Deutsche Bank: Risiken für ganze Generationen in den Büchern!

Der Goldreport Ltd
Veröffentlicht von Der Goldreport Ltd am 16.09.2014
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Wie Sie wissen, gehört zu meinem Job eine Menge Recherchearbeit und diese bedeutet, ich lese tagtäglich die verschiedensten Nachrichten und Einschätzungen. Gestern bin ich auf einen Artikel gestoßen, der mir keine Ruhe gelassen hat. Es ging dabei um die DEUTSCHE BANK.


Wie wir wissen, hat die DB in den vergangenen Jahren kaum ein Fettnäpfchen ausgelassen und war so gut wie bei jedem Skandal mit an Bord.

Also machte ich mir die Mühe und durchforstete die Geschäftsberichte inklusive der Anhänge und dem Lagebericht. Die Banken sind nicht dumm und verstecken viele relevante Zahlen in den hinteren Abteilungen der Finanzberichte.

Als ich mir dann die Derivate-Positionen der DB angesehen habe, ist mir ehrlich gesagt etwas „anders“ geworden. Da die Positionen in der Bilanz verrechnet aufgelistet werden, wird das reelle Volumen zunächst nicht ersichtlich.

Die Bank rechnet die einzelnen Derivatepositionen gegeneinander auf und weißt die Positionen mit „Positivem Marktwert“ und „Negativen Marktwert“ aus.

Diese Beträge mit 508 Milliarden Euro auf der Habenseite und 487 Milliarden Euro auf der Sollseite sind schon enorm hoch, spiegeln aber nicht im Geringsten das wahre Volumen wieder, mit dem sich die DEUTSCHE BANK im Derivatesektor engagiert. 

Blicken wir in den Risikobericht für das Engagement im Derivatesektor, offenbaren sich die nackten Zahlen. Insgesamt ist die DEUTSCHE BANK mit einem Betrag von 54.652.083 Millionen Euro (!!) in Derivaten engagiert.

Diese Zahl kann vermutlich niemand aus dem stehgreif einordnen: Wir sprechen hier über ein Engagement im Gegenwert von 54,65 Billionen Euro! 


 

Auch dies ist nicht greifbar. Deshalb ein besserer Vergleich. Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland lag in 2013 bei gut 2,7 Billionen Euro. Das BIP der größten 10 EU-Länder lag bei ca. 11,40 Billionen Euro und das der Eurozone bei 9,6 Billionen Euro.

Grafisch sieht das Ganze dann so aus: 


Quelle: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/188776/umfrage/bruttoinlandsprodukt-bip-in-den-eu-laendern/ 

Die DEUTSCHE BANK hat also das 20-fache des BIPs Deutschlands in seinen Derivatepapieren stecken bzw. ca. das 5-fache der Länder in Europa. 

Eine Überlegung ist, was passiert, wenn die Bank einen 10% Verlust auf dieses Portfolio erleidet? Dies wären dann 5,4 Billionen Euro. Dies ist die Wirtschaftsleistung aller Unternehmen in Deutschland für die nächsten zwei Jahre! 

Das Eigenkapital (TIER 1 und TIER 2) lag per 31.12.2013 bei 55,5 Milliarden Euro und die Einlagen lagen bei 527,5 Milliarden Euro (bitte Bezeichnung immer beachten). Grafisch dargestellt, ist das Eigenkapital gar nicht mehr zu erkennen, wenn man es in das Verhältnis zum Derivate Portfolio stellt: 


Quelle: https://geschaeftsbericht.deutsche-bank.de/2013/gb/lagebericht/vermoegenslage.html 

Fazit: Was haben wir nach dem Platzen der Immobilienblase in 2008 nicht alles gelesen und gesehen. „Deleveraging“, also das Herunterfahren der gehebelten Positionen, haben sich die Finanzinstitute auf die Fahnen geschrieben und Besserung versprochen. Heute, gut sechs Jahre nach dem Flächenbrand, schert sich anscheinend niemand mehr um die früheren Versprechungen.

Wenn eine Bank, wie die DEUTSCHE BANK, Derivate in den Büchern hat, die das Potential haben, die komplette europäische Volkswirtschaft über Nacht ins Verderben zu stürzen, dann wird einem schon etwas anders.

Solche Monster gibt es in den USA reihenweise, wobei die DEUTSCHE BANK interessanterweise mehr Derivate in den Büchern stehen hat, als JP MORGAN.

Die Bank selbst und viele Analysten werden sich über einen solchen Bericht vielleicht herablassend äußern, da es ja Überwachungsmechanismen gibt, einzelne Positionen andere aufheben und Verlustbegrenzungen eingebaut sind. Doch ich sage Ihnen eines. Dieses Portfolio ist nicht zu 100% kontrollierbar, Risiko-Management hin oder her. Ein unvorhergesehenes Ereignis kann zum totalen Ruin führen. Die Banken sind die größten Casinos der Welt geworden und die Einsätze sind ins unermessliche gestiegen. 

Die Zahlen zeigen auch, warum keine Bank mehr fallen gelassen wird. Fast 49,5 Billionen Euro, bzw. 90,58% der Gesamtsumme stecken in OTC-Derivaten ohne Börsennotiz. Dies bedeutet, es sind Wetten und Versicherungen mit anderen Marktteilnehmern und Banken. Wenn eine fällt, fallen Sie alle! 

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