Und ewig lockt das Gold
Veröffentlicht am
02.06.2009
Seit Jahrtausenden ist Gold begehrt. Ob als rituelle Gegenstände, als Schmuck oder als Zahlungsmittel, das gelbe und glänzende Edelmetall hat bis heute seinen Reiz nicht verloren. Im Gegenteil, aktuell steht das Metall als wertbeständige Anlageform hoch im Kurs.
Immer mehr Investoren setzen angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise auf Gold, das sich historisch als Krisenwährung bewährt hat. Man erinnert sich dabei sicher auch an die Zeiten, als das Edelmetall dazu diente, um Banknoten oder andere Zahlungsmittel vollständig oder teilweise durch Gold abzudecken. Eine Geldeinheit entsprach dabei einer bestimmten Menge Gold, und durch diesen „Goldstandard“ hatte Geld einen echten reellen Wert – im Gegensatz zum heute zur Regel gewordenen sogenannten „Fiat-Money“. Dabei handelt es sich um von den Zentralbanken in Umlauf gebrachtes Geld, dass keine Deckung durch Gold oder ähnliches hat. Es wird durch die Aufnahme von Schulden, sozusagen aus dem Nichts geschaffen. Kritiker dieses Systems bemängeln, dass es durch die Entkopplung des Geldes von reellen Werten zu einer Überschwemmung von Kapital kommt. Einige Beispiele aus der Vergangenheit zeigen, dass es dadurch immer wieder zu ungesunden Wirtschaftsentwicklungen kam, wie zuletzt die Spekulationsblase am USImmobilienmarkt bis 2006, deren Platzen als Auslöser für die aktuelle Misere gilt.
Investoren suchen Schutz
Desto verwunderlicher ist es, dass Notenbanken und Regierungen auch die aktuelle Krise mit den Mitteln bekämpfen wollen, die sie erst begünstigt haben. Die Leitzinsen wurden auf historisch niedrige Niveaus gesenkt. Daneben wurden riesige Konjunkturprogramme aufgelegt, die viele Länder nur mit neuen Schulden bezahlen können. Kurzum, weltweit laufen die Druckerpressen für Papiergeld auf Hochtouren, was zudem die Inflationssorgen nährt. Alles zusammen also eine Menge Gründe, warum immer mehr Investoren ihr Kapital schützen wollen, indem sie auf Gold als vermeintlich sicheren Hafen setzen. Aber welche Wege gibt es, um in das Edelmetall zu investieren?
Klassische Investmentfonds
Eine Möglichkeit bieten klassische Investmentfonds, wobei diese unterschiedliche Anlageschwerpunkte aufweisen. Zum einen können diese ein Portfolio von Aktien von Unternehmen abbilden, die sich mit der Förderung von Gold befassen. Deren Kursentwicklung muss aber nicht zwangsläufig mit der Entwicklung des Goldpreises einhergehen. Zum anderen gibt es Fonds, die sowohl in Gold über Edelmetallkonten als auch über Termin- und Optionsgeschäfte investieren. Bei klassischen Investmentfonds hängt die Performance dabei üblicherweise davon ab, wie gut oder schlecht das Fondsmanagement agiert. Dabei gilt: Performancedaten aus der Vergangenheit können nicht als Garantie für künftige Zuwächse genommen werden.
Zertifikate
Eine weitere große Gruppe, um auf Gold zu setzen, bilden Zertifikate, von denen es die verschiedensten Produktkategorien gibt. Anleger können hier durch den einfachen Handel an der Börse oder mit den Emittenten die jeweiligen Produkte erwerben und damit auf steigende oder fallende Goldpreise setzen, ohne dass sie das Metall physisch erwerben und aufbewahren müssen. Die einfachste Variante ist dabei das Indexzertifikat, mit dem man 1:1 von der Wertentwicklung des Goldes profitieren kann. Wichtig dabei ist, auf währungsgesicherte Zertifikate, sogenannte Quanto-Zertifikate zu setzen, um das Wechselkursrisiko auszuschließen. Nicht ausschließen kann man indes das Emittentenrisiko. Bei einer Pleite des Emittenten sind diese Schuldverschreibungen somit wertlos. Dies gilt für sämtliche Zertifikate, also auch für solche mit Teilschutz (Sicherheitspuffer) oder 100-prozentigem Kapitalschutz zum Laufzeitende, wie es bei einigen Garantiezertifikaten der Fall ist. Zudem sind die Ausstattungsmerkmale bei den Garantiezertifikaten oft kaum zu durchschauen und nur schwer zu verstehen, sodass ein gründliches Studium der jeweiligen Zertifikatbedingungen nötig ist, weshalb diese Papiere für den Laien nur wenig geeignet sind. Unerfahrene Anleger sollten außerdem darauf verzichten, auf Hebelzertifikate zu setzen. Sie ermöglichen zwar eine überproportionale Partizipation an den Bewegungen des Goldpreises, was sich allerdings auch in einem höheren Verlustrisiko widerspiegelt. Daher sind Hebelzertifikate auf einen steigenden oder fallenden Goldpreis vor allem für kurzfristige Investoren interessant. Bei allen Zertifikaten handelt es sich zudem um Inhaberschuldverschreibungen, die einen Zahlungsanspruch verbriefen und nicht durch physisches Gold seitens des Emittenten abgedeckt sind.
ETCs und ETFs
Bei sogenannten Exchange Traded Commodities (ETCs) ist dies dagegen etwas anders. ETCs sind Zertifikate, die einen Anspruch auf physische Lieferung des Basiswertes verbriefen. Da es sich aber auch hier um Inhaberschuldverschreibungen handelt, besteht auch hier trotz der physischen Hinterlegung mit dem Basiswert ein theoretisches Emittentenrisiko, da im Falle einer Insolvenz des Emittenten die Ansprüche der Gläubiger aus den Schuldverschreibungen nicht besichert und gleichrangig mit Forderungen anderer Gläubiger sind. Anders sieht es dagegen bei Gold-ETFs aus, die als Sondervermögen gehandelt werden und damit keinem Emittentenrisiko unterliegen. Für Anleger, die auf steigende oder fallende Goldnotierungen setzen möchten, stellen Exchange Traded Funds daher im Zweifelsfall die bessere Alternative dar. Sowohl ETCs als auch ETFs können relativ günstig an den Börsen gehandelt werden. Die Notierungen orientieren sich an den Spotpreisen der abgebildeten Rohstoffe oder an entsprechenden Futures und weichen nur geringfügig davon ab. Neben steigenden Notierungen kann man mit ETCs und ETFs auch auf fallende Kurse setzen. Bei ersteren gibt es dazu inzwischen auch gehebelte Produkte für risikofreudigere Anleger. ETCs und ETFs besitzen wie klassische Investmentfonds keine Laufzeitbegrenzung.
Barren und Münzen
Jüngst verstärkt im Kommen ist der Besitz von physischem Gold. Hintergrund sind die Zweifel an der Werthaltigkeit von Wertpapieren wie Zertifikaten. Barren oder Münzen aus Gold sind daher derzeit heiß begehrt. Letztere werden auch als Anlagemünzen (Bullionmünzen) bezeichnet und werden in hohen Stückzahlen geprägt. Im Gegensatz zu Sammlermünzen, deren Preis sich nach Angebot und Nachfrage richtet, richtet sich hier der Preis vor allem nach den Edelmetallnotierungen. Sie können aber nur als Richtwerte angesehen werden, da die Preise für Münzen oder Barren aufgrund der Herstellungs-, Transport- und Versicherungskosten in der Regel über dem aktuellen Goldpreis liegen. Dabei sind Goldbarren in der Regel billiger als gleichschwere Goldmünzen, da hier die Herstellungskosten geringer sind, weil beispielsweise kein teurer Prägestempel benötigt wird. Im Vergleich zu Barren sind die meisten Anlagemünzen offizielles Zahlungsmittel in den Ländern von denen sie ausgegeben werden. Die älteste, bekannteste und häufigste Anlagemünze der Neuzeit ist der „Krugerrand“ (umgangssprachlich: Krügerrand) aus Südafrika. Weitere Beispiele sind: Maple Leaf (Kanada), Britannia (Großbritannien), Panda (China), Wiener Philharmoniker (Österreich), Nugget (Australien) sowie American Eagle und American Buffalo aus den USA. Die jeweiligen Anlagemünzen gibt es in unterschiedlichen Größen, Gewichten und mit verschiedenen Goldgehalten und sind bis auf den Krugerrand auch mit einem Nennwert versehen (Beispiele siehe Tabelle). Nicht alle Münzen bestehen dabei zu 100% aus Gold, sondern es werden andere Metalle wie Kupfer beigemischt, um die Festigkeit zu erhöhen. Dies führt zu unterschiedlichen und teilweise charakteristischen Farbgebungen. Gängige Größen sind Münzen von 1/10 bis 1 Feinunze (oz). Dabei gilt in der Regel, je kleiner die Münze ist, desto höher ist der Aufpreis zum Goldpreis.
Auf Preisauf- und -abschläge achten
Die genannten Goldmünzen sind alle in Deutschland erhältlich und von der Mehrwertsteuer befreit. Beim Kauf sollten Anleger aber darauf achten, dass es bei den Münzen aus den verschiedenen Ländern trotz gleichen Goldgehalts und Gewichts zu Preisauf- und -abschlägen kommen kann, sodass sich ein Vergleich lohnt. Beispielsweise sorgt derzeit die hohe Nachfrage nach Münzen wie dem American Eagle, die kaum zu befriedigen ist, für einen Aufschlag. Erwerben kann man die Münzen bei Banken und Sparkassen. Dies ist aber leichter gesagt als getan. Viele Filialen haben ihren Edelmetallhandel in den vergangenen Jahren deutlich abgespeckt, was dazu führt, dass oft keine Münzen oder Barren vorrätig sind, sie erst bestellt werden müssen und somit erst nach ein paar Tagen geliefert werden. Dies hat Auswirkungen auf den Verkaufspreis. So kann je nach Institut beispielsweise der Preis am Bestelltag oder zum Zeitpunkt der Abholung maßgeblich sein. Auch muss man oft energisch nachfragen, um physische Edelmetalle in Form von Münzen oder Barren erwerben zu können. Dabei kommen vermehrt nur noch die eigenen Kunden in den Genuss dieser Dienstleistung oder die Banken verlangen zusätzliche Gebühren.
Spanne zwischen An- und Verkauf
Einfacher ist der Kauf beim spezialisierten Händler. Reine Anbieter von Münzen oder Barren aus Edelmetallen sind jedoch rar. Durch einschlägige Werbung bekannt ist die Firma „pro aurum“. Das Unternehmen hat sich auf die Fahnen geschrieben, dass institutionelle und private Kunden bei ihm Edelmetalle wie bei einer traditionellen Bank sowohl online als auch in eigenen Handelshäusern kaufen und verkaufen können. Daneben gibt es weitere Metallhändler, die Edelmetalle im Sortiment haben oder auch traditionelle Münzhändler, die Goldmünzen anbieten. Allen gemein ist, dass die Händler von der Spanne zwischen Ankaufsund Verkaufspreis leben und die Differenz je nach Anbieter unterschiedlich groß ausfallen kann, sodass sich ein Vergleich lohnt. Die zuletzt kräftig gestiegene Nachfrage nach physischem Gold trägt auch neue Blüten. So will ein Goldhändler seine Idee umsetzen, über Selbstbedienungsautomaten Goldplättchen zu verkaufen (siehe Rohstoff-Nachrichten). Gleichgültig, wo das Gold erworben wird, stellt sich nach dem Kauf jedoch die Frage, wo die Münzen aufbewahrt werden. Zuhause kann das Gold durch Einbruch und Diebstahl verloren gehen. Größere Bestände sollten dort daher nicht gehortet werden. Eine Alternative ist die Aufbewahrung in Bankschließfächern, was allerdings mit Kosten verbunden ist. Zudem ist nicht sicher, dass man bei einer möglichen Pleite so ohne weiteres an sein Gold herankommt.
Keine Verzinsung
Für welche Variante man sich auch entscheidet, man sollte beachten, dass Gold keine Zinsen bringt. Gleichgültig, in welcher Form man in das Edelmetall investiert, man kann somit nur von Wertsteigerungen profitieren, die jedoch keinesfalls garantiert sind. Alles auf die Karte Gold zu setzen, ist daher nicht angebracht. Geht es jedoch darum, einen Teil des eigenen Kapitals zu erhalten und zu sichern, kann eine Streuung des Portfolios durch Edelmetalle wie Gold sinnvoll sein. Allerdings gilt auch hier, nicht einfach drauf los zu kaufen und sich von der „Masse“ anstecken zu lassen. Denn Panik oder Gier sind auch bei einem Investment in Gold schlechte Ratgeber. Wägen Sie daher zunächst genau ab, welche Risiken Sie bereit sind einzugehen und überlegen Sie sich, mit welcher Variante der Goldanlage Sie sich am wohlsten fühlen. Wer mit den sehr gut handelbaren Zertifikaten, ETFs oder Münzen nichts anfangen kann, dem bleibt dabei die Möglichkeit klassisch auf Schmuck zu setzen, wenngleich hier die hineingesteckte Arbeit mitzubezahlen ist und man hier bei einem eventuellen Verkauf sicher preisliche Abstriche machen muss.
Investoren suchen Schutz
Desto verwunderlicher ist es, dass Notenbanken und Regierungen auch die aktuelle Krise mit den Mitteln bekämpfen wollen, die sie erst begünstigt haben. Die Leitzinsen wurden auf historisch niedrige Niveaus gesenkt. Daneben wurden riesige Konjunkturprogramme aufgelegt, die viele Länder nur mit neuen Schulden bezahlen können. Kurzum, weltweit laufen die Druckerpressen für Papiergeld auf Hochtouren, was zudem die Inflationssorgen nährt. Alles zusammen also eine Menge Gründe, warum immer mehr Investoren ihr Kapital schützen wollen, indem sie auf Gold als vermeintlich sicheren Hafen setzen. Aber welche Wege gibt es, um in das Edelmetall zu investieren?
Klassische Investmentfonds
Eine Möglichkeit bieten klassische Investmentfonds, wobei diese unterschiedliche Anlageschwerpunkte aufweisen. Zum einen können diese ein Portfolio von Aktien von Unternehmen abbilden, die sich mit der Förderung von Gold befassen. Deren Kursentwicklung muss aber nicht zwangsläufig mit der Entwicklung des Goldpreises einhergehen. Zum anderen gibt es Fonds, die sowohl in Gold über Edelmetallkonten als auch über Termin- und Optionsgeschäfte investieren. Bei klassischen Investmentfonds hängt die Performance dabei üblicherweise davon ab, wie gut oder schlecht das Fondsmanagement agiert. Dabei gilt: Performancedaten aus der Vergangenheit können nicht als Garantie für künftige Zuwächse genommen werden.
Zertifikate
Eine weitere große Gruppe, um auf Gold zu setzen, bilden Zertifikate, von denen es die verschiedensten Produktkategorien gibt. Anleger können hier durch den einfachen Handel an der Börse oder mit den Emittenten die jeweiligen Produkte erwerben und damit auf steigende oder fallende Goldpreise setzen, ohne dass sie das Metall physisch erwerben und aufbewahren müssen. Die einfachste Variante ist dabei das Indexzertifikat, mit dem man 1:1 von der Wertentwicklung des Goldes profitieren kann. Wichtig dabei ist, auf währungsgesicherte Zertifikate, sogenannte Quanto-Zertifikate zu setzen, um das Wechselkursrisiko auszuschließen. Nicht ausschließen kann man indes das Emittentenrisiko. Bei einer Pleite des Emittenten sind diese Schuldverschreibungen somit wertlos. Dies gilt für sämtliche Zertifikate, also auch für solche mit Teilschutz (Sicherheitspuffer) oder 100-prozentigem Kapitalschutz zum Laufzeitende, wie es bei einigen Garantiezertifikaten der Fall ist. Zudem sind die Ausstattungsmerkmale bei den Garantiezertifikaten oft kaum zu durchschauen und nur schwer zu verstehen, sodass ein gründliches Studium der jeweiligen Zertifikatbedingungen nötig ist, weshalb diese Papiere für den Laien nur wenig geeignet sind. Unerfahrene Anleger sollten außerdem darauf verzichten, auf Hebelzertifikate zu setzen. Sie ermöglichen zwar eine überproportionale Partizipation an den Bewegungen des Goldpreises, was sich allerdings auch in einem höheren Verlustrisiko widerspiegelt. Daher sind Hebelzertifikate auf einen steigenden oder fallenden Goldpreis vor allem für kurzfristige Investoren interessant. Bei allen Zertifikaten handelt es sich zudem um Inhaberschuldverschreibungen, die einen Zahlungsanspruch verbriefen und nicht durch physisches Gold seitens des Emittenten abgedeckt sind.
ETCs und ETFs
Bei sogenannten Exchange Traded Commodities (ETCs) ist dies dagegen etwas anders. ETCs sind Zertifikate, die einen Anspruch auf physische Lieferung des Basiswertes verbriefen. Da es sich aber auch hier um Inhaberschuldverschreibungen handelt, besteht auch hier trotz der physischen Hinterlegung mit dem Basiswert ein theoretisches Emittentenrisiko, da im Falle einer Insolvenz des Emittenten die Ansprüche der Gläubiger aus den Schuldverschreibungen nicht besichert und gleichrangig mit Forderungen anderer Gläubiger sind. Anders sieht es dagegen bei Gold-ETFs aus, die als Sondervermögen gehandelt werden und damit keinem Emittentenrisiko unterliegen. Für Anleger, die auf steigende oder fallende Goldnotierungen setzen möchten, stellen Exchange Traded Funds daher im Zweifelsfall die bessere Alternative dar. Sowohl ETCs als auch ETFs können relativ günstig an den Börsen gehandelt werden. Die Notierungen orientieren sich an den Spotpreisen der abgebildeten Rohstoffe oder an entsprechenden Futures und weichen nur geringfügig davon ab. Neben steigenden Notierungen kann man mit ETCs und ETFs auch auf fallende Kurse setzen. Bei ersteren gibt es dazu inzwischen auch gehebelte Produkte für risikofreudigere Anleger. ETCs und ETFs besitzen wie klassische Investmentfonds keine Laufzeitbegrenzung.
Barren und Münzen
Jüngst verstärkt im Kommen ist der Besitz von physischem Gold. Hintergrund sind die Zweifel an der Werthaltigkeit von Wertpapieren wie Zertifikaten. Barren oder Münzen aus Gold sind daher derzeit heiß begehrt. Letztere werden auch als Anlagemünzen (Bullionmünzen) bezeichnet und werden in hohen Stückzahlen geprägt. Im Gegensatz zu Sammlermünzen, deren Preis sich nach Angebot und Nachfrage richtet, richtet sich hier der Preis vor allem nach den Edelmetallnotierungen. Sie können aber nur als Richtwerte angesehen werden, da die Preise für Münzen oder Barren aufgrund der Herstellungs-, Transport- und Versicherungskosten in der Regel über dem aktuellen Goldpreis liegen. Dabei sind Goldbarren in der Regel billiger als gleichschwere Goldmünzen, da hier die Herstellungskosten geringer sind, weil beispielsweise kein teurer Prägestempel benötigt wird. Im Vergleich zu Barren sind die meisten Anlagemünzen offizielles Zahlungsmittel in den Ländern von denen sie ausgegeben werden. Die älteste, bekannteste und häufigste Anlagemünze der Neuzeit ist der „Krugerrand“ (umgangssprachlich: Krügerrand) aus Südafrika. Weitere Beispiele sind: Maple Leaf (Kanada), Britannia (Großbritannien), Panda (China), Wiener Philharmoniker (Österreich), Nugget (Australien) sowie American Eagle und American Buffalo aus den USA. Die jeweiligen Anlagemünzen gibt es in unterschiedlichen Größen, Gewichten und mit verschiedenen Goldgehalten und sind bis auf den Krugerrand auch mit einem Nennwert versehen (Beispiele siehe Tabelle). Nicht alle Münzen bestehen dabei zu 100% aus Gold, sondern es werden andere Metalle wie Kupfer beigemischt, um die Festigkeit zu erhöhen. Dies führt zu unterschiedlichen und teilweise charakteristischen Farbgebungen. Gängige Größen sind Münzen von 1/10 bis 1 Feinunze (oz). Dabei gilt in der Regel, je kleiner die Münze ist, desto höher ist der Aufpreis zum Goldpreis.
Auf Preisauf- und -abschläge achten
Die genannten Goldmünzen sind alle in Deutschland erhältlich und von der Mehrwertsteuer befreit. Beim Kauf sollten Anleger aber darauf achten, dass es bei den Münzen aus den verschiedenen Ländern trotz gleichen Goldgehalts und Gewichts zu Preisauf- und -abschlägen kommen kann, sodass sich ein Vergleich lohnt. Beispielsweise sorgt derzeit die hohe Nachfrage nach Münzen wie dem American Eagle, die kaum zu befriedigen ist, für einen Aufschlag. Erwerben kann man die Münzen bei Banken und Sparkassen. Dies ist aber leichter gesagt als getan. Viele Filialen haben ihren Edelmetallhandel in den vergangenen Jahren deutlich abgespeckt, was dazu führt, dass oft keine Münzen oder Barren vorrätig sind, sie erst bestellt werden müssen und somit erst nach ein paar Tagen geliefert werden. Dies hat Auswirkungen auf den Verkaufspreis. So kann je nach Institut beispielsweise der Preis am Bestelltag oder zum Zeitpunkt der Abholung maßgeblich sein. Auch muss man oft energisch nachfragen, um physische Edelmetalle in Form von Münzen oder Barren erwerben zu können. Dabei kommen vermehrt nur noch die eigenen Kunden in den Genuss dieser Dienstleistung oder die Banken verlangen zusätzliche Gebühren.
Spanne zwischen An- und Verkauf
Einfacher ist der Kauf beim spezialisierten Händler. Reine Anbieter von Münzen oder Barren aus Edelmetallen sind jedoch rar. Durch einschlägige Werbung bekannt ist die Firma „pro aurum“. Das Unternehmen hat sich auf die Fahnen geschrieben, dass institutionelle und private Kunden bei ihm Edelmetalle wie bei einer traditionellen Bank sowohl online als auch in eigenen Handelshäusern kaufen und verkaufen können. Daneben gibt es weitere Metallhändler, die Edelmetalle im Sortiment haben oder auch traditionelle Münzhändler, die Goldmünzen anbieten. Allen gemein ist, dass die Händler von der Spanne zwischen Ankaufsund Verkaufspreis leben und die Differenz je nach Anbieter unterschiedlich groß ausfallen kann, sodass sich ein Vergleich lohnt. Die zuletzt kräftig gestiegene Nachfrage nach physischem Gold trägt auch neue Blüten. So will ein Goldhändler seine Idee umsetzen, über Selbstbedienungsautomaten Goldplättchen zu verkaufen (siehe Rohstoff-Nachrichten). Gleichgültig, wo das Gold erworben wird, stellt sich nach dem Kauf jedoch die Frage, wo die Münzen aufbewahrt werden. Zuhause kann das Gold durch Einbruch und Diebstahl verloren gehen. Größere Bestände sollten dort daher nicht gehortet werden. Eine Alternative ist die Aufbewahrung in Bankschließfächern, was allerdings mit Kosten verbunden ist. Zudem ist nicht sicher, dass man bei einer möglichen Pleite so ohne weiteres an sein Gold herankommt.
Keine Verzinsung
Für welche Variante man sich auch entscheidet, man sollte beachten, dass Gold keine Zinsen bringt. Gleichgültig, in welcher Form man in das Edelmetall investiert, man kann somit nur von Wertsteigerungen profitieren, die jedoch keinesfalls garantiert sind. Alles auf die Karte Gold zu setzen, ist daher nicht angebracht. Geht es jedoch darum, einen Teil des eigenen Kapitals zu erhalten und zu sichern, kann eine Streuung des Portfolios durch Edelmetalle wie Gold sinnvoll sein. Allerdings gilt auch hier, nicht einfach drauf los zu kaufen und sich von der „Masse“ anstecken zu lassen. Denn Panik oder Gier sind auch bei einem Investment in Gold schlechte Ratgeber. Wägen Sie daher zunächst genau ab, welche Risiken Sie bereit sind einzugehen und überlegen Sie sich, mit welcher Variante der Goldanlage Sie sich am wohlsten fühlen. Wer mit den sehr gut handelbaren Zertifikaten, ETFs oder Münzen nichts anfangen kann, dem bleibt dabei die Möglichkeit klassisch auf Schmuck zu setzen, wenngleich hier die hineingesteckte Arbeit mitzubezahlen ist und man hier bei einem eventuellen Verkauf sicher preisliche Abstriche machen muss.