Die Lösung Ihres Timing-Problems?
„Best-In“, ein Begriff am Zertifikatemarkt, der immer dann von neuem in den Blickpunkt der Anleger rückt, wenn sich nach einer stärkeren Abwärtsphase die Anzeichen für eine Trendwende mehren. Dies könnte nach Meinung von Barclays bezogen auf den Rohstoffmarkt jetzt der Fall sein, nachdem die breiten Index-Barometer in den vergangenen zwei Monaten schon zwischen knapp 18 (S&P GSCI) und gut elf Prozent (CRB- Index) an Wert eingebüßt haben. Schließlich möchte niemand den „bestmöglichen“ Investitionszeitpunkt verpassen, auf der anderen Seite aber auch nicht gleich ins „fallende Messer“ greifen.
Genau diesem Anlegertyp gewähren die Engländer bei ihrer bereits zum achten Mal aufgelegten Protect-Anleihe auf den Barclays Rohstoff-Index einen zusätzlichen „Best-In“-Mechanismus, der den Einstieg bei dem noch bis Freitag an den „Zeichnungstheken“ ausliegenden Produkt über die ersten drei Monate optimieren soll. Die Funktionsweise ist dabei ganz einfach. So wird auf täglicher Basis der Wert des Basiswertes dahingehend überwacht, ob es in dem Zeitraum bis 1. Oktober zu einem Verlust von mindestens 15 Prozent gekommen ist. Ist dies tatsächlich der Fall, ermäßigt sich das Startniveau auf 85 Prozent des Ausgangswertes. Sollte es noch weiter mit dem Index bergab gehen, warten bei 75 bzw. 65 Prozent zwei weitere mögliche Ermäßigungsstufen, die bei Erreichen automatisch „eingelockt“ werden. Der Investor hätte bei einer solchen Entwicklung das generelle Timingproblem auf ganz elegante Weise gelöst. Allerdings müsste der Basiswert spätestens nach drei Monaten wieder den Vorwärtsgang einlegen. Sollten sich dagegen im ersten Quartal keine oder nur kleinere Rücksetzer als 15 Prozent einstellen, hätte man im Nachhinein auf den „Best-In“Mechanismus auch verzichten können.
Das Underlying selbst besteht wie schon erwähnt aus dem marktbreiten Barclays Rohstoff Index, der ebenfalls das Produkt eines Optimierungsprozesses darstellt, versucht der Emittent bei dessen Berechnung doch die Benchmark den S&P GSCI Index zu übertreffen. Dazu wirft man das übliche Prozedere des Rollens in den jeweils nächstfälligen Futures-Kontrakt bei den insgesamt 24 vertretenen Rohstoffen aus den fünf Bereichen Industrieund Edelmetalle, Agrarrohstoffe, Energie sowie Lebendvieh über Bord und wählt stattdessen jeweils eine Kontrakt-Laufzeit von ein, zwei, drei oder sogar sechs Monaten. Als Entscheidungskriterium dient dabei die historische Rendite des zurückliegenden Jahres. Durch diese „Rolloptimierung“ konnte der durch Barclays „verbesserte“ S&P GSCI in der Rückbetrachtung seit 2006 bereits eine deutliche Outperformance gegenüber dem Original erzielen.
Ob sich die doppelte Optimierungslösung auch in den kommenden sechs Jahren der Produkt-Laufzeit auszahlt, lässt sich heute natürlich noch nicht abschätzen und hängt in erster Linie von der weiteren Entwicklung am Rohstoffmarkt ab. In jedem Fall verfügt das neue Papier ebenso wie seine ohne Einstiegs-Mechanismus aufgelegten Vorgänger wieder über einen vollständigen Kapitalschutz zum Laufzeitende. Die Partizipationsrate wird hier nach Zeichnungsende zwischen 150 und 155 Prozent festgelegt und liegt damit nur leicht unter der vor einigen Monaten emittierten ebenfalls mit 6-jähriger Laufzeit ausgestatteten sechsten Auflage, die eine Index-Beteiligung von 160 Prozent vorsieht. Ein Wechselkursrisiko zum US-Dollar besteht bei dem Zertifikat nicht.
Der Rohstoff-Report Tipp:
Die doppelt optimierte mit Kapitalund Währungsschutz versehene Best-In Protect-Anleihe eignet sich vor allem für sicherheitsorientierte Investoren, die aufgrund des relativ starren Einstiegs-Mechanismus bis Oktober noch mit deutlichen Verlusten an den Rohstoffmärkten rechnen, danach aber positiv für die Asset-Klasse und den im S&P GSCI sehr hoch gewichteten Energie-Sektor gestimmt sind. Aufgrund der 6-jährigen Laufzeit sollte der Anlagefokus ähnlich langfristig ausgerichtet sein.