Tyson Foods – Fleisch in großem Stil!

Veröffentlicht am 01.06.2010

Für den globalen Fleischkonsum werden in den nächsten Jahren sowohl beim Pro-Kopf-Verbrauch als auch bei den absoluten Mengen weitere Zuwächse erwartet. Davon könnte auch Tyson Foods profitieren, der zu den größten Akteuren im Fleisch-Business zählt.


Der US-Konzern hat im Geschäftsjahr 2008/09 (bis Ende September) jede Woche durchschnittlich 41,4 Mio. Hühner, 139.400 Rinder und 393.300 Schweine erzeugt, die zumeist mit selbst hergestelltem Futter gemästet werden. In den eigenen Schlachtereien und Fabriken werden die Tiere dann zu Frischfleisch, Fleischund Wurtserzeugnissen sowie Fertiggerichten weiterverarbeitet. Hauptabnehmer ist der Einzelhandel, der 2008/09 etwa 46% zum Konzernumsatz beisteuerte. Daneben ist Tyson Foods Zulieferer für die Nahrungsmittel- und Fastfood-Industrie, auf die ein Anteil von etwa 31% der Einnahmen entfällt. Kunden sind Yum! Brands (KFC), McDonalds, Burger King und Wendy’s, aber auch Schulen, Gefängnisse und Krankenhäuser. Etwa 13% macht das internationale Geschäft aus. Die Gesellschaft liefert ihre Produkte in weltweit mehr als 90 Länder. Größte Abnehmer sind Mexiko, Kanada, Südkorea, China und Japan. Rind, Geflügel und Schwein Nach Umsatz größtes Geschäftsfeld ist mit 40% die Produktion und Vermarktung von Rindfleisch. Auf diesem Gebiet hat die Gesellschaft in den USA mit 22% einen gleich hohen Marktanteil wie die größten Wettbewerber (Cargill, JBS Swift). Bei Hühnerfleisch, das rund 36% zu den Konzerneinnahmen beisteuert, liegt man mit 20% hinter der Nummer eins Pilgrim‘s Pride (22%). Ebenfalls Rang zwei belegt Tyson Foods bei Schweinefleisch mit 18% hinter Smithfield Foods (28%). Das Segment steuert etwa 13% zum Umsatz bei. 2008/09 setzte das Unternehmen insgesamt 26,7 Mrd. US-Dollar um, nach 26,86 Mrd. US-Dollar im Jahr zuvor. Unter dem Strich fiel ein Verlust von 537 Mio. US-Dollar an, während es im Vorjahr noch 86 Mio. US-Dollar Gewinn waren. Hauptgrund für das Minus waren vor allem Firmenwertabschreibungen von 560 Mio. US-Dollar. Für das Geschäftsjahr 2009/10 stellte der Vorstand deutlich bessere Ergebnisse in Aussicht. Fortschritte zeigten sich bereits im ersten Halbjahr. Der Umsatz stieg von 12,83 auf 13,55 Mrd. USDollar. Zudem konnte der Verlust von 223 Mio. US-Dollar in einen Profit von 315 Mio. US-Dollar gewandelt werden. Bio-Diesel aus Tierfett Entstanden 1935, ist die Firma im Laufe ihrer Geschichte durch viele Zukäufe gewachsen. Heute ist Tyson eigenen Angaben zufolge der weltweit größte Erzeuger und Vermarkter von Fleisch (Rind, Schwein, Huhn). Produziert wird im Heimatmarkt USA, aber auch in Mexiko, Brasilien, Argentinien, Indien und China. Künftig will die Gesellschaft aber nicht nur Nahrungsmittel anbieten. Bei deren Herstellung fallen Nebenprodukte an, die zu hochmargigen Erzeugnissen veredelt werden können. Beispielsweise will man im Joint Venture Dynamic Fuels, das zusammen mit der Firma Syntroleum betrieben wird, Biodiesel herstellen. Es nutzt aber nicht – wie sonst in den USA üblich – Mais oder Sojabohnenöl, sondern hauptsächlich Tierfett, das nicht zur Lebensmittelerzeugung geeignet ist. Daneben will man Zutaten für die Nahrungsmittel- und Körperpflegeindustrie anbieten und sucht ferner nach Möglichkeiten in den Bereichen Biokunst- und Bioklebstoffe sowie nicht gewebten Materialien aus Federn.

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