Technotrans: Unentdeckt?

Veröffentlicht am 28.07.2010

Der Systemlieferant für die Druckindustrie führt an der Börse seit geraumer Zeit ein Schattendasein. Vielleicht ist das Business in den Augen vieler zu unspannend, zumal die Branche in der Dauerkrise steckt, wenn nicht gar im permanenten Untergang befindlich ist.


Die Technotrans AG bezeichnet Flüssigkeiten-Technologie als ihre Kernkompetenz. Es geht um Themen wie Feuchtmitteltemperierung, Filtrationssysteme, Kühlsysteme, Wasser & Waschmittelaufbereitung etc. Bisher immer im Hinblick auf die Druckindustrie, wobei das Management durchaus bemüht ist, zusätzliche Bereiche zu erschließen, was auch Fantasie für neues Wachstum eröffnet. Das Unternehmen aus Sassenberg ist in folgende Geschäftsbereiche gegliedert: - Temperature-Control (Mess-und Dosiertechnik, Prozessteuerung und -kontrolle für Flüssigkeiten, Kühlen und Temperieren), - Fluid-Conditioning (Trennung von festen und flüssigen Komponenten), - Fluid-Application (Versorgung mit und Entsorgung von Reinigungsmitteln, Auftrag von Flüssigkeiten), - Ink-Technology (Pump-und Regeltechnik, Mess- und Dosiertechnik für viskose Flüssigkeiten). 60% des Umsatzes werden mit den Produkten selbst generiert, 40% mit Services rundherum. Dass es vom Umsatz her noch nicht so wirklich wieder rund läuft, zeigten die Zahlen zum ersten Quartal: Erlöse -15% auf 19,8 Mio. EUR, EBIT 0,6 (i.V. -0,9) Mio. EUR. Immerhin ist die Profitabilität wiederhergestellt (nach vier Verlustquartalen), netto blieben 0,3 Mio. EUR Ertrag hängen. 2010 sollen 85 bis 90 (82,2) Mio. EUR Umsatz erzielt werden, was insbesondere nach dem schwachen Q1 ein sehr gutes Ergebnis wäre. 3% bis 5% EBIT-Marge sollen dabei erzielt werden. Für 2011 erhoffen sich Branchenkenner den Sprung nahe an die 100-Mio.-EUR-Marke (ca. 95 Mio.) und eine deutliche Profitabilitätsverbesserung. Langsam pirscht sich das Unternehmen damit wieder an alte Größen heran: 2008 hat Technotrans rund 141 Mio. EUR und 2007 ca. 153 Mio. EUR umgesetzt! Klappt 2011 der Ergebnissprung, reden wir hier von einem KGV von ca. 5. Was nicht völlig überzeugt, ist die Bilanz: Die EK-Quote liegt zwar bei respektablen 45%, aber die Nettoverschuldung erreicht immerhin 10 Mio. EUR. Dramatisch ist das allerdings nicht, zumal eine neue Finanzierungsstruktur mit den Hausbanken gefunden wurde, die u.a. eine Umfinanzierung von kurz- in langfristige Darlehen vorsieht. Kreditrahmen bleibt bei ca. 27 Mio. EUR – zumindest für die nächsten drei Jahre gibt es jetzt Planungssicherheit. Denkbar ist auch, dass auf deutlich höherem Niveau irgendwann mal wieder eine Kapitalerhöhung ansteht, um die Bilanzstruktur zu verbessern. Aus dem Markt hören wir übrigens, dass auf aktuellem Niveau ein Aktienpaket umplatziert wurde. Wir erwarten bald die verstärkte Aufnahme von IR-Aktivitäten, nachdem es operativ wieder besser läuft. Das 52-Wochenhoch liegt bei ca. 6,40 EUR, das würden wir auch als erstes Kursziel ansehen. Auf die Bodenbildung um das temporäre Tief bei 5,10 EUR achten!

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DE000A0XYGA7 TTR1

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