DATA MODUL: HIER PLATZT LANGSAM DER KNOTEN

Veröffentlicht am 10.11.2010

Seit einigen Monaten hat sich der Kurs der Data Modul AG endlich wieder im zweistelligen Bereich festgebissen. Zu Recht, denn die kürzlich gemeldeten Zahlen für das dritte Fiskalquartal zeigen, dass man zwar 2009 vom Konjunktureinbruch getroffen wurde, aber bereits mitten im Befreiungsschlag ist. Die Münchner meldeten im Q3/10 einen Umsatzanstieg um 32%auf 30,1 Mio. EUR.


Zudem kletterte der Auftragseingang um beachtliche 60% (!) von 22,8 auf 36,4 Mio EUR. Infolge des Umsatzanstiegs und von Restrukturierungen konnte sich das EBIT von 0,3 auf 1,5 Mio. EUR verfünffachen, in den ersten drei Quartalen ergaben sich 4,6 (i.V. -0,6) Mio. EUR. Der Jahresüberschuss verbesserte sich auf 2,8 (-1,2) Mio. EUR, das entspricht 0,79 EUR/Aktie. Das Unternehmen erwartet, dass sich der Aufschwung im laufenden Quartal und auch 2011 fortsetzen wird. Im laufenden Jahr will man eine dreistellige Mio.-EUR-Summe umsetzen. Es sollen schwarze Zahlen anfallen. Vor allem freut sich CEO Peter Hecktor über den deutlich gestiegenen Auftragseingang. »Normalerweise haben wir eine Sichtweite von um die sechs Monate – aber jetzt können wir schon acht Monate weit sehen«, sagt Hecktor gegenüber Outperformer.de. Aufgrund der proppenvollen Pipeline ist sich Hecktor sicher, dass nicht nur Q4/10 sehr gut läuft, sondern insgesamt 2011 gut wird: »Wir können keinen Abschwung erkennen.« Wir schätzen, dass nächstes Jahr nach vielen Jahren ein Rekordjahr werden kann. Denn das Kerngeschäft von Data Modul – Displays, Display-Systeme, Embedded-Computing – brummt wieder. Von der Konjunkturerholung profitierte die industrielle Elektronikbranche ganz besonders. Der deutsche Bauelemente-Distributionsmarkt erzielt seit Monaten neue HoÅNhenflüge. In dieser Woche tagt in München eine der weltweit größten Branchenmessen, die »electronica«. Und diese Messe, auf der auch Data Modul vertreten ist, versprüht Optimismus pur. Reihum werden volle Auftragsbücher gemeldet. Der Spruch »Das Sommerloch fiel dieses Jahr aus« ist nahezu Messemotto. – und Wegweiser für die Zukunft. Obwohl das Geschäft für die Münchner deutlich angezogen hat, hat Data Modul noch Nachholbedarf. Denn der deutsche Maschinenbau – einer der Kernmärkte für die Gesellschaft – begann erst im Q2 anzuziehen. Hier werden Displays für die so genannte Mensch-Maschine- Schnittstelle benötigt. »Der Trend in dieser Branche zeigt eindeutig nach oben«, erklärt Hecktor. Sehr gut ist auch das neue Segment Embedded- Computing für Data Modul angelaufen. Hier werden bereits rund 10% der Umsätze erzielt. »Das wird einer unserer zukünftigen Hauptmärkte«, ist sich Hecktor sicher. »Kunden kommen jetzt mit vollkommen neuen Entwicklungsideen zu uns.« Vor allem kann Data Modul hier stark ihre Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten des Werks in Weikersheim einbringen. In Weikersheim stehen aufgrund der Conrac- Übernahme vor etlichen Jahren 18.000 qm Fertigungsflächen, die bei weitem noch nicht ausgelastet sind. Uns gefallen die nach wie vor starken Auftragseingänge sehr gut. Bereits in Q2 waren es Ausnahmezahlen, aber Q3 hat hier wirklich alles getoppt. Dazu kommt, dass sich die Margen sukzessive aufgrund der immer höheren Fertigungstiefe erhöht. Als Nachsteuerergebnis ist 2011 ein Wert von 1,20 EUR/Aktie realistisch – KGV also ca. 10 bis 11. Data Modul hatte in Rekordjahren KGVs von über 20. Da ist man derzeit meilenweit davon entfernt, obwohl man wieder vor Rekordjahren steht. Ein Kursziel 20 EUR ist hier deshalb alles andere als vermessen. (eh)

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