Sinnvoll in Rohstoffe investieren
Veröffentlicht am
16.02.2009
Das gesamte letzte Jahrhundert hindurch galt Öl als Synonym für Reichtum. In Ländern, die Ölquellen besaßen, verwandelten sich öde Wüsten in glitzernde Oasen des Wohlstandes. Wer sich der Erdölförderung verschrieb, der galt als gemachter Mann. Auch die Unterhaltungsindustrie konnte am Ölthema gut verdienen. Man muss schon die letzten zwei Jahre in einer Höhle oder auf einem Pazifik-Atoll gelebt haben, um nichts vom rasanten Preisanstieg der Rohstoffe bemerkt zu haben.
Die Börsenmärkte neigen vor allem in neuen Marktsegmenten zur Blasenbildung – wir erinnern uns an das Stichwort Dot-Com oder den englischen Immobilienmarkt. Doch bisher ist jede dieser Blasen geplatzt, und wer auf dem falschen Fuß erwischt wurde, der musste zusehen, wie sich seine Reichtümer schneller in Luft auflösten als er sie im aufgeheizten Blasenmarkt zusammenraffen konnte.
Doch es muss nicht immer eine Blase sein. Wer ein bisschen Zeit hat und nicht versucht, täglich den „Daytrading-Jackpot“ zu knacken, der hat gute Chancen, auch in diesem Jahr Gewinne mit Rohstoffinvestments zu machen. Klingt langweilig? Für den Nervenkitzel gibt es ja immer noch die Möglichkeit eines schnellen DAX-Trades für zwischendurch. Aber letztlich sind wir an der Börse, um Geld zu verdienen. Und da ist Aufregung kein guter Ratgeber. Neben Indizes, Währungen und Aktien bieten die meisten CFD-Broker Rohstoffe an. Dabei gilt wie bei anderen Derivaten auch, dass beliebte Rohstoffe in der Regel geringere Spreads haben als solche, die seltener gehandelt werden. Beim mittel- und langfristigen Handel fällt der Preisunterschied zwischen Kauf- und Verkaufskurs kaum ins Gewicht. Wer intraday handeln will, sollte sich genau überlegen, welcher Rohstoff dafür infrage kommt. Die Konditionen sind von Broker zu Broker unterschiedlich.
Besonderheiten von Rohstoff-CFDs
Während es weltweit eine unüberschaubare Vielfalt an Rohstoffen gibt, werden nur bestimmte an den Börsen der Welt gehandelt, in der Regel über so genannte Forwards oder Futures. CFD-Broker sichern die Trades ihrer Kunden ab, indem sie Rohstoff-Futures kaufen und verkaufen. Konditionen und Verfügbarkeit eines entsprechenden Future-Kontraktes sind daher wichtige Voraussetzungen für angebotene Rohstoff-CFDs. Wer bereits mit der Handelsplattform seines Brokers vertraut ist, der wird beim Handel mit Rohstoffen keine Überraschungen erleben. Wie auch bei anderen CFDs gibt es einen Spread, beim Handel über Nacht fallen Zinsen an, und die Rohstoff-CFDs lassen sich auf Marge kaufen. Allerdings bilden viele Rohstoff-CFDs Futures-Kontrakte ab, die eine begrenzte Laufzeit haben. Während ein DAX-CFD theoretisch ewig gehalten werden kann, läuft ein Öl-CFD nach einigen Monaten aus. Hätte man einen Future an der Börse gekauft, so wäre man nun Besitzer von 1.000 Barrel Rohöl. Doch beim Kauf eines CFDs erwirbt man kein Eigentum oder Vorkaufsrecht auf das Underlying, also in diesem Beispiel auf das Öl. Deswegen sollte man seine CFDs vor dem Ablauf umschichten, das heißt die alten CFDs verkaufen und dafür neue CFDs kaufen, die eine längere Laufzeit haben. Ein Beispiel: Ein Trader hat zehn Öl-CFDs für den Monat März gekauft. Da sich Öl leider nicht seinen Erwartungen entsprechend entwickelt, behält er sie nun in der Hoffnung, sie im Sommer mit Gewinn zu verkaufen. Doch die CFDs laufen im März ab. Spätestens dann muss er sein Depot umschichten und neue Öl-CFDs mit Termin Juni oder Oktober kaufen.
Rohöl als beliebtestes Spekulationsobjekt
Liebling der Rohstoffspekulanten ist nach wie vor das Rohöl, auch wenn es seit seinem Hoch 2008 viel an Wert eingebüßt hat. Da CFDs für Long- und Short-Positionen angeboten werden, sind sie gerade in volatilen Märkten interessant. Der Öl- Chart zeigt die regelmäßigen Wellen, in denen das Öl seinen Rückzug unter die 40 Euro-Marke angetreten hat. Dabei ist zu beobachten, dass der 50-Tage-Durchschnitt zweimal als Widerstand diente, an dem der Preis abprallte. Bei der Kursbewegung von Rohstoffen spielt häufig eine Mischung aus fundamentalen und technischen Gründen eine Rolle. War ein Ölpreis von 150 US-Dollar eine offensichtliche Übertreibung, so ist ein Ölpreis von 30 US-Dollar so unattraktiv für Produzenten, dass sie ihre Förderbemühungen drastisch einschränken. Die Folge sollte dann ein Preisanstieg sein – das lehrt uns zumindest die Markttheorie. Doch wenn nach einem Boom viele Lieferanten Öl anbieten und gleichzeitig die Nachfrage konjunkturbedingt absackt, dann kann der Preis lange auf relativ niedrigem Niveau verharren. Da hilft auch keine Charttechnik mit Doppelböden oder überverkauften Indikatoren. Damit besteht bei Investments in Rohstoffen ein wichtiger Unterschied zu z.B. Indizes: Jeder Rohstoff hat seinen eigenen Markt und seine eigene Story. Man tut gut daran, sich zu informieren, bevor man investiert.
Fleisch und Edelmetalle
Die Story vom Öl kommt jeden Abend in den Nachrichten. Andere interessante Rohstoffe stehen eher im Hintergrund. Aus der Trading-Literatur des letzten Jahrhunderts werden viele die Schweinebäuche kennen. Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe von Fleischprodukten, die an der Börse gehandelt werden, neben Schweinebäuchen auch Lebendrind. Des Weiteren gibt es die bekannten Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin, Kupfer, aber auch Palladium, dessen Verwendung als Platin-Ersatz weniger bekannt ist. Gold ist der rettende Hafen in unsicheren Zeiten, wenn andere Märkte wenig gewinnversprechend sind. Fallen Dow Jones und DAX, so steigt Gold in der Regel. Doch Gold wird auch für Schmuck und in der Industrie verwendet. Diese Doppelrolle ist der Grund, warum Gold in Boomzeiten steigt, jedoch nicht so recht sinken will, wenn die Welt in einer Rezession steckt. In den Medien ist von einem dauerhaften Goldpreis über 1.000 US-Dollar und mehr die Rede. Wem Gold zu teuer ist, der investiert in Silber. Dieses Edelmetall kostet nur einen Bruchteil, folgt der Preisentwicklung von Gold aber mehr oder weniger. Auch Silber dient sowohl als Schmuck als auch als Industriemetall.
Agrarprodukte
Neben Brennstoffen und Metallen sind Agrarprodukte (so genannte „Ags“) eine dritte von Brokern häufig angebotene Gruppe. Schweinebäuche wurden bereits genannt. Viel bedeutender sind jedoch Getreidesorten, denn diese werden praktisch von jedem Land der Erde nachgefragt. So ist der Weizen ein beliebtes Spekulationsobjekt. Nach einem Preisanstieg auf über 1.000 US-Dollar ist der Preis nun zu 500 US-Dollar zurückgekehrt. Weizen hat mit den Sojabohnen gemeinsam, dass er sowohl für Nahrungsmittel als auch als Tierfutter verwendet werden kann. Dabei können Bauern bei der Tierfütterung von Weizen oder Mais auf Soja umstellen. Weizen und Soja stehen an der Spitze der „Ags“-Beliebtheitsliste. Mais ist vor allem wegen seiner Story interessant, denn er hat inzwischen drei Verwendungen. Neben Tierfutter und allen Arten von Nahrungsmitteln von Cola bis Tacos wird Mais auch zur Produktion des Biokraftstoffs Ethanol verwendet. Wenn hungrige Kühe, hungrige Menschen und hungrige Autos Mais auf den Weltmärkten nachfragen, ist mit langfristig steigenden Preisen zu rechnen. Doch die nächste bahnbrechende Treibstofftechnologie könnte dem bereits wieder ein Ende bereiten. Reis, Kakao, Kaffeebohnen und Orangensaft sind weitere Vertreter in der Gruppe der landwirtschaftlichen Produkte, die auf den Rohstoffmärkten gehandelt werden. Und auch hier hat jedes Produkt seine eigene Geschichte zu erzählen.
Schwankungsbegrenzungen
Eines haben Rohstoffe allerdings gemeinsam: Sie unterliegen auffälligen jährlichen Schwankungen. Von Aktien ist das Sommerloch oder die Weihnachtsrally bekannt. Rohstoffmärkte unterliegen starken Nachfrageschwankungen. Bei den Agrarprodukten kommen noch saisonale Wetterbedingungen und Wachstumszeiten hinzu. Hier ist in der Zukunft mit Überraschungen zu rechnen, denn die steigende Zahl von Dürren, Fluten und Stürmen kann ganze Ernten vernichten. Im Winter benötigen Bauern Mais und Soja, um Tiere zu füttern. Gleichzeitig steigt der Ölbedarf, wenn die Industrienationen im Winter mehr heizen. So kann es passieren, dass der Preis für bestimmte Rohstoffe an der Börse explodiert. Um einer solchen Übertreibung vorzubeugen, haben Börsen Regeln für Schwankungsbegrenzungen eingeführt. Diese werden Limit-Up bzw. Limit-Down genannt. Steigt der Preis von Weizen z.B. um mehr als 10%, so wird der Handel für den restlichen Tag ausgesetzt. Auf diese Weise können sich selbst plötzlich auftretende Katastrophen tagelang auf die Preisentwicklung auswirken. Positionen in Rohstoffen sind daher nicht für schnelle Trades im Minutenbereich geeignet. So mancher Trader musste schon untätig zusehen, während seine hochgehebelte Position gegen ihn lief und der Handel ausgesetzt wurde. Am nächsten Tag kommt dann das böse Erwachen, wenn der Kurs noch ungünstiger eröffnet. Da hilft auch kein Stop-Loss.
Handelsstrategien
Aufgrund langfristiger Trends in Rohstoffen werden diese in der Regel mit Breakout-Strategien getradet. Hier spielen neben dem letzten Hoch oder Tief Pivotlinien eine Rolle. Eine andere Methode ist das Spread-Trading, bei dem man zwei verwandte Produkte (z.B. Rohöl long und Heizöl oder Benzin short) handelt und nur am Preisabstand der beiden verdient. Diese Methode ist allerdings auf verwandte Produkte begrenzt und kommt daher vor allem für Mineralöle und Metalle infrage. Wem das zu kompliziert ist, der kann die Tagescharts der verschiedenen Rohstoffe ansehen. Mehrheitlich sind dort Trends zu finden, die über mehrere Tage und Wochen anhalten. Eine einfache Methode ist demnach ein Kauf bei Überschreiten des Vortageshochs bzw. ein Short-Verkauf bei Unterschreiten des Vortagestiefs. In Zukunft wird es neue Produkte geben, die gehandelt werden können. Neben Strom und Wasser ist auch der Handel mit Emissionsrechten ein Feld, mit dem sich Trader in den nächsten Jahren beschäftigen werden. Zusammenfassend betrachtet bieten Rohstoffe interessante Anlagemöglichkeiten für Trader, die mit einfachen Methoden mittelfristig Gewinne machen wollen. Dabei sind Rohstoffe saisonalen Schwankungen unterworfen, die von der Herstellung und den jeweiligen Marktbedingungen abhängen. Mit CFDs ist die Beimischung von Rohstoffen zum Investment-Mix ohne große Kosten möglich.
Doch es muss nicht immer eine Blase sein. Wer ein bisschen Zeit hat und nicht versucht, täglich den „Daytrading-Jackpot“ zu knacken, der hat gute Chancen, auch in diesem Jahr Gewinne mit Rohstoffinvestments zu machen. Klingt langweilig? Für den Nervenkitzel gibt es ja immer noch die Möglichkeit eines schnellen DAX-Trades für zwischendurch. Aber letztlich sind wir an der Börse, um Geld zu verdienen. Und da ist Aufregung kein guter Ratgeber. Neben Indizes, Währungen und Aktien bieten die meisten CFD-Broker Rohstoffe an. Dabei gilt wie bei anderen Derivaten auch, dass beliebte Rohstoffe in der Regel geringere Spreads haben als solche, die seltener gehandelt werden. Beim mittel- und langfristigen Handel fällt der Preisunterschied zwischen Kauf- und Verkaufskurs kaum ins Gewicht. Wer intraday handeln will, sollte sich genau überlegen, welcher Rohstoff dafür infrage kommt. Die Konditionen sind von Broker zu Broker unterschiedlich.
Besonderheiten von Rohstoff-CFDs
Während es weltweit eine unüberschaubare Vielfalt an Rohstoffen gibt, werden nur bestimmte an den Börsen der Welt gehandelt, in der Regel über so genannte Forwards oder Futures. CFD-Broker sichern die Trades ihrer Kunden ab, indem sie Rohstoff-Futures kaufen und verkaufen. Konditionen und Verfügbarkeit eines entsprechenden Future-Kontraktes sind daher wichtige Voraussetzungen für angebotene Rohstoff-CFDs. Wer bereits mit der Handelsplattform seines Brokers vertraut ist, der wird beim Handel mit Rohstoffen keine Überraschungen erleben. Wie auch bei anderen CFDs gibt es einen Spread, beim Handel über Nacht fallen Zinsen an, und die Rohstoff-CFDs lassen sich auf Marge kaufen. Allerdings bilden viele Rohstoff-CFDs Futures-Kontrakte ab, die eine begrenzte Laufzeit haben. Während ein DAX-CFD theoretisch ewig gehalten werden kann, läuft ein Öl-CFD nach einigen Monaten aus. Hätte man einen Future an der Börse gekauft, so wäre man nun Besitzer von 1.000 Barrel Rohöl. Doch beim Kauf eines CFDs erwirbt man kein Eigentum oder Vorkaufsrecht auf das Underlying, also in diesem Beispiel auf das Öl. Deswegen sollte man seine CFDs vor dem Ablauf umschichten, das heißt die alten CFDs verkaufen und dafür neue CFDs kaufen, die eine längere Laufzeit haben. Ein Beispiel: Ein Trader hat zehn Öl-CFDs für den Monat März gekauft. Da sich Öl leider nicht seinen Erwartungen entsprechend entwickelt, behält er sie nun in der Hoffnung, sie im Sommer mit Gewinn zu verkaufen. Doch die CFDs laufen im März ab. Spätestens dann muss er sein Depot umschichten und neue Öl-CFDs mit Termin Juni oder Oktober kaufen.
Rohöl als beliebtestes Spekulationsobjekt
Liebling der Rohstoffspekulanten ist nach wie vor das Rohöl, auch wenn es seit seinem Hoch 2008 viel an Wert eingebüßt hat. Da CFDs für Long- und Short-Positionen angeboten werden, sind sie gerade in volatilen Märkten interessant. Der Öl- Chart zeigt die regelmäßigen Wellen, in denen das Öl seinen Rückzug unter die 40 Euro-Marke angetreten hat. Dabei ist zu beobachten, dass der 50-Tage-Durchschnitt zweimal als Widerstand diente, an dem der Preis abprallte. Bei der Kursbewegung von Rohstoffen spielt häufig eine Mischung aus fundamentalen und technischen Gründen eine Rolle. War ein Ölpreis von 150 US-Dollar eine offensichtliche Übertreibung, so ist ein Ölpreis von 30 US-Dollar so unattraktiv für Produzenten, dass sie ihre Förderbemühungen drastisch einschränken. Die Folge sollte dann ein Preisanstieg sein – das lehrt uns zumindest die Markttheorie. Doch wenn nach einem Boom viele Lieferanten Öl anbieten und gleichzeitig die Nachfrage konjunkturbedingt absackt, dann kann der Preis lange auf relativ niedrigem Niveau verharren. Da hilft auch keine Charttechnik mit Doppelböden oder überverkauften Indikatoren. Damit besteht bei Investments in Rohstoffen ein wichtiger Unterschied zu z.B. Indizes: Jeder Rohstoff hat seinen eigenen Markt und seine eigene Story. Man tut gut daran, sich zu informieren, bevor man investiert.
Fleisch und Edelmetalle
Die Story vom Öl kommt jeden Abend in den Nachrichten. Andere interessante Rohstoffe stehen eher im Hintergrund. Aus der Trading-Literatur des letzten Jahrhunderts werden viele die Schweinebäuche kennen. Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe von Fleischprodukten, die an der Börse gehandelt werden, neben Schweinebäuchen auch Lebendrind. Des Weiteren gibt es die bekannten Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin, Kupfer, aber auch Palladium, dessen Verwendung als Platin-Ersatz weniger bekannt ist. Gold ist der rettende Hafen in unsicheren Zeiten, wenn andere Märkte wenig gewinnversprechend sind. Fallen Dow Jones und DAX, so steigt Gold in der Regel. Doch Gold wird auch für Schmuck und in der Industrie verwendet. Diese Doppelrolle ist der Grund, warum Gold in Boomzeiten steigt, jedoch nicht so recht sinken will, wenn die Welt in einer Rezession steckt. In den Medien ist von einem dauerhaften Goldpreis über 1.000 US-Dollar und mehr die Rede. Wem Gold zu teuer ist, der investiert in Silber. Dieses Edelmetall kostet nur einen Bruchteil, folgt der Preisentwicklung von Gold aber mehr oder weniger. Auch Silber dient sowohl als Schmuck als auch als Industriemetall.
Agrarprodukte
Neben Brennstoffen und Metallen sind Agrarprodukte (so genannte „Ags“) eine dritte von Brokern häufig angebotene Gruppe. Schweinebäuche wurden bereits genannt. Viel bedeutender sind jedoch Getreidesorten, denn diese werden praktisch von jedem Land der Erde nachgefragt. So ist der Weizen ein beliebtes Spekulationsobjekt. Nach einem Preisanstieg auf über 1.000 US-Dollar ist der Preis nun zu 500 US-Dollar zurückgekehrt. Weizen hat mit den Sojabohnen gemeinsam, dass er sowohl für Nahrungsmittel als auch als Tierfutter verwendet werden kann. Dabei können Bauern bei der Tierfütterung von Weizen oder Mais auf Soja umstellen. Weizen und Soja stehen an der Spitze der „Ags“-Beliebtheitsliste. Mais ist vor allem wegen seiner Story interessant, denn er hat inzwischen drei Verwendungen. Neben Tierfutter und allen Arten von Nahrungsmitteln von Cola bis Tacos wird Mais auch zur Produktion des Biokraftstoffs Ethanol verwendet. Wenn hungrige Kühe, hungrige Menschen und hungrige Autos Mais auf den Weltmärkten nachfragen, ist mit langfristig steigenden Preisen zu rechnen. Doch die nächste bahnbrechende Treibstofftechnologie könnte dem bereits wieder ein Ende bereiten. Reis, Kakao, Kaffeebohnen und Orangensaft sind weitere Vertreter in der Gruppe der landwirtschaftlichen Produkte, die auf den Rohstoffmärkten gehandelt werden. Und auch hier hat jedes Produkt seine eigene Geschichte zu erzählen.
Schwankungsbegrenzungen
Eines haben Rohstoffe allerdings gemeinsam: Sie unterliegen auffälligen jährlichen Schwankungen. Von Aktien ist das Sommerloch oder die Weihnachtsrally bekannt. Rohstoffmärkte unterliegen starken Nachfrageschwankungen. Bei den Agrarprodukten kommen noch saisonale Wetterbedingungen und Wachstumszeiten hinzu. Hier ist in der Zukunft mit Überraschungen zu rechnen, denn die steigende Zahl von Dürren, Fluten und Stürmen kann ganze Ernten vernichten. Im Winter benötigen Bauern Mais und Soja, um Tiere zu füttern. Gleichzeitig steigt der Ölbedarf, wenn die Industrienationen im Winter mehr heizen. So kann es passieren, dass der Preis für bestimmte Rohstoffe an der Börse explodiert. Um einer solchen Übertreibung vorzubeugen, haben Börsen Regeln für Schwankungsbegrenzungen eingeführt. Diese werden Limit-Up bzw. Limit-Down genannt. Steigt der Preis von Weizen z.B. um mehr als 10%, so wird der Handel für den restlichen Tag ausgesetzt. Auf diese Weise können sich selbst plötzlich auftretende Katastrophen tagelang auf die Preisentwicklung auswirken. Positionen in Rohstoffen sind daher nicht für schnelle Trades im Minutenbereich geeignet. So mancher Trader musste schon untätig zusehen, während seine hochgehebelte Position gegen ihn lief und der Handel ausgesetzt wurde. Am nächsten Tag kommt dann das böse Erwachen, wenn der Kurs noch ungünstiger eröffnet. Da hilft auch kein Stop-Loss.
Handelsstrategien
Aufgrund langfristiger Trends in Rohstoffen werden diese in der Regel mit Breakout-Strategien getradet. Hier spielen neben dem letzten Hoch oder Tief Pivotlinien eine Rolle. Eine andere Methode ist das Spread-Trading, bei dem man zwei verwandte Produkte (z.B. Rohöl long und Heizöl oder Benzin short) handelt und nur am Preisabstand der beiden verdient. Diese Methode ist allerdings auf verwandte Produkte begrenzt und kommt daher vor allem für Mineralöle und Metalle infrage. Wem das zu kompliziert ist, der kann die Tagescharts der verschiedenen Rohstoffe ansehen. Mehrheitlich sind dort Trends zu finden, die über mehrere Tage und Wochen anhalten. Eine einfache Methode ist demnach ein Kauf bei Überschreiten des Vortageshochs bzw. ein Short-Verkauf bei Unterschreiten des Vortagestiefs. In Zukunft wird es neue Produkte geben, die gehandelt werden können. Neben Strom und Wasser ist auch der Handel mit Emissionsrechten ein Feld, mit dem sich Trader in den nächsten Jahren beschäftigen werden. Zusammenfassend betrachtet bieten Rohstoffe interessante Anlagemöglichkeiten für Trader, die mit einfachen Methoden mittelfristig Gewinne machen wollen. Dabei sind Rohstoffe saisonalen Schwankungen unterworfen, die von der Herstellung und den jeweiligen Marktbedingungen abhängen. Mit CFDs ist die Beimischung von Rohstoffen zum Investment-Mix ohne große Kosten möglich.