Unverhofft kommt oft - Teilschutzzertifikate bieten Schutz

Weimer Media Group GmbH
Veröffentlicht von Weimer Media Group GmbH am 04.06.2009
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

zertifikate kompakt

„Teilschutzzertifikate“ ist einer der zahllosen Fachbegriffe, von dem die meisten Anleger eigentlich nicht genau wissen, was sich dahinter verbirgt. Einer der Gründe: Es gibt zahllose verschiedene Definitionen, die eher für mehr Unklarheit als für Verständnis sorgen. Zertifikate kompakt will damit Schluss machen und eine einfach Erklärung der Teilschutzzertifikate bieten.


Eine der ersten Lektionen, die man bei einer Journalistenausbildung in den USA lernt, ist die dort bekannte „KISS“-Formel: KISS steht für „keep it simple, stupid“(zu Deutsch: „Mach es einfach, Du Dummkopf“ – sinngemäß bedeutet dies, eine Sache so einfach wie möglich zu halten). Leider scheint die KISS-Formel aber noch nicht bis in alle Bereiche des Derivatesektors durchgedrungen zu sein. Noch immer müssen sich Anleger durch einen Definitionendschungel für die verschiedenen Zertifikate kämpfen. Ganz gemäß dem Motto: „Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht“. Ein Klassiker des Definitionschaos ist die Kategorie der „Teilschutzzertifikate“. Dabei bietet diese Kategorie Anlegern besondere Anlagechancen. Deshalb stellt Ihnen zertifikate kompakt diesen Bereich in (hoffentlich) verständlicher Form vor.


Zwischen Chance und Risiko

Es gibt drei übergeordnete Risikobereiche unter den Zertifikaten: Vollrisikozertifikate, Kapitalschutzzertifikate und Teilschutzzertifikate. Wie der Name schon sagt, trägt der Anleger bei „Vollrisikozertifikaten“ das Risiko zu 100 Prozent. Zu diesen Zertifikaten gehören beispielsweise Hebelzertifikate oder klassische Open- End-Zertifikate auf Indizes, Baskets oder Aktien. Dafür bieten diese Zertifikate natürlich auch die größten Gewinnchancen, wenn sich der Basiswert in die erwartete Richtung entwickelt.


Weniger Risiko, weniger Rendite

Auf der anderen Seite der Risikoskala stehen Kapitalschutzzertifikate. Hier steht nicht die Rendite, sondern der Kapitalerhalt im Vordergrund. Daher sind diese Zertifikate so strukturiert, dass der Anleger am Laufzeitende sein eingesetztes Kapital garantiert zurückerhält (vorausgesetzt, der Emittent geht nicht pleite). Der Verlust ist also auf den Geldwertverlust durch Inflation beschränkt, abgesehen vom Emittentenrisiko. Für diese Sicherheit muss man an der Börse aber auch einen Preis bezahlen: Die Renditechancen bei Kapitalschutzzertifikaten sind zumeist deutlich niedriger als bei Vollrisikozertifikaten.


Gegen unerwartete Kursbewegungen gewappnet

Die Mischung zwischen diesen beiden Polen sind die Teilschutzzertifikate. Früher gab es Teilschutzzertifikate, bei denen die Emittenten einen Teil des eingesetzten Kapitals erstatteten, wenn der Basiswert unter eine bestimmte Marke fiel. Diese Konstruktion ist jedoch völlig veraltet und durch die Integration von vollen Kapitalgarantien in immer mehr Zertifikattypen obsolet geworden. Wenn man heute von Teilschutzzertifikaten spricht, dann meint man damit vielmehr Zertifikate, bei denen trotzdem positive Renditen erzielt werden können, obwohl der Basiswert zu einem bestimmten Teil nicht in die gewünschte Richtung läuft. Die bekanntesten Zertifikattypen der Teilschutz-Kategorie sind also Bonuszertifikate, Capped Bonuszertifikate, Discountzertifikate, Reverse-Bonuszertifikate oder Expresszertifikate. Alle diese Zertifikattypen bieten eine zusätzliche, vorher definierte Sicherheitszone, innerhalb derer der Basiswert eine entgegengesetzte Entwicklung nehmen kann – und der Anleger am Laufzeitende trotzdem eine positive Rendite erwirtschaftet. Diese Zertifikate bieten also einen Schutz gegen einen Teil einer konträren Entwicklung des Basiswertes. Wenn beispielsweise der Basiswert bei einem Bonuszertifikat nicht weiter ansteigt, sondern seitwärts läuft oder sogar fällt, dann ist das Zertifikat aufgrund der Bonusstruktur bis zu einem bestimmten Teil (gemäß der Sicherheitsschwelle) gegen schwächere Kurse geschützt.


Die Frage nach dem geeigneten Produkt

Nun stellt sich die Frage, welche Arten der Teilschutzzertifikate in der aktuellen Marktsituation besonders hilfreich für Anleger sind. Wie immer basiert die Auswahl auf einer klaren Marktmeinung für einen übergeordneten Trend. Der Teilschutz sichert den Anleger dann gegen kurz- bis mittelfristige entgegengesetzte Marktschwankungen ab (so lange die Sicherheitsbarrieren nicht unterschritten werden).


Bonuszertifikate bieten sich jetzt an

Für Anleger, die mit einer Fortsetzung der seit März laufenden Aufwärtsbewegung rechnen, bieten sich klassische Bonuszertifikate an. Denn aus Sicht der Bullen befinden wir uns in einem sauberen kurz- bis inzwischen fast mittelfristigem Aufwärtstrend. Das ist eine direkte Auswirkung der gewaltigen Liquidität, welche die Notenbanken in die Finanzsysteme gepumpt haben. Tatsache ist: Wenn der DAX nachhaltig über 5.200 Punkte oder der Dow Jones über 9.000 Punkte ausbrechen sollte, startet eine neue Aufwärtsbewegung. Denn viele Investoren haben die jüngste Rally der vergangenen Monate nur unterproportional oder überhaupt nicht mitgemacht. Vor allem Fondsmanager geraten unter Performancedruck, wenn die Indizes weiter nach oben laufen sollten.


Gefahr kurzfristiger Korrekturen steigt

Dann bewahrheitet sich einmal mehr das alte Börsensprichwort: „Die Hausse nährt die Hausse.“ Aber: Diese Anlagen sind keine „fundamental überzeugenden“ Käufe, sondern „performancegetriebene“ Käufe. Denn die Signale aus der Realwirtschaft sind keineswegs so erfreulich, wie es die Rally seit März vermuten lassen könnte. Vielmehr sind sie lediglich nicht so schlecht wie befürchtet. Dieses Geld kann also ebenso schnell wieder aus dem Markt abgezogen werden, wenn der DAX einknickt und unter die Marke von 4.400 Punkten fällt. Deshalb bietet es sich an, in dieser Phase auf ein Bonuszertifikat zu setzen, dessen Sicherheitsschwelle unterhalb von 4.400 Punkten liegt. Dadurch partizipiert der Investor bei steigenden Kursen voll, ist aber gleichzeitig vor fallenden Kursen bis zu dem Niveau der Sicherheitsschwelle teilgeschützt. Fällt der DAX allerdings noch weiter, dann erleiden Anleger natürlich auch mit Bonuszertifikaten Verluste. Denn es sind eben nur Teile der entgegengesetzten Kursbewegung durch die Bonus-Konstruktion geschützt. Eine Alternative sind Capped Bonuszertifikate. Diese besitzen meisten einen noch größeren Sicherheitspuffer als klassische Bonuszertifikate (die Sicherheitsschwelle liegt also noch tiefer und der Index kann damit noch tiefer fallen und das Kapital ist trotzdem geschützt). Dafür ist die Partizipation an steigenden Kursen durch eine vorher festgelegte Obergrenze (den sogenannten Cap) begrenzt. Diese Zertifikate sind besonders aussichtsreich, wenn der Anleger nur noch mit einem leichten Kursanstieg rechnet, aber gleichzeitig ein Risiko für moderate Rückschläge einkalkulieren möchte.  

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