Deutsche Bank AG – Milliardenverlust
Veröffentlicht von
M.G. Börsen-Service
am
31.01.2013
Die deutsche Bank musste am Donnerstag mit der Präsentation ihre Geschäftszahlen einen Milliardenverlust ausweisen.
Demnach musste das Unternehmen im vierten Quartal einen Verlust von 2,20 Mrd. € ausweisen. Dieser massive Verlust ist in erster Linie auf Rückstellungen und Abschreibungen zurückzuführen.
Alleine 1,90 Mrd. € wurde im vierten Quartal auf Geschäfts-, Firmen- und andere immaterielle Vermögenswerte abgeschrieben. Zudem mussten für den Kirch-Prozess Rückstellungen von 1 Mrd. € gebildet werden.
Insgesamt wurden für Rechtsstreitigkeiten 2012 4 Mrd. € zurückgestellt. Dadurch blieb ein Jahresgewinn von nur 700 Mio. € über.
Ob die Rückstellungen von insgesamt 4 Mrd. € ausreichen, bleibt abzuwarten – hier gehen die Meinungen weit auseinander.
Gerichtsbeobachter zu Folge könnte der Fall Leo Kirch bis zu 2,50 Mrd. € verschlingen. Die Libor-Affäre wird ebenfalls auf 2 bis 2,50 Mrd. € geschätzt. Der jüngste Umsatzsteuerbetrug könnte das Unternehmen 500 Mio. € kosten. Die Subprime Klagen in den USA sollen sich gar auf bis zu 4 Mrd. $ belaufen. Hinzu kommen noch die angeblichen Geschäfte mit dem Iran, Zinswetten und mutmaßliche Bilanztricks, die bis zu 2 Mrd. $ kosten könnten.
Sehr positiv zu werten ist, dass die Kernkapitalquote aktuell bei 8% liegt. Vor einem Jahr lag die Kernkapitalquote noch unter 6%.
"Der Kapitalaufbau ist unsere Top-Priorität", machte deutsche Bankchef Jain klar. Die deutsche Bank wurde in der Vergangenheit immer wieder kritisiert, weil sie die strengeren Kapitalanforderungen der internationalen Konkurrenz hinterher hinkte.
"Das Echo von Kunden, Regulatoren und Kapitalmarktteilnehmern war einstimmig. Wir haben zugehört und wir haben geliefert", so Jain weiter. Die Erhöhung der Kernkapitalquote entspricht einer Kapitalerhöhung von mindestens 8 Mrd. € - ohne dass die Bank ihre Aktionäre zur Kasse bitten musste.
Während der Pressekonferenz betonten Jain und Fitschen immer wieder, dass das Thema Kulturwandel weiter ganz oben auf der Agenda stehe.
Hohe Bonis, die jahrelang für falsche Anreize bei den hochbezahlten Investmentbankern gesorgt hatten, soll es künftig nicht mehr geben. 2012 schrumpfte der Bonus-Pool um 12% auf 3,20 Mrd. €.
Die Deutsche Bank setze auf ein nachhaltiges Geschäftsmodell und wolle ihren Kunden dienen: "Wer sich nicht vorbehaltlos zu diesen Werten bekennen kann, der ist bei der deutschen Bank am falschen Ort", so Fitschen.
Die deutsche Bank wird aktuell mit 34 Mrd. € bewertet. Das konjunkturelle Umfeld schätzt die Bank inzwischen wieder besser ein, das Schlimmste der Schuldenkrise sei ebenfalls überstanden. Dennoch wollte sich die deutsche Bank in Sachen Ausblick 2013 nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
Der Gewinn ist nicht seriös zu prognostizieren, da es nach wie vor unklar ist wie die Prozesse – insbesondere in den USA – ausgehen werden und somit weitere Rückstellungen nicht ausgeschlossen sind. Natürlich ist es nicht auszuschließen, dass im Laufe dieses Jahres noch weitere Rückstellungen für Prozesskosten gebildet werden müssen.
Sind die Altlasten weg bzw. abgeschrieben, dann ist eine Marktkapitalisierung von 50 Mrd. € oder einen Aktienkurs von 60 € gerechtfertigt. Kann der Widerstand im Bereich der 40 Euro-Marke (siehe erster Chart)geknackt werden, dann liegen die nächsten Kursziele im Bereich von 50 bzw. 60 €, siehe zweiter Chart.
Diejenigen, die in diese Branche investieren möchten, treffen mit der Aktie der deutschen Bank die erste Wahl.
Richtig abgesichert ist man allerdings erst im Bereich der Unterstützung von 20 €, was auf dem aktuellen Niveau noch viel zu teuer ist. Wir setzen die Aktie auf unsere Watchlist.
Alleine 1,90 Mrd. € wurde im vierten Quartal auf Geschäfts-, Firmen- und andere immaterielle Vermögenswerte abgeschrieben. Zudem mussten für den Kirch-Prozess Rückstellungen von 1 Mrd. € gebildet werden.
Insgesamt wurden für Rechtsstreitigkeiten 2012 4 Mrd. € zurückgestellt. Dadurch blieb ein Jahresgewinn von nur 700 Mio. € über.
Ob die Rückstellungen von insgesamt 4 Mrd. € ausreichen, bleibt abzuwarten – hier gehen die Meinungen weit auseinander.
Gerichtsbeobachter zu Folge könnte der Fall Leo Kirch bis zu 2,50 Mrd. € verschlingen. Die Libor-Affäre wird ebenfalls auf 2 bis 2,50 Mrd. € geschätzt. Der jüngste Umsatzsteuerbetrug könnte das Unternehmen 500 Mio. € kosten. Die Subprime Klagen in den USA sollen sich gar auf bis zu 4 Mrd. $ belaufen. Hinzu kommen noch die angeblichen Geschäfte mit dem Iran, Zinswetten und mutmaßliche Bilanztricks, die bis zu 2 Mrd. $ kosten könnten.
Sehr positiv zu werten ist, dass die Kernkapitalquote aktuell bei 8% liegt. Vor einem Jahr lag die Kernkapitalquote noch unter 6%.
"Der Kapitalaufbau ist unsere Top-Priorität", machte deutsche Bankchef Jain klar. Die deutsche Bank wurde in der Vergangenheit immer wieder kritisiert, weil sie die strengeren Kapitalanforderungen der internationalen Konkurrenz hinterher hinkte.
"Das Echo von Kunden, Regulatoren und Kapitalmarktteilnehmern war einstimmig. Wir haben zugehört und wir haben geliefert", so Jain weiter. Die Erhöhung der Kernkapitalquote entspricht einer Kapitalerhöhung von mindestens 8 Mrd. € - ohne dass die Bank ihre Aktionäre zur Kasse bitten musste.
Während der Pressekonferenz betonten Jain und Fitschen immer wieder, dass das Thema Kulturwandel weiter ganz oben auf der Agenda stehe.
Hohe Bonis, die jahrelang für falsche Anreize bei den hochbezahlten Investmentbankern gesorgt hatten, soll es künftig nicht mehr geben. 2012 schrumpfte der Bonus-Pool um 12% auf 3,20 Mrd. €.
Die Deutsche Bank setze auf ein nachhaltiges Geschäftsmodell und wolle ihren Kunden dienen: "Wer sich nicht vorbehaltlos zu diesen Werten bekennen kann, der ist bei der deutschen Bank am falschen Ort", so Fitschen.
Die deutsche Bank wird aktuell mit 34 Mrd. € bewertet. Das konjunkturelle Umfeld schätzt die Bank inzwischen wieder besser ein, das Schlimmste der Schuldenkrise sei ebenfalls überstanden. Dennoch wollte sich die deutsche Bank in Sachen Ausblick 2013 nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
Der Gewinn ist nicht seriös zu prognostizieren, da es nach wie vor unklar ist wie die Prozesse – insbesondere in den USA – ausgehen werden und somit weitere Rückstellungen nicht ausgeschlossen sind. Natürlich ist es nicht auszuschließen, dass im Laufe dieses Jahres noch weitere Rückstellungen für Prozesskosten gebildet werden müssen.
Sind die Altlasten weg bzw. abgeschrieben, dann ist eine Marktkapitalisierung von 50 Mrd. € oder einen Aktienkurs von 60 € gerechtfertigt. Kann der Widerstand im Bereich der 40 Euro-Marke (siehe erster Chart)geknackt werden, dann liegen die nächsten Kursziele im Bereich von 50 bzw. 60 €, siehe zweiter Chart.
Diejenigen, die in diese Branche investieren möchten, treffen mit der Aktie der deutschen Bank die erste Wahl.
Richtig abgesichert ist man allerdings erst im Bereich der Unterstützung von 20 €, was auf dem aktuellen Niveau noch viel zu teuer ist. Wir setzen die Aktie auf unsere Watchlist.