Short-ETFs - Einfach auf fallende Märkte setzen?
Veröffentlicht am
13.07.2009
Es klingt verlockend. Einfach einen Short-ETF kaufen, und schon partizipiert man an einem fallenden Index. Und das nicht etwa mit einem Zertifikat oder einem Optionsschein, sondern mit einem Fonds. Doch ganz so einfach ist das Investieren in Short-ETFs nicht. Um unerfreuliche Überraschungen zu vermeiden, sollten Anleger einige wichtige Punkte beachten.
Anleger, die mit einer fallenden Kursentwicklung für einen bestimmten Gesamtmarkt, eine Region oder Branche rechnen, können mit ETFs auf Short-Indizes hiervon profitieren. Short-Indizes bewegen sich entgegengesetzt zum zugrunde liegenden Referenzindex. Damit ermöglichen sie es, die fallende Entwicklung eines Marktes in Gewinne umzumünzen. Beispielsweise steigt der Wert eines ETFs auf den ShortDAX um 1%, wenn der DAX an einem Handelstag 1% verliert. Mittlerweile steht Anlegern auch eine ganze Reihe von Short-ETFs zur Auswahl. Der wohl bekannteste ist der ShortDAX-ETF von db x-trackers. Daneben gibt es Short-ETFs auf die wichtigsten internationalen Aktienindizes wie den amerikanischen S&P 500, den französischen CAC 40 und den englischen FTSE 100. Außerdem gibt es Short-ETFs auf verschiedene Branchen- und Sektorindizes wie den DJ STOXX 600 Health. Die ETF-Anbieter erweitern fortlaufend ihre Palette.
Vorteile von Short-ETFs
Bei einem Short-ETF wird kein Aktienportfolio erworben, sondern der ETF nimmt Leerverkäufe vor. Es werden also Aktien verkauft, die der ETF nicht besitzt. Der Erlös aus dem Leerverkauf wird am Geldmarkt angelegt und bringt somit einen Zinsgewinn. Doch auch das Geld der Anleger kann am Geldmarkt „geparkt“ werden. Somit kann ein Short-ETF einen doppelten Zinsgewinn vereinnahmen. Dies stellt einen attraktiven und sicheren Zusatzertrag dar. Im Gegensatz zu anderen Short-Produkten wie Puts und Short-Zertifikaten gibt es bei Short-ETFs keine festgelegten Laufzeiten und keine Knock-out-Schwelle. Ein plötzlicher Totalverlust des Investments bei Erreichen einer bestimmten Schwelle ist also bei Short-ETFs nicht möglich.
Worauf Anleger achten sollten
Auch wenn Short-ETFs keine Fälligkeit aufweisen und nicht ausgeknockt werden können, stellen sie kein Investment dar, das man kaufen und dann einfach im Depot liegen lassen kann. Sie sind nur für aktiv handelnde Investoren geeignet, die ihre Investments laufend überwachen und die Entwicklung des entsprechenden Index genau verfolgen. Denn Short-ETFs bringen nur in einer ausgeprägten Baisse verlässliche Gewinne. Bei Seitwärtsbewegungen des Index unter starken Schwankungen kann es leicht sein, dass der Anleger Verluste einfährt. Dies liegt an der Besonderheit der Berechnung von Short-Indizes. Um die Transparenz der Wertentwicklung eines Short-Index zu gewährleisten, wird der Hebel täglich neu fixiert. Das heißt, der Stand des Referenzindex vom Vortag wird jeweils als Basis für die Neuberechnung des Short- Index herangezogen. Daraus ergeben sich Konsequenzen für die Wertentwicklung eines Short-ETFs, die sich ein Anleger bewusst machen sollte. Hierzu ein Beispiel: Angenommen der DAX notiert bei 4.500 Punkten und macht an einem Handelstag einen Sprung von 180 Punkten bzw. 4% auf 4.680 Punkte. Dann verliert an diesem Tag der ShortDAX spiegelbildlich 4%. Am nächsten Tag erfolgt ein Rücksetzer, und der DAX gibt wieder die ganzen Gewinne des Vortags, also 180 Punkte, ab. Damit schließt er wieder genau auf 4.500 Punkten, dem Ausgangspunkt des Vortages. Ausgehend von der neuen Berechnungsbasis von 4.680 Punkten hat der DAX aber nicht wieder 4% verloren, sondern lediglich 3,8%. Damit gewinnt der Short-DAX ebenfalls nur 3,8% hinzu. Er hat also insgesamt etwas an Wert eingebüßt, obwohl der Referenzindex wieder den gleichen Punktestand erreicht hat, wie am Vortag. Auf mittlere und längere Sicht ist mit noch größeren Abweichungen in der inversen Wertentwicklung des Short-Index im Vergleich zur Entwicklung des Referenzindex zu rechnen. Beachtet der Anleger dies nicht, kann es zu unangenehmen Überraschungen kommen. Daher ist es für eine erfolgreiche Investition in ein Short-ETF entscheidend, dass der Anleger wirklich eine ausgeprägte Abschwungphase des Index abpasst, kurzfristig agiert und stets sein Short-Investment im Auge hat.
Fazit:
Short-ETFS sollten – wie andere Short- Investments auch – nur für einen kurzen, überschaubaren Zeitraum gehalten werden. Dann erschließen sie erfahrenen Anlegern eine weitere attraktive Möglichkeit, von den Schwächephasen eines Index zu profitieren.
Vorteile von Short-ETFs
Bei einem Short-ETF wird kein Aktienportfolio erworben, sondern der ETF nimmt Leerverkäufe vor. Es werden also Aktien verkauft, die der ETF nicht besitzt. Der Erlös aus dem Leerverkauf wird am Geldmarkt angelegt und bringt somit einen Zinsgewinn. Doch auch das Geld der Anleger kann am Geldmarkt „geparkt“ werden. Somit kann ein Short-ETF einen doppelten Zinsgewinn vereinnahmen. Dies stellt einen attraktiven und sicheren Zusatzertrag dar. Im Gegensatz zu anderen Short-Produkten wie Puts und Short-Zertifikaten gibt es bei Short-ETFs keine festgelegten Laufzeiten und keine Knock-out-Schwelle. Ein plötzlicher Totalverlust des Investments bei Erreichen einer bestimmten Schwelle ist also bei Short-ETFs nicht möglich.
Worauf Anleger achten sollten
Auch wenn Short-ETFs keine Fälligkeit aufweisen und nicht ausgeknockt werden können, stellen sie kein Investment dar, das man kaufen und dann einfach im Depot liegen lassen kann. Sie sind nur für aktiv handelnde Investoren geeignet, die ihre Investments laufend überwachen und die Entwicklung des entsprechenden Index genau verfolgen. Denn Short-ETFs bringen nur in einer ausgeprägten Baisse verlässliche Gewinne. Bei Seitwärtsbewegungen des Index unter starken Schwankungen kann es leicht sein, dass der Anleger Verluste einfährt. Dies liegt an der Besonderheit der Berechnung von Short-Indizes. Um die Transparenz der Wertentwicklung eines Short-Index zu gewährleisten, wird der Hebel täglich neu fixiert. Das heißt, der Stand des Referenzindex vom Vortag wird jeweils als Basis für die Neuberechnung des Short- Index herangezogen. Daraus ergeben sich Konsequenzen für die Wertentwicklung eines Short-ETFs, die sich ein Anleger bewusst machen sollte. Hierzu ein Beispiel: Angenommen der DAX notiert bei 4.500 Punkten und macht an einem Handelstag einen Sprung von 180 Punkten bzw. 4% auf 4.680 Punkte. Dann verliert an diesem Tag der ShortDAX spiegelbildlich 4%. Am nächsten Tag erfolgt ein Rücksetzer, und der DAX gibt wieder die ganzen Gewinne des Vortags, also 180 Punkte, ab. Damit schließt er wieder genau auf 4.500 Punkten, dem Ausgangspunkt des Vortages. Ausgehend von der neuen Berechnungsbasis von 4.680 Punkten hat der DAX aber nicht wieder 4% verloren, sondern lediglich 3,8%. Damit gewinnt der Short-DAX ebenfalls nur 3,8% hinzu. Er hat also insgesamt etwas an Wert eingebüßt, obwohl der Referenzindex wieder den gleichen Punktestand erreicht hat, wie am Vortag. Auf mittlere und längere Sicht ist mit noch größeren Abweichungen in der inversen Wertentwicklung des Short-Index im Vergleich zur Entwicklung des Referenzindex zu rechnen. Beachtet der Anleger dies nicht, kann es zu unangenehmen Überraschungen kommen. Daher ist es für eine erfolgreiche Investition in ein Short-ETF entscheidend, dass der Anleger wirklich eine ausgeprägte Abschwungphase des Index abpasst, kurzfristig agiert und stets sein Short-Investment im Auge hat.
Fazit:
Short-ETFS sollten – wie andere Short- Investments auch – nur für einen kurzen, überschaubaren Zeitraum gehalten werden. Dann erschließen sie erfahrenen Anlegern eine weitere attraktive Möglichkeit, von den Schwächephasen eines Index zu profitieren.