Nickel – Nachhaltige Gegenbewegung?

Veröffentlicht am 02.03.2010

Im Gleichklang mit den anderen Industriemetallen ging es auch beim Nickelpreis in den ersten Wochen des Jahres zunächst deutlich abwärts. Im Februar fing sich das Metall aber wieder und startete einen deutlichen Aufwärtsimpuls.


Hatten zu Jahresbeginn noch die Sorgen über eine Straffung der geldpolitischen Zügel in China, die geplanten Beschränkungen für den Eigenhandel von US-Banken, der stärkere US-Dollar sowie auch fundamentale Gründe wie hohe Lagerbestände für eine Korrektur gesorgt, verbesserte sich das Sentiment wieder merklich. Vom Zwischentief am 8. Februar schnellte Nickel in der Spitze um mehr als 20% nach oben. Bessere Aussichten für die Stahlindustrie Zum einen stützte angesichts einiger guter US-Konjunkturdaten die Annahme einer anhaltenden Wirtschaftserholung in den USA, was somit auch die Rohstoffnachfrage ankurbeln dürfte. Gleiches gilt für China, für das im ersten Quartal mit einem Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von mehr als 11% gerechnet wird. Der weltweit größte Verbraucher von Industriemetallen dürfte somit weiterhin einen hohen Bedarf haben. Dies gilt auch für Nickel. Das silbrigweiß glänzende, harte, gut zu verarbeitende, magnetische und leitfähige Metall wird vor allem als Überzug für andere Metalle und Legierungen wie Eisen und Messing verwendet, um diese korrosionsbeständiger, härter und zäher zu machen. Hauptanwendung ist daher auch die Herstellung von Edelstahl, die etwa 65% des weltweiten Nickels verbraucht. Die Aussichten für die Stahlindustrie hatten sich zuletzt verbessert. Insbesondere in China zeigt die Tendenz klar aufwärts. Sinkende Vorräte Dort legte die Edelstahlproduktion 2009 um 26,8% auf 8,8 Mio. Tonnen zu. Gleichzeitig erhöhte sich der Verbrauch um 32% auf 8,22 Mio. Tonnen. Damit ergibt sich ein Überangebot von fast 0,6 Mio. Tonnen. Die Läger dürften also gut gefüllt sein, was wohl auch für die Bestände an Nickel gilt, hatte China im vergangenen Jahr doch seine Vorräte, auch durch Importe, zwischenzeitlich merklich aufgestockt. Beide Punkte wären eigentlich eher bremsende Faktoren für den Preis. Nachdem die Lagerbestände an der London Metal Exchange (LME) in den vergangenen Monaten tendenziell stiegen, gab es zuletzt aber wieder fallende Vorräte. Offenbar fragen nun auch die Stahlindustrien in Europa, Japan und den USA wieder etwas mehr Nickel nach. Zudem geht man davon aus, dass die Vorräte in China angesichts der erwarteten weiteren Produktionssteigerung – einige Marktbeobachter rechnen 2010 mit einem Plus von mehr als 20% auf 10,5 Mio. Tonnen Edelstahl – schnell wieder schrumpfen dürften. Die Nachfrage seitens Chinas könnte somit wieder deutlich anziehen, was den Preis weiter treiben könnte. Allerdings dürften auch die Nickelproduzenten ihre Produktion wieder erhöhen, was ein höheres Angebot nach sich ziehen dürfte. Ausbruch abwarten Es gibt somit fundamentale Fakten, die für eine, aber auch welche, die eher gegen eine nachhaltige Rally des Preises sprechen. Ein Blick auf den Chart könnte daher bei einer Investitionsentscheidung helfen. Nickel ist zuletzt über die seit dem Zwischenhoch im August 2009 auszumachende Abwärtstrendlinie geklettert und nimmt Anlauf auf dieses Hoch von 21.068 US-Dollar. Gelänge ein nachhaltiger Sprung darüber, könnte dies als Kaufsignal interpretiert werden. Als erstes Kursziel könnte dann der Widerstand im Bereich von 25.000 US-Dollar angesehen werden. Dieses Szenario wird jedoch zunichte gemacht, wenn das Metall an besagter Hürde nach unten abprallt.

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