Dividendenfonds - von Gewinnausschüttungen profitieren
Veröffentlicht von
Weimer Media Group GmbH
am
24.03.2009
Zwar gehen viele Analysten derzeit davon aus, dass die von den DAXKonzernen ausgeschüttete Dividendensumme in diesem Jahr erstmals seit 2003 wieder sinken wird. Dennoch: Deutschlands Topkonzerne werden voraussichtlich immer noch über 23 Mrd. Euro an ihre Aktionäre ausschütten. Vor diesem Hintergrund dürfte es sich auszahlen, in Aktienfonds zu investieren, die auf dividendenstarke Unternehmen setzen.
Viele Anleger unterschätzen die Dividendenausschüttung von Unternehmen. Dabei machen Ausschüttungen bei Aktien langfristig fast die Hälfte der Erträge aus. Gerade in solchen eher mäßigen Börsenzeiten wird der Einfluss der Dividende auf den Aktienertrag oft vernachlässigt. Schauen wir einmal zurück auf das Jahr 2000, als die Börse gewaltig boomte. Unternehmen zahlten damals keine Dividende, stattdessen investierte man das Geld in weiteres Wachstum. Dividendentitel galten als konservativ und waren für die meisten Investoren uninteressant. Keine drei Jahre später waren dividendenstarke Werte plötzlich wieder gefragt. Denn während Kursgewinne unsicher sind, handelt es sich bei Gewinnbeteiligungen über Dividenden für Investoren um eine relativ sichere Angelegenheit, zumal viele Unternehmen sich bemühen, ihre Ausschüttungen möglichst konstant zu halten. Dividendenzahlungen machen es Aktionären leichter, mit stetig fließenden Erträgen längere Durststrecken zu überstehen.
23 Mrd. Euro werden verteilt
Mit den Hauptversammlungen der beiden Traditionskonzerne ThyssenKrupp und Siemens Ende Januar hat beispielsweise die DAX-Dividendensaison 2009 begonnen. Aktuellen Expertenschätzungen zufolge dürften zwar die Dividendenausschüttungen 18% unter dem Vorjahr liegen – eine schöne Summe von über 23 Mrd. Euro ist es aber immer noch. Zu den dividendenstärksten Titeln gehören im DAX derzeit RWE, Deutsche Telekom, Thyssen- Krupp und die Allianz. Die Deutsche Postbank, Infineon oder die Commerzbank werden wohl keine Aktionärsgeschenke verteilen.
Absicherung fürs Depot
Anleger sollten nicht nur auf hohe Dividenden achten, sondern vor allem auch darauf, dass ein Unternehmen die Ausschüttungen kontinuierlich anhebt. Denn über Jahre stetig steigende Dividenden schlagen sich langfristig auch in höheren Kursen nieder. Somit bringen Dividendentitel eine gewisse Stabilität ins Depot. Allerdings müssen auch gewisse Risiken berücksichtigt werden. Denn wie hoch die Dividende ausfällt und ob sie überhaupt gezahlt wird, hängt naturgemäß davon ab, wie positiv die Geschäfte laufen. Eine hohe Dividende in der Vergangenheit ist keine Garantie für eine hohe Ausschüttung in der Zukunft. Und Dividendenprognosen können bei einer überraschend schlechten Geschäftsentwicklung wieder von der Konzernführung verworfen werden. Anleger, die ihr Risiko lieber breiter streuen wollen, können auf Fondsprodukte zurückgreifen, in denen Aktien mit einer besonders hohen Dividendenrendite enthalten sind. Damit spart man sich zudem den Aufwand, selbst nach dividendenstarken Titeln zu suchen.
Fondsidee I: DWS Top Dividende
Einer der erfolgreichsten Dividenden-Fonds, der DWS Top Dividende, wird von Dr. Thomas Schüssler von DWS gemanagt. Aufgelegt im Jahr 2003, hat der Fonds aktuell ein Volumen von über 2,2 Mrd. Euro. Investiert ist der Fonds international. Aktuell übergewichtet sind die USA (28,2%) und Deutschland (13,6%). Dahinter folgen Frankreich, Kanada und Großbritannien. 95% des Fondsvermögens sind derzeit zudem wirklich in Aktien investiert, 0,3% in REITs, und 4,5% werden von der DWS derzeit mit „Bar“ und „Sonstiges“ angegeben. Bei der Branchengewichtung achtet das DWSFondsmanagement auf eine möglichst breite Streuung. Aktuell liegen Energiewerte mit 16% an der Spitze, dahinter folgen Hauptverbrauchsgüter (13,1%), Versorger (12,4%) und Unternehmen der Telekommunikationsbranche (11,1%). Zu den größten Einzelwerten gehören derzeit PG&E (2,6%), die deutsche K+S (2,4%) sowie die Münchener Rück (2,0%). Seit der Auflegung 2003 kann der Fonds trotz der Finanzkrise im Gegensatz zu anderen Fonds mit rund 35% noch eine positive Performance vorweisen. Auf Sicht von einem Jahr verlor er jedoch 30%, auf Drei-Jahressicht über 26%.
Defensive Ausrichtung
Im aktuellen Kommentar äußert sich das Fondsmanagement verhalten optimistisch. Wie es dort hieß, konnte sich der DWS Top Dividende mit einem Verlust von 6% gegenüber dem MSCI World, der im Februar 9,7% verlor, etwas besser schlagen. Die defensive Grundausrichtung des Fonds im Telekomsektor (Portugal Telecom, Chungwa Telecom) und bei den Sachversicherern (Hannover Rück) habe dazu beigetragen, hieß es. Vereinzelt sei auch in zyklischen Sektoren wie Technologie (Taiwan Semiconductor) eine positive Kursentwicklung zu beobachten gewesen. Auch Versorger seien unter Druck geraten (E.ON, RWE), so das Fondsmanagement weiter. Allerdings habe man dies für Zukäufe bei E.ON und Southern genutzt. Des Weiteren kaufte das Management bei Intel, Phillips, Genuine Parts und Marathon Oil zu, während C&C Group, Hugo Boss und Pfizer weiter reduziert wurden. Fondsmanager Schüssler verfolgt insgesamt eine solide Strategie. Sein Ziel ist eine durchschnittliche Dividendenrendite von über 3%, während er gleichzeitig großen Wert auf steigende Ausschüttungen legt. Die Ratingagentur Morningstar bewertet den DWS Top Dividende mit der Bestnote von fünf Sternen, ungeachtet der hohen Verluste des Fonds in den letzten Jahren.
Fondsidee II: Schroder International Selection Fund European Equity Yield
Mit dem Schroder International Selection Fund European Equity Yield kommt ein ebenfalls interessanter Fonds aus dem Haus Schroders. Das Produkt wird von Sonja Schemmann gemanagt, die in der Fondsbranche ein bekanntes Gesicht ist. Bis 2005 war sie bei der DWS tätig, bevor sie dann zu Schroders wechselte. Ihre Erfolge zu DWS-Zeiten haben sich bei Schroders fortgesetzt. Ihr Dividendenfonds hat zwar – wie alle anderen auch – Federn gelassen, dürfte aber langfristig ein Investment wert sein. Der Schroders- Fonds wurde schon 1993 aufgelegt und verfügt aktuell noch über ein Volumen von knapp 100 Mio. Euro. Morningstar vergibt für das Produkt drei Sterne. Die Portfoliostruktur ist etwas anders aufgebaut als beim DWS Top Dividende. So sind Finanzwerte mit über 19% derzeit die stärkste Branche im Portfolio. Erst danach kommen Energie (13,9%), Gesundheitswesen (12,5%) und Telekommunikation (10,65%). Toptitel sind aktuell GlaxoSmithKline und Total. Auch E.ON und Novartis stehen unter den Top 5, kein Titel hat jedoch mehr als 3,9% an Portfoliovolumen.
Fazit:
Dividenden sind nicht nur ein gutes Mittel, um in Baisse-Zeiten Verluste im Depot etwas abzufedern, sondern sie reduzieren auch die Volatilität der Erträge. Gleichzeitig führen hohe Gewinnbeteiligungen dazu, dass Unternehmen Aktionäre an sich binden, die an langfristig stabilen Erträgen und Solidität interessiert sind, statt an der Erzielung schneller Gewinne. Dividendenfonds sollte man mindestens auf eine Sicht von fünf bis zehn Jahren im Depot belassen. Wichtig ist, bei der Auswahl des Produkts einen Fonds zu wählen, der dem eigenen Chance/Risiko-Verhältnis gerecht wird.
23 Mrd. Euro werden verteilt
Mit den Hauptversammlungen der beiden Traditionskonzerne ThyssenKrupp und Siemens Ende Januar hat beispielsweise die DAX-Dividendensaison 2009 begonnen. Aktuellen Expertenschätzungen zufolge dürften zwar die Dividendenausschüttungen 18% unter dem Vorjahr liegen – eine schöne Summe von über 23 Mrd. Euro ist es aber immer noch. Zu den dividendenstärksten Titeln gehören im DAX derzeit RWE, Deutsche Telekom, Thyssen- Krupp und die Allianz. Die Deutsche Postbank, Infineon oder die Commerzbank werden wohl keine Aktionärsgeschenke verteilen.
Absicherung fürs Depot
Anleger sollten nicht nur auf hohe Dividenden achten, sondern vor allem auch darauf, dass ein Unternehmen die Ausschüttungen kontinuierlich anhebt. Denn über Jahre stetig steigende Dividenden schlagen sich langfristig auch in höheren Kursen nieder. Somit bringen Dividendentitel eine gewisse Stabilität ins Depot. Allerdings müssen auch gewisse Risiken berücksichtigt werden. Denn wie hoch die Dividende ausfällt und ob sie überhaupt gezahlt wird, hängt naturgemäß davon ab, wie positiv die Geschäfte laufen. Eine hohe Dividende in der Vergangenheit ist keine Garantie für eine hohe Ausschüttung in der Zukunft. Und Dividendenprognosen können bei einer überraschend schlechten Geschäftsentwicklung wieder von der Konzernführung verworfen werden. Anleger, die ihr Risiko lieber breiter streuen wollen, können auf Fondsprodukte zurückgreifen, in denen Aktien mit einer besonders hohen Dividendenrendite enthalten sind. Damit spart man sich zudem den Aufwand, selbst nach dividendenstarken Titeln zu suchen.
Fondsidee I: DWS Top Dividende
Einer der erfolgreichsten Dividenden-Fonds, der DWS Top Dividende, wird von Dr. Thomas Schüssler von DWS gemanagt. Aufgelegt im Jahr 2003, hat der Fonds aktuell ein Volumen von über 2,2 Mrd. Euro. Investiert ist der Fonds international. Aktuell übergewichtet sind die USA (28,2%) und Deutschland (13,6%). Dahinter folgen Frankreich, Kanada und Großbritannien. 95% des Fondsvermögens sind derzeit zudem wirklich in Aktien investiert, 0,3% in REITs, und 4,5% werden von der DWS derzeit mit „Bar“ und „Sonstiges“ angegeben. Bei der Branchengewichtung achtet das DWSFondsmanagement auf eine möglichst breite Streuung. Aktuell liegen Energiewerte mit 16% an der Spitze, dahinter folgen Hauptverbrauchsgüter (13,1%), Versorger (12,4%) und Unternehmen der Telekommunikationsbranche (11,1%). Zu den größten Einzelwerten gehören derzeit PG&E (2,6%), die deutsche K+S (2,4%) sowie die Münchener Rück (2,0%). Seit der Auflegung 2003 kann der Fonds trotz der Finanzkrise im Gegensatz zu anderen Fonds mit rund 35% noch eine positive Performance vorweisen. Auf Sicht von einem Jahr verlor er jedoch 30%, auf Drei-Jahressicht über 26%.
Defensive Ausrichtung
Im aktuellen Kommentar äußert sich das Fondsmanagement verhalten optimistisch. Wie es dort hieß, konnte sich der DWS Top Dividende mit einem Verlust von 6% gegenüber dem MSCI World, der im Februar 9,7% verlor, etwas besser schlagen. Die defensive Grundausrichtung des Fonds im Telekomsektor (Portugal Telecom, Chungwa Telecom) und bei den Sachversicherern (Hannover Rück) habe dazu beigetragen, hieß es. Vereinzelt sei auch in zyklischen Sektoren wie Technologie (Taiwan Semiconductor) eine positive Kursentwicklung zu beobachten gewesen. Auch Versorger seien unter Druck geraten (E.ON, RWE), so das Fondsmanagement weiter. Allerdings habe man dies für Zukäufe bei E.ON und Southern genutzt. Des Weiteren kaufte das Management bei Intel, Phillips, Genuine Parts und Marathon Oil zu, während C&C Group, Hugo Boss und Pfizer weiter reduziert wurden. Fondsmanager Schüssler verfolgt insgesamt eine solide Strategie. Sein Ziel ist eine durchschnittliche Dividendenrendite von über 3%, während er gleichzeitig großen Wert auf steigende Ausschüttungen legt. Die Ratingagentur Morningstar bewertet den DWS Top Dividende mit der Bestnote von fünf Sternen, ungeachtet der hohen Verluste des Fonds in den letzten Jahren.
Fondsidee II: Schroder International Selection Fund European Equity Yield
Mit dem Schroder International Selection Fund European Equity Yield kommt ein ebenfalls interessanter Fonds aus dem Haus Schroders. Das Produkt wird von Sonja Schemmann gemanagt, die in der Fondsbranche ein bekanntes Gesicht ist. Bis 2005 war sie bei der DWS tätig, bevor sie dann zu Schroders wechselte. Ihre Erfolge zu DWS-Zeiten haben sich bei Schroders fortgesetzt. Ihr Dividendenfonds hat zwar – wie alle anderen auch – Federn gelassen, dürfte aber langfristig ein Investment wert sein. Der Schroders- Fonds wurde schon 1993 aufgelegt und verfügt aktuell noch über ein Volumen von knapp 100 Mio. Euro. Morningstar vergibt für das Produkt drei Sterne. Die Portfoliostruktur ist etwas anders aufgebaut als beim DWS Top Dividende. So sind Finanzwerte mit über 19% derzeit die stärkste Branche im Portfolio. Erst danach kommen Energie (13,9%), Gesundheitswesen (12,5%) und Telekommunikation (10,65%). Toptitel sind aktuell GlaxoSmithKline und Total. Auch E.ON und Novartis stehen unter den Top 5, kein Titel hat jedoch mehr als 3,9% an Portfoliovolumen.
Fazit:
Dividenden sind nicht nur ein gutes Mittel, um in Baisse-Zeiten Verluste im Depot etwas abzufedern, sondern sie reduzieren auch die Volatilität der Erträge. Gleichzeitig führen hohe Gewinnbeteiligungen dazu, dass Unternehmen Aktionäre an sich binden, die an langfristig stabilen Erträgen und Solidität interessiert sind, statt an der Erzielung schneller Gewinne. Dividendenfonds sollte man mindestens auf eine Sicht von fünf bis zehn Jahren im Depot belassen. Wichtig ist, bei der Auswahl des Produkts einen Fonds zu wählen, der dem eigenen Chance/Risiko-Verhältnis gerecht wird.