Geldanlage für Trittbrettfahrer

kurs plus GmbH
Veröffentlicht von kurs plus GmbH am 15.12.2011
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

PortfolioJournal

Marktprognosen und Bauchgefühle interessieren das Management vonTrendfolgefonds nicht.Wann sie auf den anfahrenden Zug aufspringen, überlassen sie Computern und mathematischen Modellen. Anleger, so das Versprechen, stehen so immer auf der richtigen Seite. Doch der Balanceakt zwischen dem Nutzen von Chancen und dem Vermeiden vonVerlusten funktioniert nicht immer.


 

Die letzten Wochen und Monate waren für Investoren und Händler sehr aufregend – allerdings mehrheitlich im negativen Sinn. Der Dax schlägt Kapriolen, die Euro-Krise mit ihrem ungewissen Ausgang verunsichert die Märkte und das zeitweise phänomenale Wirtschaftswachstum in Deutschland kommt 2012 wohl zum Erliegen.

Manche Experten raten jetzt zum Einstieg, andere wiederum haben von Aktien endgültig genug. Aber ist die Talsohle bei Aktien schon erreicht? Wie kann man die Baisse umgehen, aber rechtzeitig bei einer Erholung der Märkte mit von der Partie sein? Und lohnt sich jetzt noch ein Einstieg bei Gold?

Für die Fragen vieler Anleger geben nicht Analysten oder Fondsmanager die Antwort, sondern Computer – zumindest bei Trendfolgefonds. Diese Anlagevehikel versprechen Sicherheit, ohne auf Rendite verzichten zu müssen. Wie das genau passiert, ist ungefähr so geheim wie der Suchalgorhytmus von Google oder die Coca-Cola-Rezeptur. Manche Programme sollen mit charttech

nischen Ansätzen arbeiten, um künftige Kursbewegungen zu antizipieren. Andere wiederum warten, bis sich ein Trend herauskristallisiert und greifen dabei auf Daten aus der Vergangenheit zurück. Dann können die Dachfonds zwischen zwischen Aktien-, Rentenund Rohstoffanlagen auswählen. Bei Bedarf steigen sie auf Cash, Anleihen oder Terminkontrakte um. Wenn die Rechenmodelle dem Computer Verkaufssignale liefern, wird gehandelt. Kurzschlusshandlungen gibt es im Regelfall nicht. Zunächst muss ein Trend erkennbar sein, bevor die Systeme aktiv werden. Deswegen werden viele Trendfolgefonds stets mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung aktiv. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass man am Markt selten zu den Ersten gehört und damit unter Umständen einige Prozente liegen lässt. Reine Renditejäger werden mit dem Modell nicht glücklich, doch langfristige Anleger wissen diese Sicherheitskomponente durchaus zu schätzen.

Ein Problem für die virtuellen Fondsmanager sind volatile Märkte und Seitwärtsbewegungen, bei denen keine wirklichen Trends abzulesen sind. Handelt das Ma

nagement zu schnell, müssen Positionen eventuell wieder korrigiert werden. Anleger sollten sich die jeweiligen Fonds jedenfalls genau anschauen, denn Anlageuniversum und Strategie unterscheiden sich teilweise sehr deutlich.

Besonders das erste Halbjahr 2011 erwies sich für das Segment als schwierig. Der C-Quadrat Arts TR Flexible T (ISIN DE000A0YJMN7) ist seit der Auflegung im Dezember 2010 deutlich im Minus.

Der AC Quantum Spectrum Fund (ISIN LU0614925856), der erst Anfang Mai 2011 an den Start ging, ist trotz der Turbulenzen an den Märkten im Plus. Der Fonds ist für etwas risikoaffinere Anleger geeignet, da er über Futures auf fallende Kurse setzen kann. Genau das war zuletzt der Fall.

Langfristig tun sich manche Trendfolgefonds allerdings schwer. Der Top Trend Ami (ISIN DE000A0EAFX1) hat seit der Auflegung nicht einmal zweistellig zugelegt. Binnen Jahresfrist konnten immerhin die Verluste in einem überschaubaren Rahmen gehalten werden. Gleiches gilt für den smart-invest Helios AR (ISIN LU0227003679). Allerdings legten viele Anbieter im Zuge der Finanzmarktkrise vor drei Jahren eine solide Performance hin. Grundsätzlich gilt: Bei stabilen Trends spielen die Fonds ihre Stärken aus. Momentan hingegen ist das schwierig. 

 

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