Die Biotech-Branche feiert durch eine Übernahmewelle ihr Comeback

Weimer Media Group GmbH
Veröffentlicht von Weimer Media Group GmbH am 29.01.2009
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Im Jahr 2008 hat sich ein ehemaliger Börsenliebling zurückgemeldet: der Biotech-Sektor. Mit der Verspätung von einigen Jahren geht hier die Story des „sich immer schneller drehenden Übernahmekarussells“ auf. Dadurch besitzt der Sektor eine autarke Entwicklungsdynamik.


Tatsächlich hat die Biotech-Branche den breiten Gesamtmarkt deutlich outperformt. Im vergangenen Jahr verlor der Nasdaq 100 über 40% an Wert. Der Dow Jones gab um über 30% nach. Der Nasdaq Biotech-Index (kurz NBI genannt), der Subindex für Biotechnologieaktien, verlor im gleichen Zeitraum jedoch nur gut 15%. Für diese „relative Stärke“ gibt es verschiedene Gründe: Zum einen sind Pharmaund Biotechunternehmen von sinkenden Konsumausgaben weniger stark betroffen, da die Medikamenten-Nachfrage relativ unelastisch ist. Zudem steigt durch die überalternden Bevölkerungen in den Industriestaaten (in Japan liegt das Durchschnittsalter außerhalb von Tokyo inzwischen schon bei 51 Jahren) der Absatzmarkt kontinuierlich, und die Nachfrage nach neuen und besseren Medikamenten wächst ständig.


Kommt eine Übernahme- Welle ins Rollen?

Der wichtigste Punkt ist jedoch: Im Pharma- und Biotech-Sektor nimmt die Übernahmewelle, die für den Biotech-Sektor schon vor Jahren prognostiziert wurde, nun immer mehr Fahrt auf. Für den jüngsten Knall sorgte vergangene Woche der amerikanische Pharmakonzern Pfizer: Der weltweit größte Pharmakonzern gab die Übernahme des Konkurrenten Wyeth für 68 Mrd. US-Dollar bekannt. Dies ist die größte Übernahme im Pharmasektor seit fünf Jahren. Trotz des schwierigen Börsenumfeldes war Pfizer bereit, Wyeth- Aktionären eine Prämie von 30% auf den Vortagesschlusskurs zu zahlen. Das Beispiel zeigt eindrucksvoll, dass den Pharmakonzernen das Wasser bis zum Halse steht. Denn fast alle Pharma-Riesen kommen nun in eine Phase, in der Patente für immer mehr Medikamente wegfallen. Bis 2012 laufen Patentschutze für Medikamente im Wert von 78 Mrd. US-Dollar aus. So verliert bei Pfizer das Top-Medikament Lipitor, ein Cholesterinsenker, 2011 seinen Patentschutz. Analysten rechnen damit, dass Pfizer dann Umsatzeinbußen von bis zu 40% bevorstehen.


Pharma-Unternehmen brechen Patente weg

Der Countdown läuft aber auch für andere bekannte Blockbuster-Medikamente wie Effexor gegen Depressionen (von Wyeth), welches schon 2010 seinen Patentschutz verliert, oder Singulair gegen Allergien (von Merck), welches nur noch bis 2012 geschützt ist. Die Forschungspipelines vieler Pharmaunternehmen besitzen jedoch nicht genug neue Präparate mit potenziellem Blockbuster-Status (Umsätze über 1 Mrd. US-Dollar pro Jahr). Auf der anderen Seite haben viele Biotechfirmen ihre Forschungen in den vergangenen Jahren durch die verschiedenen Testphasen weiter vorangetrieben. Viele Wirkstoffe, die vor fünf Jahren noch in frühen Testphasen steckten, und damit hohen Ausfallrisiken unterlagen, befinden sich inzwischen in fortgeschrittenen Entwicklungsphasen. Die Pharma-Partner können die Risiken und Potenziale dieser Medikamente nun wesentlich realistischer einschätzen, was die Übernahmerisiken deutlich senkt.


Kredit-Klemme könnte schmerzhaft sein

Bei Biotech-Investments sind Zertifikate gegenüber Einzelinvestments klar zu bevorzugen. Bisher war der Hauptgrund das Forschungsrisiko. Dieses Risiko wird durch die Streuung in einem Zertifikat reduziert. Aber seit der Finanzkrise ist noch ein weiterer Punkt hinzugekommen, der Einzelinvestments risikoreicher macht: Die Biotech- Branche basiert aufgrund der hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung sehr stark auf Fremdfinanzierung. Doch Kredite und Venture Capital sind seit Monaten kaum noch zu bekommen. Die Biotech- Branche ist einer der Sektoren, der von der Kreditmarktkrise besonders hart getroffen wird, obwohl die meisten Börsianer den Sektor überhaupt nicht mit der Finanzkrise in Verbindung bringen. Einzelinvestments bergen also ein wesentlich höheres Risiko als ein gut diversifiziertes Zertifikat. Es gibt verschiedene Zertifikate, mit denen Anleger verschiedene Facetten des Biotech-Sektors ausspielen können.


Zertifikate besser als Einzelinvestments

Für Anleger, die sich auf den amerikanischen Biotech-Markt fokussieren wollen, bietet sich das AMEX Biotech- Indexzertifikat an. Das Zertifikat spiegelt die Entwicklung des AMEX Biotech-Index, in dem zwanzig führende US-Biotech- Konzerne vertreten sind, im Verhältnis 1:1 wider. Das Zertifikat verfügt über eine Währungssicherung. Konservative Anleger setzen hingegen auf das AMEX Biotech-Quanto Bonus- Zertifikat. Dieses bietet einen Sicherheitspuffer von hohen 38% und eine Bonusrendite von knapp 20%. Zudem ist das Zertifikat währungsgesichert. Bei einem starken Anstieg des AMEX Biotech-Index ist der Anleger allerdings nicht mehr dabei, da das Zertifikat einen Cap (Partizipationsobergrenze) bei 800 Punkten besitzt. Investoren, die lieber auf europäische Biotech-Werte setzen wollen, bietet sich das neue „Bio-Takeover“-Basket-Zertifikat der Société Générale an. Wie der Name schon sagt, beinhaltet das Zertifikat aussichtsreiche Übernahmekandidaten aus der europäischen Biotech-Szene. Ausführlich widmen wir uns diesem Produkt in unserer Produktprüfung. Für deutsche Biotech- Unternehmen bietet sich das Zertifikat der LBBW an, welches bis 2012 läuft.

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