Catalis: Von Zentnerlast befreit
Veröffentlicht von
Performaxx-Anlegermedien GmbH
am
22.03.2009
Die Aktie des Outsourcing-Dienstleisters für die digitale Medien- und Unterhaltungsindustrie war in den abgelaufenen 15 Monaten die mit Abstand schwächste Position auf unserer Empfehlungsliste. Bemerkenswerterweise erlitt das Papier den Verlust von nahezu 90 % (bezogen auf den Stand Anfang 2008), ohne dass eine derart dramatische Verschlechterung der Geschäftsentwicklung zu verzeichnen gewesen wäre.
Vielmehr war die Entwicklung in einer massiven Verunsicherung der Anleger begründet, die gleich aus mehreren, sich gegenseitig bedingenden Quellen gespeist wurde. Dazu gehörten zunächst einmal die Verspätungen bei der Veröffentlichung der Geschäftsberichte für 2006 und 2007, hinzu kamen Bilanzsonderprüfungen sowohl durch die Deutsche Prüfungsstelle für Rechnungslegung (DPR) als auch durch die niederländische Aufsicht und daraus resultierend Korrekturen an den gemeldeten Ergebniszahlen für 2006 und 2007.
Insgesamt aber hielten sich die notwendigen Anpassungen in Grenzen und betrafen größtenteils die Zuordnung von Vermögensgegenständen zum Goodwill sowie die Behandlung von Aktienoptionen. Und als Catalis im Februar endlich den Erhalt eines uneingeschränkten Testats für den Jahresabschluss 2007 sowie ein überzeugendes vorläufiges Ergebnis 2008 und eine zuversichtliche Prognose für 2009 veröffentlichte, kannte die Aktie kein Halten mehr und verdoppelte sich in kürzester Zeit.
Operativ stabil
Denn abseits aller bilanziellen Querelen, die wohl hauptsächlich mit dem inzwischen ausgetauschten Wirtschaftsprüfer zusammenhingen, hat sich Catalis im abgelaufenen Jahr durchaus zufriedenstellend entwickelt. So konnte der Umsatz – rein organisch – um über 10 % auf 38,1 Mio. Euro gesteigert und der seit fünf Jahren anhaltende Wachstumstrend fortgesetzt werden. Auch das EBIT erhöhte sich um 7,4 % auf 2,9 Mio. Euro, so dass die EBIT-Marge trotz der Krise auf 7,6 % gehalten werden konnte. Ein noch besseres Abschneiden wurde durch zwei negative Sonderentwicklungen verhindert. Zum einen hatte die Qualitätssicherungssparte in Reaktion auf eine entsprechende Ankündigung eines großen Kunden seit dem Frühjahr 2008 deutlich höhere Testvolumina erwartet und als Vorbereitung darauf die Kapazitäten massiv ausgeweitet. Als sich im Jahresverlauf herausstellte, dass der Kunde seine Pläne nur zu einem spürbar geringeren Teil realisieren würde, konnten diese Mitarbeiter kaum adäquat beschäftigt werden. Die dadurch fehlenden Deckungsbeiträge und die Kosten der anschließenden Personalreduktion haben sowohl den Cashflow als auch das Ergebnis spürbar belastet. Ein zweites Problem stellte die Stornierung eines laufenden Projekts bei der Spieleentwicklungstochter Kuju dar, die seitens des Kunden mit dem Nichterreichen bestimmter technischer Vorgaben begründet wurde. Für das Spartenergebnis bedeutete dies eine Belastung von 1,6 Mio. Euro, in deren Folge das Kuju-EBIT um fast die Hälfte auf 0,8 Mio. Euro zurückging.
Zuversichtlicher Ausblick
Anfang März hat Catalis für das laufende Jahr ein moderates Umsatzwachstum von 2,4 % auf 39 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Auch beim Ergebnis rechnet das Management mit einer spürbaren Verbesserung auf 3,1 Mio. Euro, die vor allem durch den Wegfall der oben genannten Belastungsfaktoren ermöglicht werden sollte. Mit dieser Guidance hat die Gesellschaf die Sorgen vor einem signifikanten Einbruch der Geschäftsaktivitäten zerstreuen können, die Anfang Januar infolge einer Meldung über mehrere konjunkturbedingt stornierte Entwicklungsaufträge aufgekommen waren. Nach Aussage des Vorstands gegenüber dem Performaxx-Anlegerbrief haben sich die seinerzeit bestehenden Befürchtungen nicht bestätigt, einige der Aufträge hätten nach dem Jahreswechsel doch noch vertraglich fixiert werden können.
Auch geht die Unternehmensleitung inzwischen davon aus, dass die als Reaktion auf die Entwicklung im Dezember beschlossenen Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen nun deutlich weniger Kosten verursachen werden als die zunächst maximal eingeplanten 1 Mio. Euro. Ein Grossteil der aus der letzten Kapitalerhöhung generierten Mittel dürfte daher nun für Investitionen oder gar für Übernahmen zur Verfügung stehen. Operativ arbeitet die Gesellschaft derzeit ohnehin mit einem positiven Cashflow.
Fazit
Nachdem die Catalis-Abschlüsse im letzten Jahr zwei Sonderprüfungen durchlaufen haben, dürfte deren Richtigkeit nun als gesichert gelten. Damit sollte der größte Belastungsfaktor für die Aktie jetzt dauerhaft wegfallen. Da das Unternehmen operativ zudem nach wie vor überzeugt, sehen wir die Aktie nach dem letztjährigen Crash dramatisch unterbewertet. Spätestens bei einer breiten Markterholung rechnen wir deswegen mit einer Outperformance des Wertes und belassen ihn trotz der bisherigen Enttäuschung auf unserer Empfehlungsliste.
Für den Inhalt dieses Artikels ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 601 % seit 1.1.2001 zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.
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Insgesamt aber hielten sich die notwendigen Anpassungen in Grenzen und betrafen größtenteils die Zuordnung von Vermögensgegenständen zum Goodwill sowie die Behandlung von Aktienoptionen. Und als Catalis im Februar endlich den Erhalt eines uneingeschränkten Testats für den Jahresabschluss 2007 sowie ein überzeugendes vorläufiges Ergebnis 2008 und eine zuversichtliche Prognose für 2009 veröffentlichte, kannte die Aktie kein Halten mehr und verdoppelte sich in kürzester Zeit.
Operativ stabil
Denn abseits aller bilanziellen Querelen, die wohl hauptsächlich mit dem inzwischen ausgetauschten Wirtschaftsprüfer zusammenhingen, hat sich Catalis im abgelaufenen Jahr durchaus zufriedenstellend entwickelt. So konnte der Umsatz – rein organisch – um über 10 % auf 38,1 Mio. Euro gesteigert und der seit fünf Jahren anhaltende Wachstumstrend fortgesetzt werden. Auch das EBIT erhöhte sich um 7,4 % auf 2,9 Mio. Euro, so dass die EBIT-Marge trotz der Krise auf 7,6 % gehalten werden konnte. Ein noch besseres Abschneiden wurde durch zwei negative Sonderentwicklungen verhindert. Zum einen hatte die Qualitätssicherungssparte in Reaktion auf eine entsprechende Ankündigung eines großen Kunden seit dem Frühjahr 2008 deutlich höhere Testvolumina erwartet und als Vorbereitung darauf die Kapazitäten massiv ausgeweitet. Als sich im Jahresverlauf herausstellte, dass der Kunde seine Pläne nur zu einem spürbar geringeren Teil realisieren würde, konnten diese Mitarbeiter kaum adäquat beschäftigt werden. Die dadurch fehlenden Deckungsbeiträge und die Kosten der anschließenden Personalreduktion haben sowohl den Cashflow als auch das Ergebnis spürbar belastet. Ein zweites Problem stellte die Stornierung eines laufenden Projekts bei der Spieleentwicklungstochter Kuju dar, die seitens des Kunden mit dem Nichterreichen bestimmter technischer Vorgaben begründet wurde. Für das Spartenergebnis bedeutete dies eine Belastung von 1,6 Mio. Euro, in deren Folge das Kuju-EBIT um fast die Hälfte auf 0,8 Mio. Euro zurückging.
Zuversichtlicher Ausblick
Anfang März hat Catalis für das laufende Jahr ein moderates Umsatzwachstum von 2,4 % auf 39 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Auch beim Ergebnis rechnet das Management mit einer spürbaren Verbesserung auf 3,1 Mio. Euro, die vor allem durch den Wegfall der oben genannten Belastungsfaktoren ermöglicht werden sollte. Mit dieser Guidance hat die Gesellschaf die Sorgen vor einem signifikanten Einbruch der Geschäftsaktivitäten zerstreuen können, die Anfang Januar infolge einer Meldung über mehrere konjunkturbedingt stornierte Entwicklungsaufträge aufgekommen waren. Nach Aussage des Vorstands gegenüber dem Performaxx-Anlegerbrief haben sich die seinerzeit bestehenden Befürchtungen nicht bestätigt, einige der Aufträge hätten nach dem Jahreswechsel doch noch vertraglich fixiert werden können.
Auch geht die Unternehmensleitung inzwischen davon aus, dass die als Reaktion auf die Entwicklung im Dezember beschlossenen Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen nun deutlich weniger Kosten verursachen werden als die zunächst maximal eingeplanten 1 Mio. Euro. Ein Grossteil der aus der letzten Kapitalerhöhung generierten Mittel dürfte daher nun für Investitionen oder gar für Übernahmen zur Verfügung stehen. Operativ arbeitet die Gesellschaft derzeit ohnehin mit einem positiven Cashflow.
Fazit
Nachdem die Catalis-Abschlüsse im letzten Jahr zwei Sonderprüfungen durchlaufen haben, dürfte deren Richtigkeit nun als gesichert gelten. Damit sollte der größte Belastungsfaktor für die Aktie jetzt dauerhaft wegfallen. Da das Unternehmen operativ zudem nach wie vor überzeugt, sehen wir die Aktie nach dem letztjährigen Crash dramatisch unterbewertet. Spätestens bei einer breiten Markterholung rechnen wir deswegen mit einer Outperformance des Wertes und belassen ihn trotz der bisherigen Enttäuschung auf unserer Empfehlungsliste.
Für den Inhalt dieses Artikels ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 601 % seit 1.1.2001 zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.
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