Dämmstoffhersteller machen Anleger froh

BörseGo AG
Veröffentlicht von BörseGo AG am 25.08.2011
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Gold- & Rohstoff-Report

Politische Vorgaben bringen die energetische Sanierung von Immobilien voran. Dämmstoffhersteller profitieren vom Trend, der auch der Baustoffforschung neuen Schub verleiht. Die Bewegung in der Branche spiegelt sich auch in den Aktienkursen wider.der.


 

Schlecht isolierte Wohnhäuser und veraltete Heizungen: Der Bereich Wohnen ist mit 40 Prozent des EU-Energieverbrauchs und 36 Prozent der CO2-Emissionen der größte Verursacher von Treibhausgasen durch private Haushalte in Europa. Dagegen helfen vor allem die energetische Sanierung der Gebäude, der Wechsel zu Heizungen, die mit Erneuerbaren Energien betrieben werden, sowie eine bessere Verbraucherberatung zu Energiefragen. Mit diesem Maßnahmenmix zur Steigerung der Energieeffizienz lässt sich der Gebäudeenergiebedarf um 70 % bis 90 % reduzieren.

Weitere politische Vorgaben könnten, so die Wissenschaftler des ÖkoInstituts in Freiburg, bis zu 400 Millionen Tonnen CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 einsparen. Dabei sollten sowohl die EU als auch nationale Entscheidungsträger verstärkt auf „harte“ gesetzliche Regelungen wie zum Beispiel eine progressive Energiesteuer und klare Verbrauchsobergrenzen beim Erreichen von Einsparzielen setzen. Zu diesem Schluss kommen Öko-Institut-Experten im Rahmen eines aktuellen Forschungsprojekts „EUPOPP – Policies to Promote Sustainable Consumption Patterns“.

Um die Effizienzstandards für Gebäude EU-weit zu verbessern und stärker auf deren Einhaltung bei Neubau und vor allem bei der Renovierung zu achten, sollten Finanzierungshilfen in Form von Darlehen und günstigen Krediten, Steuererleichterungen oder Förder mitteln Bauherren die energetische Sanierung erleichtern. Auch ein Register für die bereits obligatorischen Energieausweise für Gebäude könnte, so die Empfehlungen aus EUPOPP, einen Überblick über die bereits tatsächlich realisierten Sanierungen und deren Treibhaus gaseinsparung geben.

Aufgrund des politischen Drucks sind Immobilienbesitzer bis Ende 2011 in der Pflicht: Die Energieeinsparverordnung (EnEV) von 2009 fordert eine Nachrüstung von Altbauten (Einund Mehrfamilienhäuser), die nach dem 1. Februar 2002 übernommen wurden und vom Besitzer selbst bewohnt werden. Darüber hinaus müssen auch alte Heizungen (Einbau vor 1. Oktober 1978) bis Ende 2011 aufgrund der EnEV ausgetauscht werden.

Eine weitere Überarbeitung der Energieeinsparverordnung steht 2012 an, wobei vor dem Hintergrund des Atomausstiegs die Effizienzstandards höchstwahrscheinlich weiter angezogen werden.

Lukrativer Sanierungsmarkt

Hersteller von Dämmstoffen und energetisch effizienten Baumaterialien freut diese Entwicklung: Jahrelang hatte sich auf dem Markt für Dämmstoffe nicht viel getan, Mineralwolle, Styropor und Schaumstoffe dominierten. Doch aufgrund der gesetzlichen Vorgaben ist Bewegung in den Dämmstoffmarkt gekommen – vor allem bei Dämmprodukten für Fassaden. Kurz nachdem Saint-Gobain Weber innovative VakuumIsolationspaneele vorgestellt hat, kündigte Rockwool für die zweite Jahreshälfte Produkte aus Aerowolle an, einem neu entwickelten Dämmstoff mit einer extrem niedrigen Wärmeleitfähigkeit.

Roland Gellert, Geschäftsführer des Forschungsinstituts für Wärmeschutz München freut sich über die Milliwatt-Rally. „Zwischen den Herstellern ist ein Kampf um die geringste Wärmeleitfähigkeit beziehungsweise die geringste Dicke der Dämmprodukte entbrannt.“ 

 

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