McDonald's: Mehr als nur ein solider Wachstumswert

Veröffentlicht am 12.10.2011

Die "Golden Arches" (Goldenen Bögen) von McDonald's kennt wohl jedes Kind in den westlichen Industrieländern. Der US-Konzern profitiert davon. Von Quartal zu Quartal. Die Aktie ist seit Jahren in einem intakten Aufwärtstrend. Das dürfte wohl auch erst einmal so bleiben.


Vom Burger-Restaurant zur weltgrößten Systemgastronomie

McDonald's ist noch gar nicht einmal so alt wie man immer glauben mag. Das erste McDonald's-Restaurant wurde 1940 von den Brüdern Richard und Maurice McDonald ("Dick & Mac") im kalifornischen San Bernardino eröffnet. Richtig bekannt wurde das Restaurant aber erst 1948, als die beiden Brüder eine für die damalige Zeit innovative und rationelle Art der Hamburgerzubereitung einführten und auch noch auf Selbstbedienung umstellten. Heute ist McDonald's ein Unternehmen der Systemgastronomie und betreibt gegenwärtig ca. 32.000 Restaurants in über 100 Ländern unter der eigenen Marke. Hinzu kommen noch aufgekaufte, aber nicht in "McDonald's" umbenannte Restaurants verschiedener Ketten, so genannte Partner-Brands. Wer weiß zudem schon, dass der Konzern auch eine Minderheitsbeteiligung an der britischen Kette Pret A Manger hat? Und wussten Sie, dass McDonald's größter US-Arbeitgeber in Deutschland ist, und nicht Ford oder IBM?

Ein Konzept und eine Strategie

Das alleine bringt aber noch nicht den Erfolg. Es gehört auch viel Strategie dazu. Beispielsweise strategische Partnerschaften mit anderen Großkonzernen. Sie sicherten in den vergangenen Jahrzehnten die Entwicklung der wichtigen "Hamburger-Umsätze" strategisch ab. Ein Beispiel: Haben Sie schon einmal eine Pepsi bei McDonald's getrunken? Sicher nicht. Denn die Kooperation mit der Coca Cola Company ist genau so eng wie die zum Disney-Konzern. McDonald's ist heute dementsprechend einer der wichtigsten PR-Partner von Disney und auch der weltweit größte Abnehmer von Coca Cola-Produkten.

Zur Strategie des Konzerns gehört aber auch die klassische Einbindung von infrastrukturellen Erkenntnissen. Eine Filiale und deren Standort ist ein wichtiger Teil des Konzern-Erfolges. Ein paar Zahlen dazu, zur Veranschaulichung: In den USA leben 50% der Bewohner keine drei Autominuten von der nächsten McDonald's-Filiale entfernt. Bei uns in Deutschland, dem großen Mobilitätsland, findet jeder Burger-Fan im Durchschnitt alle 16 Kilometer das leuchtende McDonald's-Zeichen.

McDonald's hat also ein Konzept, das Erfolg zu versprechen scheint. Gibt es diesen nicht, sind die Amerikaner, was ihre Strategie angeht, sehr konsequent. Man kann dieses gerade live in Asien mitverfolgen. Dort will man in Japan hunderte kleine Filialen schließen und somit das Ergebnis von McDonald's Japan verbessern – weil gleichzeitig die größeren McDonald's-Restaurants an Bedeutung gewinnen sollen. Andererseits will der Konzern ab dem Jahr 2012 jährlich 120 oder mehr Restaurants in Japan eröffnen, um die Geschäftsstrategie der Durchdringung des Marktes weiter voranzutreiben, wie es jüngst von Seiten der Japan-Geschäftsführung hieß.

Krisensicherer Umsatz

Eines scheint aber sicher zu sein: Der Konzern wird wohl weiter gut verdienen. Denn wenn die Konjunktur lahmt, die Menschen weniger verdienen und auch konsumieren – dann schlägt die Stunde von McDonald's. So mancher Konsument entscheidet sich nämlich in Krisenzeiten gegen den teureren Restaurant-Besuch und für den Big Mac, die Tüte Pommes und den halben Liter Cola. Hinzu kommt, dass der Konzern ein sehr gutes Gespür hat, was die Verbraucher haben wollen. Das Produktsortiment zu erneuern und den speziellen Marktgepflogenheiten in bestimmten Regionen anzupassen – das ist auch ein Teil des Konzernerfolgs. Man kann dieses auch an den nackten Zahlen ablesen.

Allein McDonald's Deutschland hat im Jahr 2010 einen Nettoumsatz von 3,017 Mrd. Euro erzielt. Das entspricht einer Steigerung von 3,7% gegenüber 2009. Im Jahr 2011 läuft es bisher weltweit auch sehr gut. Die jüngsten Filialumsätze zeigen es auf. Die Schnellrestaurantkette konnte im August erneut mit einem Anstieg bei den vergleichbaren Filialumsätzen aufwarten. So verbesserten sich die Umsatzerlöse bei Niederlassungen, die länger als ein Jahr geöffnet waren, um 3,5%. In den USA verzeichnete man dabei einen Anstieg der so genannten Same Store Sales um 3,9%, während man in Europa ein Plus von 2,7% vorzuweisen hatte. In der Region Asien/Pazifik, dem Mittleren Osten und Afrika wurde hingegen ein Minus von 0,3% ausgewiesen. Auf Konzernebene verzeichnete McDonald's dabei einen Umsatzanstieg von 11,3% gegenüber dem Vorjahreswert, während man auf wechselkursbereinigter Basis ein Plus von 5,4% zu verbuchen hatte. Auch die letzten Quartalszahlen waren sehr gut. Besser als erwartet.

Quartalszahlen besser als erwartet

Im wichtigen Heimatmarkt USA kurbelte die Fastfood-Kette im zweiten Quartal 2011 ihr Geschäft passend zum Sommer unter anderem mit Frozen Strawberry Lemonade an. So stieg der Umsatz im zweiten Quartal um satte 16% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 6,9 Mrd. US-Dollar (4,8 Mrd. Euro in 2010). Der Gewinn wurde derweil mit 1,4 Mrd. US- Dollar beziffert. Das zeigt auf, dass der Welt-Konzern mit seiner Preispositionierung von einer wirtschaftlichen Abschwächung wenig betroffen ist bzw. Mitbewerbern wie beispielsweise Starbucks sogar Marktteile streitig machen kann.

Kurz: Man könnte also fast sagen, dass ein Investment in McDonald's eine Art "sicherer Hafen" im Bereich der Asset-Klasse Aktien ist. Ein defensives Engagement ist es auf jeden Fall. Und diese Art von Investment hat Charme. Sie hat quasi einen eingebauten Inflationsschutz. Konzerne wie McDonald's können in einem inflationären Umfeld höhere Preise am Markt durchsetzen und Anleger mit höheren Dividenden für die Inflation entschädigen. Und ganz nebenbei steigt der Aktienkurs auch noch. Man sieht es bei der Fastfood-Aktie ganz deutlich. Seit dem Jahr 2003 ist das Papier in einem intakten Aufwärtstrend und hat selbst die vergangenen Horrormonate sehr gut überstanden.

Aktie im intakten Aufwärtstrend

Die Aktie befindet sich trotz der herben Verluste am Aktienmarkt im Sommer über dem GD200. Ende August hatte das Papier bei 91,22 US-Dollar sogar ein neues Allzeithoch markiert. Von diesem ist man nun nach den jüngsten Zugewinnen am Markt nicht mehr allzu weit entfernt. Wird diese Hürde genommen, so stehen weiteren Zugewinnen und neuen All-Time-Highs keine Widerstände mehr entgegen. Eine verlockende Aussicht für langfristig orientierte Anleger, bei einer Aktie mit einem 2012er-KGV von 15 und eine Dividendenrendite von über 3%. Diese im Depot und dann noch mit den eigenen Kindern oder Enkeln nach dem Kinobesuch zum "Mäces" wie es im Sprachgebrauch der heutigen Jugend heißt – das könnte fast schon als klassisches Beispiel für ein Return On Investment (ROI) durchgehen …

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