Es ist vollbracht!
Bernecker Tagesdienst
Lange wurde in Brüssel verhandelt, am Ende der Beratungen gab es ein Konzept zu verkünden, das - zumindest vorübergehend - die Brisanz aus der Schuldenproblematik in Europa nimmt. Die wichtigste Entscheidung betrifft den Schuldenschnitt für Griechenland. Banken und Versicherungen verzichten auf 50 % ihrer Forderungen und gewähren dem angeschlagenen Staat damit wieder etwas Luft zum Atmen. Ist Griechenland derzeit noch mit 160 % eines Jahres-BIP verschuldet, sollen es in neun Jahren nur noch 120 % sein.
Um den Teilverzicht stemmen zu können und für künftige Herausforderungen gewappnet zu sein, sind die Banken angehalten, ihr Kernkapital aufzustocken. Die Europäische Bankenaufsicht hat einen Kapitalbedarf von rund 100 Mrd. Euro ermittelt. Auf die deutschen Vertreter entfällt mit 5,2 Mrd. Euro nur ein Bruchteil der Gesamtsumme, den größten Anteil haben griechische Institute (30 Mrd. Euro) gefolgt von den spanischen (26 Mrd. Euro) und den italienischen (15 Mrd. Euro) Instituten. Der Bedarf soll primär über den Kapitalmarkt gedeckt werden. Gelingt dies nicht, stehen die jeweiligen Staaten und als Notinstanz die EZB bereit.
Der EFSF wird zukünftig eine zentrale Rolle bei den Bemühungen um einen stabilen Anleihenmarkt spielen. Durch die Aufstockung, die durch einen zusätzlichen Hebel verstärkt wird, wurde die Schlagkraft erhöht. Mittels Teilgarantien sollen private Anleger zum Kauf von Staatsanleihen motiviert werden.