Legen Sie einen flotten „Öl-Sprint“ aufs Parket
Nach dem starken Abverkauf an den Rohstoffmärkten Anfang Mai fragten wir in unserer wöchentlichen Online-Umfrage unsere User, ob der „Crash“ in diesem Sektor noch weiter gehen würde. Fast die Hälfte sprach sich damals für eine Übertreibung nach unten aus, die sich bald wieder korrigieren sollte, während sich ein weiteres Viertel einer konkreten Meinung enthielt. Wie es momentan aussieht, könnte nach dem Kurssturz allein beim Brent-Öl um fast 13 Prozent in gerade einmal fünf Handelstagen von fast 126 auf unter 110 US-Dollar das Schlimmste erst einmal überstanden sein. Die Analysten von Goldman Sachs hatten ja bereits vor kurzem ihre Kursziele für dieses und nächstes Jahr deutlich auf 130 bzw. 140 US-Dollar angehoben und auch aus charttechnischer Sicht wird ein erneuter Angriff auf die Marke von 117,49 US-Dollar für möglich gehalten, sollte sich die Notierung für die Nordseesorte Brent im Bereich von 116,25 US-Dollar stabilisieren können. Im Anschluss daran wird mit einem Ausbruch in Richtung eines neuen Hochs zwischen 118,79 und 119,79 US-Dollar gerechnet. Unterhalb von 116,25 US-Dollar warten allerdings Kursziele auf Höhe des gebrochenen Abwärtstrends bei 115,20 US-Dollar und später bei 113 US-Dollar.
Nimmt man die von Goldman Sachs für Ende 2012 aufgerufenen 140 US-Dollar als Maßstab, erkennt man schnell, dass selbst bei einer großzügigen Auslegung des Potentials die Bäume am Ölmarkt mit rund 20 Prozent für die nächsten eineinhalb Jahre auch nicht gerade in den Himmel wachsen. Bei Morgan Stanley hält man für diesen Zeitraum sogar „nur“ einen Anstieg bis auf 130 US-Dollar (2011: 120 US-Dollar) für möglich. Für Anleger könnte sich deshalb statt einem Direktinvestment der Griff in den Zertifikateschrank durchaus lohnen, bietet doch die Commerzbank seit der vergangenen Woche ein Sprint-Papier auf den Brent Crude Oil Future im Sekundärmarkt an. Das Laufzeitende befindet sich dabei ebenfalls im Dezember 2012. Wer mit der zugrundeliegenden Sprint-Struktur vertraut ist, wird sofort richtig vermuten, dass er auch bei dem neuen Produkt der „Gelben“ innerhalb einer festgelegten Bandbreite gleich doppelt an Kursanstiegen des Basiswerts partizipieren kann. Die beiden relevanten Schwellen, zwischen denen der 2-fache Hebel gilt, stellen hier das für den nächstfälligen Future gefixte Startniveau von 115,52 US-Dollar als Startpunkt, sowie der erst am 7. Dezember 2012 bei Fälligkeit festzustellende Endwert des Basispreises als Stoppmarke dar. Sollte der Abstand dabei mehr als 23 Prozent betragen, werden die 123 Prozent Zugewinn vom Emissionskurs aus gesehen automatisch als maximaler Zielwert verrechnet. Da die Wertentwicklung innerhalb des Korridors verdoppelt wird, erreicht der
Investor bei dem Sprinter so im besten Fall eine Rendite in Höhe von stolzen 46 Prozent. Für den Fall, dass der Ölpreis unterhalb der Startmarke von 115,52 US-Dollar ins Ziel kommt, wird der Anleger so gestellt, als hätte er von Anfang an eins zu eins in den Öl-Future investiert, wobei das Wechselkursverhältnis zwischen Euro und US-Dollar wegen des eingebauten Quanto-Mechanismus keine Rolle spielt.
Der Rohstoff-Report-Tipp:
Der neue währungsgesicherte Öl-Sprinter könnte so recht ins Bild eines bis Ende 2012 moderat steigenden Ölpreises passen, da die Performance dabei auch noch verdoppelt wird. Allerdings verfügt das Papier weder über einen zusätzlichen Teilschutz, noch ermöglicht es eine Seitwärtsrendite wie beispielsweise ein Bonus-Zertifikat.