Die Finanztransaktionssteuer rückt näher!

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 15.12.2010
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Bernecker Tagesdienst

Mitte Mai hatten wir an dieser Stelle über die Pläne der Bundesregierung berichtet, eine Steuer auf den Handel mit Anlageprodukten zu erheben und skizziert, wie eine solche Besteuerung ausgestaltet werden könnte. Heute sickern Meldungen durch die Medien, dass sich die zuständigen Minister inzwischen auf entsprechende Eckdaten geeinigt haben.


Dem Vernehmen nach erwägt das Bundesfinanzministerium einen Steuersatz von 0,01 Prozent, der auf den Handel mit sämtlichen Finanzinstrumenten angewandt werden soll, also auch den Handel mit Derivaten umfasst. Dabei zielt man offenkundig nicht darauf ab, an den Finanzmärkten eine Lenkungswirkung zu erzielen, sondern erhofft sich von der Einführung des neuen Steuerkonstruktes lediglich zusätzliche Einnahmen für den Staatshaushalt. Die Bundesregierung erwartet Mehreinnahmen in einer Größenordnung von zwei Milliarden Euro, unabhängige Experten prognostizieren gar Erlöse im zweistelligen Milliardenbereich. Auf internationaler Ebene gibt es nach wie vor keinen Konsens darüber, ob und in welcher Form eine Finanztransaktionssteuer eingeführt werden soll. Deutschland könnte damit weitestgehend risikolos eine Vorreiterrolle einnehmen, denn ein Ausweichen der Investoren auf andere Finanzplätze ist angesichts des geringen Steuersatzes nicht zu befürchten. Wie schon zu Zeiten, als erstmals über die Einführung einer entsprechenden Steuer diskutiert wurde, wird es in den kommenden Wochen Kritik und Untergangshymnen auf den Finanzstandort Deutschland hageln. Sollte die Besteuerung letztlich tatsächlich in der skizzierten Form kommen, werden die Auswirkungen marginal ausfallen und schon in wenigen Wochen kein Hahn mehr danach krähen. The show will go on!
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