Condor Gold: Übernahmespekulationen treiben Aktie
Das Investor Magazin
Leseprobe aus der Rubrik "Rohstoffaktien" - Artikel aus Investor Magazin Ausgabe 40
Condor Gold: Übernahmespekulationen treiben Aktie
Treue Leser wissen, dass wir Condor Gold schon länger beobachten und nach einer Roadshow im Mai diesen Jahres zum Einstieg empfohlen haben. Nach einem kurzen Anstieg auf bis zu 1,26 £, fiel die Aktie wieder bis auf 0,76 £, ehe sie sich bei 0,90 £ stabilisierte. In den letzten Tagen startete die Aktie eine neue Rallye. Sollten Sie unserer Empfehlung gefolgt sein, haben Sie bereits Buchgewinne von über 50% eingefahren. Zwar ist der Goldpreis in weniger als zwei Wochen um über 100 US-Dollar gestiegen, wir vermuten aber, dass ein anderer Grund die Aktie treibt. Condor Gold könnte ins Visier eines Konkurrenten geraten sein.
Was macht Condor Gold so attraktiv?
Condor Gold ist im Gegensatz zu vielen anderen Explorern, die wir Ihnen vorstellen, nicht in Kanada, sondern in England beheimatet und an der Londoner AIM gelistet. Zwar litt der Aktienkurs auch hier unter den allgemeinen Marktbedingungen, allerdings weniger gravierend als es wohl an der Börse in Toronto der Fall gewesen wäre. Trotz der Verwerfungen an den Märkten hat es Condor CEO Mark Child geschafft, im März diesen Jahres 7 Mio. britische Pfund (umgerechnet 8,2 Mio. Euro) bei Investoren einzusammeln und so seine Explorationssaison in Nicaragua zu finanzieren. Ziel des Unternehmens ist es, dieses Jahr ausreichend Daten für eine finale Machbarkeitsstudie zu sammeln. Eine Vormachbarkeitsstudie („Pre-Feasibility Study“), die im März 2013 veröffentlicht wurde, bescheinigt Condor eine Produktion von 1,46 Mio. Unzen Gold über einen Zeitraum von 13 Jahren und einem Goldgehalt von 3,8 g/t. Die Produktionskosten je Unze sollen demnach bei 575 US-Dollar liegen. Das Explorationsprogramm für dieses Jahr soll die Ressource, die im Tagebau abbaubar wäre, auf 1 bis 1,3 Mio. Unzen in der angezeigten („indicated“) Kategorie erhöhen sowie zwei Zulieferlagerstätten näher identifizieren. Eine Ressource in dieser Größenordnung würde das La India-Tagebauprojekt noch wirtschaftlicher machen und die Start-Up-Kosten deutlich verringern. Schon jetzt besitzt Condor eines der hochgradigsten Tagebauprojekte der Welt und dürfte daher das Interesse insbesondere bei mittelgroßen Produzenten wecken.
Konkurrent nimmt Kapital auf
Aber wie kommen wir darauf, dass möglicherweise eine Übernahme im Raum steht? Am vergangenen Montag meldete das kanadische Unternehmen B2Gold, dass es beabsichtige, 225 Mio. US-Dollar an Schulden aufzunehmen. Ein konkreter Grund hierfür wurde nicht genannt. In der Pressemitteilung sprach man von „general corporate purposes“. Beobachter halten dies für ein klares Zeichen, dass eine dritte
Übernahme in genauso vielen Jahren anstehe. Das Managementteam rund um CEO Clive Johnson ist bekannt dafür, seine Hausaufgaben zu machen, bevor es den ersten Schritt unternimmt. Daher ist davon auszugehen, sollte es zu einer Akquisition kommen, dass das Ziel bereits ausgemacht ist. Neben der Finanzierung spricht für B2Gold, dass das Unternehmen der größte Goldproduzent in Nicaragua ist und das La India-Goldprojekt von Condor Gold sehr gut kennen dürfte. Außerdem haben wir erfahren, dass B2Golds Explorationsmanager in Nicaragua ein alter Studienfreund von Condor-CEO Mark Child ist und man schon des Öfteren in Managua, der Hauptstadt des Landes, auf ein Bier zusammengesessen hat.
Übernahme noch in 2013?
Condor Gold plant im Herbst eine aktualisierte Ressourcenschätzung vorzulegen. Solange werden wir wohl noch auf ein Übernahmeangebot warten müssen. Für Investoren in Condor Gold sollte dies aber nicht weiter tragisch sein, da der Kurs hiervon profitieren dürfte.