Anleger haben grundsätzlich zwei Möglichkeiten in die Asset-Klasse Rohstoffe zu investieren. Zum einen in Form von Direktanlagen am Terminmarkt, die sich am einfachsten über Zertifikate bezogen auf Einzelrohstoffe oder eine kaum mehr zu überblickenden Anzahl von Indizes oder diversen Basket-Lösungen realisieren lassen. Daneben gibt es aber auch die Möglichkeit, gezielt die Aktienkarte zu spielen und stattdessen auf Unternehmen aus den jeweiligen Rohstoffbereichen zu setzen, wie z.B. Minen- oder Öl-Gesellschaften. Der zweite Weg, bei dem sich der Investor ein zusätzliches Aktienrisiko ins Depot holt, gilt landläufig als der etwas spekulativere, weshalb man in diesem Zusammenhang auch von einer Art Hebelinstrument auf den jeweiligen Rohstoffsektor spricht. Nicht zuletzt deshalb bietet sich gerade auch hier ein Investment über einen etwas breiter diversifizierten Index an.
Bestes Beispiel ist der 2008 nach der Übernahme der American Stock Exchange (AMEX) durch die NYSE Euronext von AMEX Gold BUGS in NYSE Arca Gold BUGS umbenannte Index, auch HUI genannt, der die Wertentwicklung von an der NYSE, NYSE Amex oder NASDAQ gelisteten Goldtiteln abbildet, die ihre Produktion maximal bis zu eineinhalb Jahre absichern, um eine möglichst nahe am Goldpreis orientierte Performance zu gewährleisten. Das Angebot an entsprechenden Zertifikaten auf den Basiswert kann sich mittlerweile durchaus sehen lassen und umfasst neben den üblichen 1:1-Trackern auch eine ganze Reihe an Bonus- Papieren vor allem von der Société Générale und einigen Discountern von Goldman Sachs. Andere NYSE Arca Rohstoff-Sektoren wie Öl, Erdgas oder Tabak sind dagegen bislang fast ausschließlich über Delta-1-Zertifikate einiger weniger Emittenten investierbar. Ganz neu ist vergangene Woche auch die HypoVereinsbank eingestiegen und bietet hier mit insgesamt 21 frischen Open-End-Papieren auf die US-amerikanische NYSE Arca Index-Familie gleich auf einen Schlag das wohl breit gefächertste Angebot, das neben Länder-Investments wie China oder Mexiko auch diverse andere Branchen abdeckt. Allein im Rohstoffbereich sind die Münchner nun mit acht neuen Index-Zertifikaten vertreten, darunter jeweils einem auf Öl, Erdgas, Tabak, Stahl, sowie Strom und Gas. Das Gold-Segment kann sogar über drei verschiedene Index-Ansätze abgebildet werden. Den angesprochenen NYSE Arca Gold BUGS, sowie den „kleinen Bruder“ den Junior Gold BUGS, der sich auf Unternehmen mit niedriger Marktkapitalisierung fokussiert, sogenannten Junior-Goldminen-Werten, die beispielsweise sehr stark in der Exploration tätig sind. Die dritte Goldschiene bildet schließlich der NYSE Arca Gold Miners Index, der in Firmen investiert, die sich mit der Gold- und Silbergewinnung beschäftigen. Bei diesem Ansatz wird auf das strenge Regelwerk der beiden Gold BUGS-Barometer verzichtet, bei denen nur weitgehend ungehedgte Titel berücksichtigt werden, sowie eine Übergewichtung der drei Werte mit der höchsten Marktkapitalisierung vorgenommen wird. Bei den einzelnen Basiswerten, bei denen es sich allesamt um in US-Dollar notierte Preis-Indizes handelt, wird die Zusammensetzung und Gewichtung jeweils quartalsweise überprüft. Managementgebühren werden bei den Zertifikaten nicht erhoben. Dafür entfällt eine Anrechnung der Dividenden ebenso wie eine Währungssicherung.