Der Tablet-Boom setzt die PC-Hersteller unter Druck
Bernecker Tagesdienst
Die ersten Anzeichen gab es schon im vergangenen Jahr. Hewlett-Packard kündigte an, dass man den Fokus zukünftig verstärkt auf Kostensenkungen legen werde. Zudem wurde ein Umbruch im Hinblick auf das Produktportfolio in Aussicht gestellt. Wie die Zahlen der vergangenen Quartale zeigen, wurde die Reißleine bei HP bereits etwas zu spät gezogen.
Auch Dell ist angezählt. Die jüngst veröffentlichten Quartalszahlen belegen, dass man nicht in der Lage ist, die sinkende Nachfrage nach Desktop-PC durch eine positive Entwicklung in anderen Geschäftsbereichen zu kompensieren. Für Anleger ist dies ein weiterer Warnschuss. Die Aktien der PC-Hersteller stehen vor einer Durststrecke. Wem es nicht gelang, sich rechtzeitig auf die veränderte Nachfragesituation, namentlich der Lust der Konsumenten an kleinen, tragbaren Geräten, einzustellen, wird mit rückläufigen Umsatzzahlen bestraft. Hinzu kommt, dass die Margen bei den Kleingeräten weitaus spärlicher ausfallen, was man mittelfristig auch am Gewinn wird ablesen können.
Eine kürzlich veröffentlichte Analyse des Marktforschungsunternehmens Gartner deutet darauf hin, dass sich der Absatzschwund bei Desktop-PC in den kommenden Monaten weiter verschärfen wird. Da sich sowohl Privatals auch Geschäftskunden mit Käufen zurückhalten, trifft eine rückläufige Nachfrage auf ein Überangebot. Die Lager sind voll, Rabattschlachten dürften die Folge sein.