Dieses mal ist alles anders

kurs plus GmbH
Veröffentlicht von kurs plus GmbH am 16.06.2011
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

PortfolioJournal

Dieses Mal ist alles anders. Wir haben doch aus den letzten Malen gelernt und die Regeln und Maximen unseres Handelns verändert und verbessert. Oder etwa doch nicht? Kann es sein, dass all die Bemühungen eine weitere Finanzkrise zu verhindern nichts gebracht haben? Dass es einfach in der menschlichen Natur liegt, sich immer wieder ähnlich zu verhalten ohne es zu merken? Das wäre schwer einzugestehen, scheint jedoch durchaus möglich zu sein, wenn man sich die Erkenntnisse von Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff ansieht. In ihrem Werk mit dem leicht sarkastischen Titel „Dieses Mal ist alles anders“ beschreiben sie die Erkenntnisse ihrer Forschungsarbeit.


 

Die Analyse von 800 Jahren Krisen

Die Autoren haben in jahrelanger extensiver Kleinarbeit Daten aus acht Jahrhunderten und 66 Ländern gesammelt und einer quantitativen Analyse unterzogen. Ziel war es, die unterschiedlichen Arten von Finanzkrisen zu untersuchen. Dazu zählen nicht nur Bankenkrisen, wie wir sie seit der Lehman-Pleite erlebt haben, sondern auch Staatsschuldenkrisen, wie sie Griechenland derzeit erlebt. Ebenfalls in die Analyse eingeflossen sind die Perioden der Hochund Hyperinflation, die das Autorenduo auch als Finanzkrisen definiert haben. Den Schwerpunkt haben sie jedoch auf die ersten beiden Arten gelegt. Dabei gehen Reinhart und Rogoff empirisch, systematisch und quantitativ vor, d.h. sie stützen ihre Untersuchungen ausschließlich auf ihre riesige Datenbank. DieVariablen umfassen neben vielen weiteren kleineren Dimensionen Inlandsund Auslandsschulden, Handel, Nationaleinkommen, Inflation, Wechselkurse, Zinssätze und Rohstoffpreise.

Die unterschiedlichen Krisen-Arten

Der erste von sechs Teilen des Buches ist ein operativer Leitfaden zu Finanzkrisen. Zunächst werden die unterschiedlichen Typen von Krisen und deren Auftreten beschrieben bevor auf die Entstehungsgeschichte gehäufter Zahlungsausfälle und die Vorgehensweise bei der Entwicklung der Datenbank eingegangen wird. In Teil II widmen sich die Autoren den Auslandsschuldenkrisen souveräner Staaten und in Teil III gehen sie auf die „vergessene Geschichte der Inlandsstaatsschulden und Inlandsschuldenkrisen“ ein. Im vierten Teil sind werden schließlich Bankenkrisen, Inflation und Währungszusammenbrüche thematisiert.

Auch die aktuelle Krise wird in „Dieses Mal ist alles anders“ behandelt. Unter der Überschrift „Dies US-Subprime-Krise und die zweite große Kontaktion“ werden die Gründe, die Dimensionen und die Folgen der derzeitigen Probleme beleuchtet und die Entwicklung von kombinierten Messgrößen für Finanzturbulenzen dargestellt. Im letzten Abschnitt des Buches stellen Reinhart und Rogoff schlussendlich die Frage, was wir aus den dargestellten Krisen gelernt haben.

Fazit:

Seit es Handel gibt, kommt es immer wieder zu Finanzkrisen. Sie mögen in unterschiedlichen Ländern, in unterschiedlicher Intensität auftreten und auch der Aufmerksamkeitsgrad der Weltöffentlichkeit kann differieren, aber die Gemeinsamkeiten sind bei einer umfassenden Darstellung unübersehbar. Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff haben mit diesem Werk einen ebenso spannenden wie informativen Bericht vorgelegt, der zur Pflichtlektüre für Politiker und Banker werden sollte, und einen wichtigen Beitrag zur Krisenforschung in diesen schwierigen Zeiten geleistet. 

 

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