Müller - Die lila Logistik: Rosige Aussichten für Investoren

Performaxx-Anlegermedien GmbH
Veröffentlicht von Performaxx-Anlegermedien GmbH am 26.09.2010
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Der Performaxx Anlegerbrief

Wer Logistik-Aktien kauft, der braucht seit jeher starke Nerven. Die Branche ist hochgradig zyklisch und reagiert wie ein Seismograph auf jegliche Ausschläge der Konjunktur. So auch die Papiere des deutschen Logistikers Müller mit dem putzigen Namenszusatz „Die lila Logistik“. Während der Dax seit Anfang 2008 im Tief 40 % einbüßte, verlor die lila Aktie mehr als die Hälfte an Wert. Genauso energisch erholte sie sich danach wieder und steht aktuell so hoch wie seit 2002 nicht mehr. Dennoch ist sie beim aktuellen Kurs alles andere als teuer.


Stattliches Familienunternehmen Obwohl erst vor 20 Jahren gegründet, zählt das Familienunternehmen mit rd. 80 Mio. Euro Umsatz und knapp 1.000 Mitarbeitern in einer mittelständisch geprägten Branche schon zu größeren Playern. Das Dienstleistungsportfolio der Schwaben fokussiert sich auf die Bereiche Beschaffungs-, Produktions- und Distributionslogistik mit Branchenschwerpunkt auf Automotive, Elektronik sowie Industrie- und Konsumgüter. Zum Kundenkreis zählen namhafte nationale wie internationale Unternehmen, der Exportanteil liegt bei 25 %. Den Kernbereich des Geschäfts bilden mit 95 % Umsatzanteil die operativen Logistikleistungen. Hierunter fallen sowohl der klassische Warentransport auf der Straße als auch stationäre Leistungen im Betrieb des Kunden oder in den eigenen Service-Centern. Darüber hinaus werden noch Consulting-Leistungen erbracht, die zwar nur 5 % des Umsatzes ausmachen, aber eine wichtige Türöffnerfunktion für das operative Segment haben. Starkes erstes Halbjahr Erwartungsgemäß musste auch Müller im abgelaufenen Geschäftsjahr der Wirtschaftskrise Tribut zollen, kam aber mit einem Umsatzrückgang von 10,5 % auf 79,4 Mio. Euro noch relativ glimpflich davon. EBIT und Gewinn gaben zwar (vor allem wegen Sondererträgen im Vorjahr) überproportional um je 45 % nach, blieben aber mit 4,4 bzw. 2,1 Mio. Euro deutlich positiv – immerhin im siebten Jahr in Folge. Das wird sich auch im laufenden Jahr nicht ändern, denn in den ersten sechs Monaten konnte sich Müller überraschend kräftig von der Krise erholen. Die Erlöse expandierten um fast 15 % auf 43,4 Mio. Euro und das EBIT sogar um über 130 % auf 3,2 Mio. Euro, was einer für die chronisch margenschwache Logistikbranche bemerkenswerten Rendite von 7,4 % entspricht. Unterm Strich wurde ein Nettoergebnis von 2,1 Mio. Euro erwirtschaftet und damit nach zwei Quartalen bereits der Gewinn des Gesamtjahres 2009 erreicht. Gut aufgestellt in rauem Umfeld So lässt sich schon jetzt feststellen, dass Müller gestärkt aus der Krise hervorgehen wird. Das signalisiert auch die Eigenkapitalquote, die mit fast 50 % sehr respektabel für das kapitalintensive Logistikgeschäft ist. Damit ist Müller gut gerüstet in einer Branche, die durch starken Wettbewerb, Überkapazitäten sowie hohe Sprit- und Mautkosten alles andere als gemütlich ist. Andererseits bietet sie auch große Potenziale, denn die jährliche Beförderungsleistung nimmt stetig weiter zu und soll hierzulande in 15 Jahren um fast die Hälfte höher liegen als heute (Quelle: BGL). Weitere Wachstumschancen sieht der Vorstand neben den angestammten Branchen zunehmend auch in Zukunftssegmenten wie Medical/Pharma und (erneuerbare) Energie. Gewinnrückgang eingepreist Diese Perspektiven finden sich aber nicht ansatzweise im Kurs der Müller-Aktie wieder. Im Gegenteil, derzeit eskomptiert die Börse sogar einen dauerhaften Gewinnrückgang. Geht man nach den erfreulichen Halbjahreszahlen für das Gesamtjahr nur von einem unterproportionalen Gewinnanstieg auf 3 Mio. Euro oder 0,37 Euro je Aktie aus, so läge die ewige Rente, also die Annahme konstanter Gewinne für die Zukunft, selbst bei einer hohen Renditeforderung von 10 % p.a. schon bei 3,70 Euro. Beim aktuellen Kurs von 2,82 Euro hingegen ist ein jährlicher Gewinn von rd. 2,2 Mio. Euro eingepreist, also ein dauerhafter Ertragsrückgang um ein Viertel. Entsprechendes spiegelt auch das KGV wider, das für 2010 bei gerade einmal 7,6 liegt. Garniert wird das ganze noch mit der Aussicht auf eine erstmalige Dividendenzahlung, die Vorstand und Mehrheitseigner Michael Müller bei „plangemäßer Geschäftsentwicklung“ und „konjunktureller Stabilisierung“ in Aussicht gestellt hat. Fazit Es lohnt sich, darauf zu spekulieren, dass Müller eine deutlich bessere Gewinnentwicklung nehmen wird als derzeit von der Börse eingepreist. Bei einem plausiblen Szenario leicht steigender Gewinne in den nächsten Jahren ist eine Kursverdopplung oder noch mehr realistisch. Wegen des schmalen Handelsvolumens sollten allerdings jegliche Orders streng limitiert aufgegeben werden.
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