Klarer Trend zu Metropolregionen im Westen Deutschlands

BörseGo AG
Veröffentlicht von BörseGo AG am 12.07.2011
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Gold- & Rohstoff-Report

Immobilien sind wieder „in“. Das zeigen insbesondere die jüngsten Preisanstiege. Wie der Verband deutscher Pfandbriefmarken (VDP) jüngst bekannt gab, kletterten die Immobilienpreise 2010 so stark, wie seit zwei Jahren nicht. Das Niveau von vor der Krise haben einige Spitzenregionen wie Hamburg oder München längst wieder erreicht. Doch noch immer drängen potentielle Käufer auf den Immobilienmarkt: „Es gibt derzeit eine verstärkte Nachfrage nach Wohnungen – vor allem in den Wirtschaftszentren“, weiß André Schlüter vom Bundesverband der Immobilienberater (IVD). Trotz der jüngsten Preisanstiege glaubt Schlüter nicht an sinkende Immobilienpreise in Deutschland – im Gegenteil: „Vergleicht man die Preisentwicklung in Deutschland mit der anderer Länder, besteht immer noch Nachholpotential“, glaubt der Immobilienexperte.


 

Den Grund für dieses Potential sieht Schlüter in der langjährigen Flaute am deutschen Immobilienmarkt: „Der seit gut einem Jahr andauernde Preisanstieg bei Wohnimmobilien ist somit auch eine Korrektur der Stagnation der vergangenen zwanzig Jahre. Hinzu kommt, dass der Wohnungsbau in Deutschland auf einem historisch niedrigen Niveau dahin dümpelt, es aber zugleich eine verstärkte Wohnungsnachfrage in Wirtschaftszentren gibt.“ Etwas allgemeiner umschreibt Thomas Aigner, Immobilienmakler in München, die Entwicklungslinie am Wohnungsmarkt und sieht einen Trend hin zum Wohnen in der Stadt, während das Land für Immobilieninvestoren immer unattraktiver wird.

In den vergangenen Jahren wurden immer weniger Wohnungen gebaut

Auch die Experten der Immobilien-Franchise-Gesellschaft Engel & Völkers erwarten bis 2020 steigende Bevölkerungszahlen vor allem in Metropolregionen wie München, Berlin, Frankfurt oder Freiburg. Auch Hamburg, Bremen, Köln, Mannheim, Heidelberg, Stuttgart sowie die Bodenseeregion dürften demnach 2020 mehr Einwohner haben als heute. Eine interessante Nische könnten mittelgroße Städte mit bedeutenden wissenschaftlichen und universitären Einrichtungen wie beispielsweise Aachen oder Jena einnehmen. Sinkende Bevölkerungszahlen erwartet Engel & Völkers dagegen in „eher ländlichen, strukturschwachen Regionen im Osten“. Insbesondere die teilweise prekäre Lage auf dem Arbeitsmarkt führe dazu, dass diese Regionen zunehmend verwaisen. Auf der Angebotsseite sehen die Experten in den vergangenen Jahren nur wenige Veränderungen: „Trotz steigende Haushaltszahlen hat der Wohnungsneubau in den zurückliegenden Jahren immer mehr an Bedeutung verloren“, schreiben die Experten von Engel & Völkers in einem aktuellen Marktkommentar und konstatieren bei den fertig gestellten Wohnungen zwischen 1995 und 2009 ein Minus von 74 Prozent. Beim Blick auf den derzeitigen Immobilienbestand zeige sich, dass es insbesondere im Osten Deutschlands ein Überangebot an Immobilien gibt. In Regionen mit hoher Wirtschaftskraft und guten Chancen auf dem Arbeitsmarkt herrsche dagegen gar ein Wohnungsdefizit vor.

Aufgrund dieser Rahmenbedingungen erwarten die Immobilienexperten von Engel & Völkers 2011 eine Fortsetzung der jüngsten Preisentwicklung. Auch André Schlüter vom IVD sieht den Aufwärtstrend bei Immobilienpreisen weiterhin intakt. Den Grund sieht Schlüter im aktuellen Zinsniveau: „Mit rund 4,5 Prozent jährlich liegen die Zinsen für zehnjährige Hypothekendarlehn noch immer deutlich unter dem zehnjährigen Mittel von etwa sieben Prozent. Damit sind Wohnimmobilien aktuell leichter erschwinglich als noch vor drei Jahren. Das macht Wohnungen für viele Privatanleger überhaupt erst interessant.“ Hinzu komme die weit verbreitete Verunsicherung vieler Deutscher hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung: „Ein Blick auf die zurückliegende Krise zeigt, dass man mit sehr vielen Anlagen sehr viel Geld verlieren kann. Wer jedoch sein Geld in deutsche Wohnungen investiert hat, war von der Unsicherheit an den Aktienund Finanzmärkten kaum betroffen. Diese Erfahrung hat sich tiefer in das allgemeine Bewusstsein eingeprägt, als viele Experten meinen“, glaubt Schlüter. 

 

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