Der größte Vermögensverwalter der Welt

Weimer Media Group GmbH
Veröffentlicht von Weimer Media Group GmbH am 30.06.2011
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

fonds kompakt

Mit mehr als 9.300 Mitarbeitern managt BlackRock Vermögenswerte von 3,6 Bio. US-Dollar. Damit ist das amerikanische Unternehmen global die Nummer eins der Branche. Mehrfach sprunghaft gewachsen ist die 1988 gegründete Gesellschaft durch Fusionen mit Wettbewerbern. In Deutschland genießen die Minenaktienfonds der Konzerntochter BlackRock Global Funds (BGF) großes Ansehen.


 

Mitte Februar war Robin Batchelor optimistisch. Der Manager des BGF World Energy Fund und Co-Leiter des Natural Resources Teams von BlackRock rechnete mit höheren Ölnotierungen im weiteren Jahresverlauf: „Wir befinden uns am Anfang eines neuen zyklischen Aufschwungs der Ölmärkte.“ Eine Zeit lang lag Batchelor richtig. Die Notierung der Rohölsorte WTI kletterte bis Ende April von 84 auf 114 US-Dollar je Fass (159 Liter). Doch danach ging es wieder abwärts. Neben schwachen Konjunkturdaten aus den USA drückten geldpolitische Bremsmaßnahmen in den prosperierenden Staaten Asiens auf die Stimmung an den Rohstoffmärkten. Ein weiterer Dämpfer war die jüngst angekündigte Auflösung eines Teils der strategischen Ölreserven der Internationalen Energieagentur (IEA), die nach und nach 60 Mio. Fass auf den Markt werfen will. Diese unerwartete Maßnahme drückte die WTI-Notiz auf 91 US-Dollar. Auch der BGF World Energy Fund gab nach. Seit dem Jahreshoch im Februar verlor er knapp 14% an Wert – happig für einen Fonds mit einem Volumen von 6,7 Mrd. US-Dollar. Allerdings setzt Batchelor weniger auf die etablierten Flaggschiffe unter

den Ölförderern wie ExxonMobil oder Royal Dutch Shell, sondern auf unterbewertete und wachstumsstarke Konzerne sowie Ölserviceunternehmen. Bei Aktien wie Anadarko Petroleum oder Schlumberger fallen die Kursschwankungen zwar heftiger aus, auf lange Sicht bieten sie aber die Chance auf eine höhere Performance.

Minenaktien überzeugten langfristig

Damit war es jedoch in den vergangenen Jahren nicht weit her. Vom Absturz des Ölpreises während der Weltwirtschaftskrise erholten sich die Aktien der Ölbranche nicht mehr. Obwohl Batchelor 2009 und 2010 seinen Vergleichsindex MSCI World Energy deutlich schlug, erreichte der BGF World Energy Fund in den vergangenen drei Jahren laut dem Fondsanalysehaus Morningstar nur eine Wertentwicklung von minus 4,5% p.a. Auf 10-Jahres-Sicht schaffte Batchelor ein Plus von 4,8% p.a., pro Jahr 1% mehr als die Benchmark. Das klingt nicht überragend. Angesichts der enormen Kostenbelastung von mehr als 2% im Jahr ist es dennoch eine exzellente Leistung. Beeindruckender schnitten andere Rohstoffaktienfonds ab. Insbesondere der BGF World Gold überzeugte: In den vergangenen zehn Jahren managten Evy Hambro (seit Januar 2002) und Graham Birch (bis März 2009) den aktuell 8,3 Mrd. US-Dollar schweren Fonds mit einer Durchschnittsrendite von 17%. Bei so einer Wertentwicklung fallen die jährlichen Kosten von mehr als 2% kaum ins Gewicht, wenn auch das Jahr 2011 für Ernüchterung sorgte: Der Anteilspreis des Fonds stagniert seit Monaten, obwohl der Goldpreis vor einigen Wochen ein Rekordhoch von 1.577 USDollar je Unze (31,1 Gramm) erklomm. BlackRock expandierte durch Übernahmen

Der BGF World Mining, der ebenfalls von Evy Hambro geleitet wird, schnitt mit 15% p.a. im gleichen Zeitraum nicht ganz so gut ab wie der etwas ältere Goldfonds. Die Sorgen der Anleger um ein Abflauen der Weltkonjunktur hinterließen ihre Spuren in der Performance: Seit Jahresbeginn fiel der Kurs des Fonds, dessen Portfolio von Bergbaugiganten wie Rio Tinto und BHP Billiton dominiert wird, um 9%. Mit einem Volumen von 18 Mrd. US-Dollar zählt der BGF World Mining zu den Boliden unter den in Deutschland zugelassenen Fonds. Im BlackRock-Konzern ist er dennoch nur einer von vielen. Denn das relativ junge Finanzunternehmen wuchs durch Fusionen und Übernahmen binnen 23 Jahren zum Weltmarktführer. Ein brillanter Coup war 2009 die Akquisition von Barclays Global Investors, die BlackRock zur globalen Nummer eins unter den Vermögensverwaltern und Barclays zu einem der größten BlackRock-Anteilseigner machte. Drei Jahre zuvor hatte das Unternehmen bei Merrill Lynch zugeschlagen und dadurch die Aktienexpertise im Research-Team massiv gestärkt. Grundlage der Expansion des Konzerns war 1995 die Übernahme des Fondsgeschäfts vom börsennotierten US-Finanzriesen PNC, der seither zu den größten BlackRock-Anteilseignern gehört.

Masse ist nicht gleich Klasse

In Deutschland offeriert BlackRock Global Funds zwar eine Vielzahl von Fonds. Aber auch ein hervorragender Manager eines Branchenfonds kommt nicht gegen einen Crash an. Und bei den Ökofonds jagte seit 2001 eine Baisse die nächste. Deshalb verlor der BGF New Energy in den vergangenen zehn Jahren durchschnittlich 9,1%, und zwar pro Jahr. Dabei schlug Robin Batchelor zuletzt seinen Vergleichsindex deutlich. Doch wenn der Markt einbricht, verliert der Investor trotzdem einen großen Teil seines Kapitals. So holte der Ökoaktienindex S&P Clean Energy bisher fast nichts vom herben Verlust des Jahres 2008 (minus 52%) wieder auf. Denn in vielen Bereichen ist der Ökoenergiemarkt immer noch stark von Förder

geldern abhängig, bei deren Vergabe viele Staaten immer knickriger werden. Gleichzeitig drücken enorme Überkapazitäten (zum Beispiel bei Windturbinenbauern und Solarkonzernen) auf die Margen der Anbieter. Ohnehin scheint das konjunkturelle Umfeld derzeit eher defensive Branchen wie Gesundheit und Basiskonsumgüter zu begünstigen. In diesen Sektoren ist der BGF European Growth stark engagiert, während Fondsmanager Michael Constantis zyklische Aktien und Finanztitel untergewichtet hat. Einzige Ausnahme sind Bergbaukonzerne wie Rio Tinto. Dabei fällt die Outperformance des Fonds ins Auge: Auf 5-Jahres-Sicht hängte Constantis den MSCI Europe Growth um knapp 3% jährlich ab. Im 3-Jahres-Zeitraum waren es immerhin 2,7% p.a.

Fazit:

BlackRock beschäftigt nicht nur eine Vielzahl von Analysten, sondern auch exzellente Fondsmanager. Einige Fonds gehören zu den größten in Deutschland. Die Verwaltungskosten sind allerdings nicht günstig. Sparpotenzial für Anleger bietet die Börsennotiz in Deutschland. Denn die Fonds werden meist mit einem geringen Spread zwischen Anund Verkaufskurs notiert. Daneben offerieren Banken, Vermittler und Handelsplattformen oft Aktienfonds mit einem Rabatt auf den üblichen Ausgabeaufschlag von 5%. 

 

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