Eckert & Ziegler: Neue Umsatz- und Ertragsdimensionen

Performaxx-Anlegermedien GmbH
Veröffentlicht von Performaxx-Anlegermedien GmbH am 13.09.2009
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Der Performaxx Anlegerbrief

Ziemlich exakt fünf Monate sind seit unserer Vorstellung des Strahlentechnikspezialisten Eckert & Ziegler vergangen – seither hat sich der Kurs des einstigen Mauerblümchens mehr als verdoppelt. Die Berliner Gesellschaft, die sich auf die Entwicklung und Herstellung von schwach radioaktiven Strahlenquellen und Komponenten für den medizinischen, industriellen und wissenschaftlichen Bereich fokussiert hat, feierte in den vergangenen Monaten ein Comeback, dessen Umfang auch uns überrascht hat.


Schließlich blieben die Aktien von Eckert & Ziegler lange Zeit hindurch praktisch komplett unentdeckt. Nachdem unser im April veranschlagtes Kursziel von zunächst 10 Euro weit überschritten ist, überprüfen wir die Lage jetzt nochmals.

Radioaktiv – aber nicht gefährlich

Eckert & Ziegler (im Folgenden kurz: E&Z) setzt voll auf den Bereich Industrie & Nuclear Imaging, der eine wesentliche Rolle in der Funktions-, Stoffwechsel- und Lokalisationsdiagnostik spielt. E&Z stellt Kalibrier- und Referenzstrahler für so genannte Gamma-Kameras und Positronen-Emissions-Computertomographen (PET) her. Die Bedeutung des Verfahrens wächst durch den Umstand, dass sich damit zunehmend mehr Krankheiten diagnostizieren lassen. Nach eigenen Angaben verfügt E&Z hier über einen Marktanteil von 65 %. Darüber hinaus sind die Berliner in einigen Nischen des Isotopenmarktes zumindest europaweit führend. Das Geschäft selbst ist in Therapie, Nuklearmedizin & Industrie sowie Radiopharmazie aufgegliedert. Dass die Medizintechnik vergleichsweise krisenresistent ist, ist kein Novum: Die Nachfrage ist relativ unelastisch, denn selbst in einer Rezession müssen weiterhin notwendige Untersuchungen durchgeführt werden. Deutschland gehört dabei weltweit zu den führenden Ländern im Bereich Medizintechnik und Lifescience.

Mauerblümchendasein

Die Aktie blieb bis April 2009 völlig unentdeckt, obwohl E&Z schon im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von 32 % auf 71,6 Mio. Euro einfuhr, obwohl es das fünfte Jahr in Folge mit Umsatzzuwächsen war und obwohl auch der Gewinn um 23 % auf 1,10 Euro je Aktie stark kletterte und E&Z damit ein niedriges einstelliges KGV (damals 6,5) auswies. Insgesamt also extrem gute Argumente, die uns in der ersten April-Woche dazu veranlassten, nochmals eindringlich auf Eckert & Ziegler hinzuweisen.

Geschäft boomt – im Verborgenen

Indikationen für den bombigen Geschäftsverlauf gab es indes schon früher. So stieg im letzten Jahr das EBIT – das in aller Regel eine höhere Aussagekraft besitzt als der Nettogewinn – gleich um zwei Drittel auf 9,5 Mio. Euro. Im Nettogewinn 2008 waren nämlich auch die Kosten für die Integration und Sanierung der übernommenen belgischen IBt, eines ehemaligen belgischen Konkurrenten, enthalten. Zwar führte die Übernahme der belgischen IBt zu Belastungen in der Bilanz, auf längere Sicht sollte sich die Akquisition des ehemaligen Wettbewerbers aber rentieren. Auch das Segment Radiopharmazie, in dem hohe Entwicklungsaufwendungen das Ergebnis belasteten, bescherte für sich genommen rote Zahlen, konnte aber sein Minus gegenüber 2007 immerhin bereits halbieren. Schließlich erhöhte E&Z auch seine Dividende um ein Fünftel auf 0,30 Euro je Anteil. Indes, auch der Umstand, dass die komfortable Cash-Position ungefähr ein Viertel der seinerzeitigen Marktkapitalisierung abdeckte, interessierte Anleger offenbar nicht – das Papier blieb weiterhin links liegen.

Strategisch geschickte Zukäufe

Die andere neuzeitliche Akquise war die nuclitec GmbH, von der sich E&Z Synergien in Produktion und Vertrieb innerhalb des Industriesegments verspricht. Im laufenden Geschäftsjahr dürfte die neue Tochtergesellschaft einen Umsatzbeitrag von 25 Mio. Euro liefern, was in der Summe (mit IBt) auf einen Gesamtkonzernumsatz von rund 100 Mio. Euro hinauslaufen sollte. Damit hätte E&Z eine ganz neue Dimension erreicht.

H1-Zahlen: einfach „blendend“

Bereits nach sechs Monaten im laufenden Jahr waren es 52,4 Mio. Euro – ein Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 60 %! Das bereinigte Ergebnis hat sich dabei auf 4 Mio. Euro mehr als verdoppelt (1,08 Euro je Aktie). So untermauerte Vorstandschef Dr. Andreas Eckert im Rahmen der Halbjahres-PK die Zielprognose von 100 Mio. Euro an Erlösen für 2009 (das hatte der Peformaxx-Anlegerbrief schon im April als Zielmarke herausgegeben) und 1,80 Euro Gewinn je Anteil.

News to come 2009

Besonders gewieft: Ein bis zwei Übernahmen sollen es auch 2009 wieder werden. Da es im Segment Radioaktivität kaum bis gar keine Neugründungen gibt, übernimmt E&Z die Firmen – und schließt sie dann. Konkurrenz belebt zwar das Geschäft, sagt man – weniger Konkurrenz ist jedoch auch nicht ganz schädlich. Beim Ergebnis nach Steuern erwies sich das Therapiesegment als fast gleichwertig mit dem Hauptumsatzträger „Nuklearmedizin und Industrie“ und entwickelte sich damit zur zweiten, festen Ertragssäule. Mit Interesse wird darüber hinaus die für 2010 vorgesehene Markteinführung der Gallium-Generatoren erwartet, die die Herstellung deutlich kostengünstigerer Kontrastmittel für die Positronen-Emissions-Computertomographen erlauben – man darf gespannt sein.

...auch das noch: ein As mit Asse

Gerade ist wieder das Atommüllendlager Asse (Niedersachsen) in den Nachrichten. Die von E&Z übernommene nuclitec ist nach eigenen Angaben einer der wenigen Betriebe, die die Erfahrungen und vor allem eine lokale Infrastruktur für die Konditionierung von Konradcontainern in der dafür notwendigen Zahl besitzen. Das Umsatzpotenzial mit Asse könnte, verteilt auf einen Zeitrahmen von 6 bis 8 Jahren, bei rund 250 Mio. Euro liegen.

Im Vergleich weiterhin günstig

Ein Vergleich sowohl auf Ertragswertbasis als auch mit einer Peergroup (Carl Zeiss Meditec, WaveLight, aap Implantate, Pulsion) impliziert einen fairen Wert für E&Z-Aktien von ca. 18 bis 20 Euro. Allein ein konservatives KGV von 10 für das laufende Jahr ergäbe bereits 18,50 Euro, ohne dass hier das weitere massive Ertragspotenzial eingerechnet wäre. Vor diesem Hintergrund halten wir Eckert & Ziegler auch nach der Kursverdopplung seit unserer Empfehlung für kaufenswert.
 
Fazit

Das gesamte Kurspotenzial ist noch nicht ausgereizt, obwohl sich die Notierungen seit unserem Votum Anfang April von 7,13 auf zwischenzeitlich 18,38 Euro (Anfang August) nach oben geschraubt hatten. Ein KGV 2010 von ebenfalls 10 unterstellt, sollten die Aktien noch Spielraum bis 20,50 Euro besitzen – das wären nochmals rund 25 % vom jetzigen Kurs aus. Investierte Anleger setzen einen Stopp-Kurs bei 12 Euro, antizyklische Neueinsteiger sollten Rücksetzer auf Niveaus zwischen 13 und 14 Euro abzuwarten versuchen – wobei es keine Gewähr gibt, dass die Papiere nochmals 15 % nachgeben.

Für den Inhalt dieses Artikels ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 681 % seit 1.1.2001 zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

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