Heizöl

Veröffentlicht am 15.02.2010

Der Ölpreis hat sich seit seinem historischen Aufstieg und Fall inzwischen etwa in der Mitte über 70 Dollar eingependelt und ist im Börsengeschehen etwas in den Hintergrund getreten. Ihm folgte Gold, auf das sich die Spekulanten als Nächstes stürzten. Trotzdem bleibt Rohöl als wichtige Größe an den Weltbörsen in den Köpfen der Leute haften. Doch es gibt auch andere Ölmärkte, bei denen sich ein Besuch lohnt. Wir beleuchten deswegen dieses Mal das Heizöl.


Beim Rohöl, das aus dem Boden kommt, handelt es sich nicht um einen einheitlichen Stoff. Es ist vielmehr ein Gemisch aus vielen Kohlenwasserstoffen, das erst getrennt werden muss. In der Ölindustrie wird das Rohöl durch Destillation in verschiedene Fraktionen mit unterschiedlichen Siedebereichen getrennt. So entstehen Gas, Benzin, Kerosin, Diesel bzw. Heizöl, Schmieröl, Schweröl und andere Produkte. Etwa ein Viertel des ursprünglichen Rohöls wird dabei zu Diesel bzw. leichtem Heizöl. Leichtes Heizöl ist nicht so hoch raffiniert und enthält wesentlich mehr Schwefel. Dennoch wäre es bei manchem älteren Dieselkraftfahrzeug technisch noch möglich, dieses mit Heizöl zu betanken. Doch da dies dem Staat wegen der unterschiedlichen Besteuerung ein Dorn im Auge ist, werden die beiden Ölprodukte durch Einfärben künstlich unterscheidbar gemacht. Heizöl-Futures und Heizöl-CFDs An den Weltmärkten lässt sich (leichtes) Heizöl als Future traden, der an der NYMEX in New York gehandelt wird. Sein Symbol ist HO. Der Markt für Heizöl ist, verglichen mit dem für Rohöl, ein Nischenmarkt. Doch einige CFD-Broker bieten mittlerweile CFDs für den Handel mit Heizöl an, zum Beispiel CMC Markets. CFD-Broker nutzen dabei den HO-Future, um sich gegenüber dem Markt abzusichern, wenn sie ihren Kunden HeizölCFDs anbieten wollen. Traden wir Heizöl als CFD, kauft oder verkauft der Broker im Hintergrund einen oder mehrere HO-Futures an der NYMEX. Die Vorstellung, dass CFDs vom Markt entkoppelt sind, weil der Broker gleichzeitig als Market Maker auftritt und eigene Kurse stellt, ist also nicht ganz richtig. Theoretisch könnte man durch den Kauf einer außergewöhnlich großen Menge an CFDs den Heizölmarkt beeinflussen. Dies ist in der Praxis jedoch recht unwahrscheinlich. Wettereinflüsse Neben dem Rohölpreis ist das Wetter bzw. die Wettererwartung der größte Einflussfaktor für den Preis von Heizöl. Ein plötzlich auftretender Kälteeinbruch bewegt diesen Markt stark, vor allem wenn dies an der Ostküste der USA passiert. Hier liegen viele Großstädte wie Boston, New York, Philadelphia und Washington. In diesen dicht besiedelten Gebieten steigt die Nachfrage bei der Erwartung einer Kältewelle stark an. Dies verändert jedoch auch wieder die Nachfrage nach Rohöl, das die Raffinerien zur Produktion einkaufen müssen. Es gibt also ein Feedback zum Rohölpreis. Chartvergleich: Heizöl und Rohöl Mit einem Spread von ca. 0,005 Cent ist Heizöl als CFD auch in kurzen Zeiträumen profitabel zu traden. Allerdings macht ein 1-Minuten-Chart dabei keinen großen Sinn. Wir werfen deswegen einen Blick auf den 5-Minuten-Chart und vergleichen diesen mit dem 5-Minuten-Chart des Rohöls. Zunächst fallen die unübersehbar gleichartigen Bewegungen auf, die beide Kurse zeigen. Macht der Preis des Rohöls eine Aufwärtsbewegung, so vollzieht der Heizölpreis diese nach. Doch im Laufe des Tages gibt es Unterschiede. Beide Preise fallen, doch während Rohöl um 16 Uhr kurz einen Tiefpunkt findet und dann wieder steigt, bleibt der Preis für Heizöl wesentlich länger niedrig. Beim Traden von Heizöl lässt sich Rohöl oft als Frühindikator verwenden. Fazit: Heizöl bietet eine interessante Alternative zu den etablierten Rohöl-CFDs, wenn man Energieprodukte handeln oder mehrere kombinieren möchte.

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