angestrebten Positionsgröße. Man könnte jetzt auch darüber nachdenken, die Bestände an Goldaktien mit einem Short-Zertifikat auf den Goldaktenindex abzusichern. Möglich wäre etwa das Mini Future Short-Zertifikat der Royal Bank of Scotland mit der WKN 969996, ISIN XC0009699965.  Die Knock-Out-Schwelle liegt bei 578 Punkten, der Hebel bei 2,0. Doch denken Sie an das Emittenten-Risiko! Was die physischen Bestände angeht, bleibt alles beim Alten: Verkaufen würden wir hier gar nichts. Rücksetzer sind willkommene Gelegenheiten, um Barren und Münzen weiter aufzustocken. Fazit und Empfehlung: Mit unseren üppigen Cash-Beständen können wir die weitere Entwicklung jetzt ganz gelassen verfolgen. Abwarten lautet unsere Devise. Nur wer sehr kurzfristig agiert, der könnte demnächst auf eine Gegenbewegung spekulieren. Hierzu müssten sich die Kurse aber zügig stabilisieren. Das könnte noch etwas dauern: Am heutigen Dienstag deutet sich zunächst ein weiteres Kursgewitter an, der DAX verliert aktuell mehr als drei Prozent. Wer Aktien als Sachwert-Investment für Krisenzeiten betrachtet, der sollte sich jetzt in den verdienten Sommerurlaub verabschieden. Wer ausgestoppt wurde, der lehnt sich ebenfalls gemütlich zurück und wartet auf gute antizyklische Einstiegsgelegenheiten. Die wird es wieder geben, jetzt ist es aber noch zu früh. Beim Gold und den Goldaktien würden wir uns jetzt ebenfalls zurückhalten. Physische Bestände würden wir weiterhin halten und bei Schwäche aufstocken. Der Sommer könnte hierfür noch einmal eine prächtige Gelegenheit bieten. Näheres lesen Sie in der kommenden Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs.
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