Manz Automation: Reutlinger Innovationsmotor will neuen Anlauf nehmen

Performaxx-Anlegermedien GmbH
Veröffentlicht von Performaxx-Anlegermedien GmbH am 20.12.2009
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Der Performaxx Anlegerbrief

Nach ihrem spektakulären Schachzug – dem gemeinsamen Vertrieb von Produktionsmaschinen für Solarzellen – hatten wir Ihnen die beiden TecDax-Unternehmen Manz Automation und Roth & Rau Ende Januar zum Kauf empfohlen.


Die Frage, ob das Joint Venture mehr ergibt als die Summe seiner Einzelteile, ist inzwischen klar beantwortet: Unser Empfehlungskurs bei Roth & Rau war 12,99 Euro und bei Manz Automation 30,78 Euro (siehe Performaxx-Anlegerbrief Nr. 03 vom 24. Januar 2009). Heute steht Roth & Rau bei 30,67 Euro und Manz bei 61,50 Euro. Damit gehören beide Titel zu den klaren Outperformern dieses Jahres. Gerade gab Manz zudem bekannt, eine generelle „Trendwende bei Auftragseingängen in allen Geschäftsbereichen“ festgestellt zu haben – wie geht es also weiter bei den Reutlingern?

Mit langem Vorlauf

Bei Manz sah es Anfang des Jahres ähnlich aus wie bei seinem JV-Partner Roth & Rau: Nach einem enormen Wachstum 2008 – ungefähr eine Verdreifachung der Erlöse – wurden für 2009 deutlich kleinere Brötchen angekündigt. In den letzten Quartalszahlen 2008 kam hoher Margendruck zum Vorschein, als die EBIT-Marge von 13,4 auf nur noch 11,8 % zurückging. Zwar würden einige Tochtergesellschaften im weiteren Verlauf profitabler werden, dennoch könne das angesichts der veränderten Situation nicht uneingeschränkt vorausgesetzt werden. Jegliche Prognosen für das Jahr 2009 und darüber hinaus waren daher höchst unsicher, völlig zurecht, wie sich bald zeigen sollte. So hatte Manz Automation bis Anfang Januar zwei Drittel an Börsenwert eingebüßt, seit dem Höchststand sogar fünf Sechstel. Bis zur Bekanntgabe des JV mit Roth konnte noch kein Anbieter die gesamte Produktionskette aus einer Hand liefern. Von daher böten sich tatsächlich zusätzliche Umsatzpotenziale: Kooperation statt Konkurrenz, das sollte fortan die Devise sein.

Trendwende – doch wie weit trägt die?

Der nach eigenen Angaben einer der weltweit führenden Technologieanbieter für die Photovoltaik- und LCD-Industrie verzeichnete allein in den vergangenen Wochen mehrere Auftragseingänge im Gesamtvolumen von über 15 Mio. Euro. Die bedeutendsten davon übrigens von chinesischen Solarzellenherstellern. Gegenstand der jüngsten Auftragsserie sind Automatisierungssysteme und komplette Backend-Linien zur Herstellung kristalliner Solarzellen sowie mehrere Wafer-Tester der neuesten Generation. Die neuen HAP 2400 High Accuracy Printer bilden mit einem Durchsatz von über 2.400 Solarzellen pro Stunde die schnellsten und genausten derzeit verfügbaren Hochpräzisionsdrucker im Markt zur Erzeugung von Frontseitenkontakten für selektive Emitter-Zellen. Der Wirkungsgrad der Solarzellen wird mit Hilfe der neuen Doppeldrucktechnologie nochmals erhöht. Die Solarbranche bleibt also innovativ – das muss sie auch dringend, will sie konkurrenzfähig bleiben und sich dem Margendruck widersetzen, während gleichzeitig die Einspeisevergütungen allerorten immer und immer wieder aufs Neue diskutiert werden. Fast parallel orderte zuletzt auch ein taiwanesischer Großkunde, ein Photovoltaikproduzent und bereits langjähriger Manz-Kunde, die Lieferung von Automations-Equipment, um seine Fertigungskapazitäten auszuweiten. Summa summarum gab Manz einen aktuellen Auftragsbestand von über 65 Mio. Euro bekannt – weitere in Verhandlungen stehende Großaufträge mit voraussichtlichem Abschluss in den ersten Monaten des Jahres 2010 noch nicht mitgerechnet.

2010 eventuell wieder profitabel

Natürlich ist noch nicht alles Gold, was da glänzt bzw. in den nächsten Monaten wieder glänzen soll. So hatte Manz nach drei Quartalen im laufenden Jahr 2009 gerade seine Prognose auf einen Umsatz von 80 bis 85 Mio. Euro zurückgenommen. Waren die Reutlinger zuvor noch von einem ausgeglichenen operativen Ergebnis ausgegangen, so wird es 2009 insgesamt nun doch negativ bleiben. Zumindest im vierten Quartal soll die Break-Even-Schwelle wieder erreicht werden, was jedoch nicht die unprofitablen Quartale 1 bis 3 ausgleichen würde. Immerhin: Das Umsatzmomentum spricht für klar bessere nächste Monate. Bei einer Eigenkapitalquote von zuletzt 76 % und einer Nettoliquidität von rund 60 Mio. Euro bei einer Marktkapitalisierung von 260 Mio. Euro muss sich Manz Automation ganz sicher weder Sorgen um seine Bilanz machen noch bei der so wichtigen Forschung & Entwicklung sparen.

Dynamik in Grenzen

Die Risiken dürfen gleichwohl nicht aus den Augen verloren werden. Ein größerer Teil des jeweiligen Auftragsbestandes ist regelmäßig einem hohen Stornorisiko ausgesetzt. Gerade in einer Branche, die von wenigen Großaufträgen zehrt, kann das wesentlich sein. So gab es im krisengebeutelten ersten Halbjahr 2009 aufgrund der äußerst schwachen Endmarktdynamik praktisch keinerlei Auftragseingang, während andererseits vom bestehenden Auftragsbestand gezehrt wurde, der zudem gewünschten Stornierungen und Verschiebungen ausgesetzt war. Bei deutlich niedrigeren Umsätzen noch profitabel zu bleiben – bzw. wieder zu werden – ist alles andere als leicht. Der Margendruck bleibt bestehen, denn die Konkurrenzsituation hat sich in den vergangenen Quartalen verschlechtert: China und Taiwan spielen mehr und mehr auf dem Weltmarkt mit. Die Zeiten, in denen sich die Chinesen auf billige Solarmodule beschränkt haben, sind vorbei. Die Kooperation mit Roth & Rau zur Ausweitung der Marktanteile bei c-Si Lösungen macht Sinn, verändert aber für beide JV-Partner nicht die Notwendigkeit, dem zunehmenden Konkurrenzdruck nicht nur aus Fernost mit immer neuen Innovationen Paroli bieten zu müssen. So etwa mit dem Einstieg in den Lithium-Ionen-Markt, der laut Prognose 2011 durchaus ein Fünftel der geschätzten Erlöse beibringen soll.

Fazit

Von der Rahmenvereinbarung über eine Entwicklungs- und Vertriebskooperation haben sowohl Manz Automation als auch Roth & Rau kursmäßig bereits profitiert. Unsere Kaufempfehlung im Januar, als die meisten deutschen Solartitel so günstig bewertet waren wie seit Jahren nicht mehr, kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Investierte Anleger sollten bei Manz jetzt auf jeden Fall ein Stop-Loss bei ca. 50 Euro setzen, um ihre Gewinne abzusichern; bei Roth & Rau, die noch stärker performt haben, legen wir ein Stop-Loss bei ca. 25 Euro nahe. Bei beiden Titeln ist eine Peer-Bewertung aufgrund negativer bzw. nicht vorhandener KGVs – selbst für 2010 – derzeit nicht seriös möglich. Angesichts fehlender Visibilität bei gleichzeitig nun bereits eingepreister Turnaround-Phantasie empfehlen wir keine Neueinstiege zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Selbstverständlich verfolgen wir sämtliche Solartitel weiterhin und versorgen Sie wie gewohnt mit Updates, wenn es die Situation erfordert.

Für den Inhalt dieses Artikels ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 716 % seit 1.1.2001 zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

Nach ihrem spektakulären Schachzug – dem gemeinsamen Vertrieb von Produktionsmaschinen für Solarzellen – hatten wir Ihnen die beiden TecDax-Unternehmen Manz Automation und Roth & Rau Ende Januar zum Kauf empfohlen. Die Frage, ob das Joint Venture mehr ergibt als die Summe seiner Einzelteile, ist inzwischen klar beantwortet: Unser Empfehlungskurs bei Roth & Rau war 12,99 Euro und bei Manz Automation 30,78 Euro (siehe Performaxx-Anlegerbrief Nr. 03 vom 24. Januar 2009). Heute steht Roth & Rau bei 30,67 Euro und Manz bei 61,50 Euro. Damit gehören beide Titel zu den klaren Outperformern dieses Jahres. Gerade gab Manz zudem bekannt, eine generelle „Trendwende bei Auftragseingängen in allen Geschäftsbereichen“ festgestellt zu haben – wie geht es also weiter bei den Reutlingern?

Mit langem Vorlauf

Bei Manz sah es Anfang des Jahres ähnlich aus wie bei seinem JV-Partner Roth & Rau: Nach einem enormen Wachstum 2008 – ungefähr eine Verdreifachung der Erlöse – wurden für 2009 deutlich kleinere Brötchen angekündigt. In den letzten Quartalszahlen 2008 kam hoher Margendruck zum Vorschein, als die EBIT-Marge von 13,4 auf nur noch 11,8 % zurückging. Zwar würden einige Tochtergesellschaften im weiteren Verlauf profitabler werden, dennoch könne das angesichts der veränderten Situation nicht uneingeschränkt vorausgesetzt werden. Jegliche Prognosen für das Jahr 2009 und darüber hinaus waren daher höchst unsicher, völlig zurecht, wie sich bald zeigen sollte. So hatte Manz Automation bis Anfang Januar zwei Drittel an Börsenwert eingebüßt, seit dem Höchststand sogar fünf Sechstel. Bis zur Bekanntgabe des JV mit Roth konnte noch kein Anbieter die gesamte Produktionskette aus einer Hand liefern. Von daher böten sich tatsächlich zusätzliche Umsatzpotenziale: Kooperation statt Konkurrenz, das sollte fortan die Devise sein.

Trendwende – doch wie weit trägt die?

Der nach eigenen Angaben einer der weltweit führenden Technologieanbieter für die Photovoltaik- und LCD-Industrie verzeichnete allein in den vergangenen Wochen mehrere Auftragseingänge im Gesamtvolumen von über 15 Mio. Euro. Die bedeutendsten davon übrigens von chinesischen Solarzellenherstellern. Gegenstand der jüngsten Auftragsserie sind Automatisierungssysteme und komplette Backend-Linien zur Herstellung kristalliner Solarzellen sowie mehrere Wafer-Tester der neuesten Generation. Die neuen HAP 2400 High Accuracy Printer bilden mit einem Durchsatz von über 2.400 Solarzellen pro Stunde die schnellsten und genausten derzeit verfügbaren Hochpräzisionsdrucker im Markt zur Erzeugung von Frontseitenkontakten für selektive Emitter-Zellen. Der Wirkungsgrad der Solarzellen wird mit Hilfe der neuen Doppeldrucktechnologie nochmals erhöht. Die Solarbranche bleibt also innovativ – das muss sie auch dringend, will sie konkurrenzfähig bleiben und sich dem Margendruck widersetzen, während gleichzeitig die Einspeisevergütungen allerorten immer und immer wieder aufs Neue diskutiert werden. Fast parallel orderte zuletzt auch ein taiwanesischer Großkunde, ein Photovoltaikproduzent und bereits langjähriger Manz-Kunde, die Lieferung von Automations-Equipment, um seine Fertigungskapazitäten auszuweiten. Summa summarum gab Manz einen aktuellen Auftragsbestand von über 65 Mio. Euro bekannt – weitere in Verhandlungen stehende Großaufträge mit voraussichtlichem Abschluss in den ersten Monaten des Jahres 2010 noch nicht mitgerechnet.

2010 eventuell wieder profitabel

Natürlich ist noch nicht alles Gold, was da glänzt bzw. in den nächsten Monaten wieder glänzen soll. So hatte Manz nach drei Quartalen im laufenden Jahr 2009 gerade seine Prognose auf einen Umsatz von 80 bis 85 Mio. Euro zurückgenommen. Waren die Reutlinger zuvor noch von einem ausgeglichenen operativen Ergebnis ausgegangen, so wird es 2009 insgesamt nun doch negativ bleiben. Zumindest im vierten Quartal soll die Break-Even-Schwelle wieder erreicht werden, was jedoch nicht die unprofitablen Quartale 1 bis 3 ausgleichen würde. Immerhin: Das Umsatzmomentum spricht für klar bessere nächste Monate. Bei einer Eigenkapitalquote von zuletzt 76 % und einer Nettoliquidität von rund 60 Mio. Euro bei einer Marktkapitalisierung von 260 Mio. Euro muss sich Manz Automation ganz sicher weder Sorgen um seine Bilanz machen noch bei der so wichtigen Forschung & Entwicklung sparen.

Dynamik in Grenzen

Die Risiken dürfen gleichwohl nicht aus den Augen verloren werden. Ein größerer Teil des jeweiligen Auftragsbestandes ist regelmäßig einem hohen Stornorisiko ausgesetzt. Gerade in einer Branche, die von wenigen Großaufträgen zehrt, kann das wesentlich sein. So gab es im krisengebeutelten ersten Halbjahr 2009 aufgrund der äußerst schwachen Endmarktdynamik praktisch keinerlei Auftragseingang, während andererseits vom bestehenden Auftragsbestand gezehrt wurde, der zudem gewünschten Stornierungen und Verschiebungen ausgesetzt war. Bei deutlich niedrigeren Umsätzen noch profitabel zu bleiben – bzw. wieder zu werden – ist alles andere als leicht. Der Margendruck bleibt bestehen, denn die Konkurrenzsituation hat sich in den vergangenen Quartalen verschlechtert: China und Taiwan spielen mehr und mehr auf dem Weltmarkt mit. Die Zeiten, in denen sich die Chinesen auf billige Solarmodule beschränkt haben, sind vorbei. Die Kooperation mit Roth & Rau zur Ausweitung der Marktanteile bei c-Si Lösungen macht Sinn, verändert aber für beide JV-Partner nicht die Notwendigkeit, dem zunehmenden Konkurrenzdruck nicht nur aus Fernost mit immer neuen Innovationen Paroli bieten zu müssen. So etwa mit dem Einstieg in den Lithium-Ionen-Markt, der laut Prognose 2011 durchaus ein Fünftel der geschätzten Erlöse beibringen soll.

Fazit

Von der Rahmenvereinbarung über eine Entwicklungs- und Vertriebskooperation haben sowohl Manz Automation als auch Roth & Rau kursmäßig bereits profitiert. Unsere Kaufempfehlung im Januar, als die meisten deutschen Solartitel so günstig bewertet waren wie seit Jahren nicht mehr, kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Investierte Anleger sollten bei Manz jetzt auf jeden Fall ein Stop-Loss bei ca. 50 Euro setzen, um ihre Gewinne abzusichern; bei Roth & Rau, die noch stärker performt haben, legen wir ein Stop-Loss bei ca. 25 Euro nahe. Bei beiden Titeln ist eine Peer-Bewertung aufgrund negativer bzw. nicht vorhandener KGVs – selbst für 2010 – derzeit nicht seriös möglich. Angesichts fehlender Visibilität bei gleichzeitig nun bereits eingepreister Turnaround-Phantasie empfehlen wir keine Neueinstiege zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Selbstverständlich verfolgen wir sämtliche Solartitel weiterhin und versorgen Sie wie gewohnt mit Updates, wenn es die Situation erfordert.

Für den Inhalt dieses Artikels ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 716 % seit 1.1.2001 zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

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- Blei-Future in US-Dollar: Leichtfüßig wie kein anderes Schwermetall

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