Bitcoin mehr als eine spekulative Anlage?

Veröffentlicht am 19.01.2020
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Der Bitcoin ist immer gut für kontroverse Diskussionen. Viele von uns betrachten ihn als ein Spekulationsobjekt, das uns teilweise mit heftigen Kursschwankungen immer wieder überrascht. Als langfristige Anlage, für ein normales Investitionsportfolio macht die Kryptowährung wenig Sinn. Die kurze Iran-Krise, die vermutlich hauptsächlich in den Medien eine ernsthafte Krise war, hat uns aber auch eine ganz andere Möglichkeit gezeigt.


So rannte der Kurs nach dem Angriff strikt nach oben beim Bitcoin. Während Aktien nach unten gingen, schlugen Gold und Bitcoin nach oben aus. Einige sagten sogar, dass der Coin das neue virtuelle Gold in Krisenzeiten wäre. Soweit sollte man vielleicht nicht gehen, dennoch scheint die Kryptowährung bei vielen Anlegern auch als ein Safe-Haven Investment zu dienen.

So war zu beobachten, dass kurz nach dem medialen Ausbruch der Iran-Krise der Bitcoin, fahrt nach oben aufnahm. Die Anlagen wurden also umgeschichtet. Natürlich gehen die Expertenmeinungen beim Safe-Haven Gedanken weit auseinander, aber das ist ja grundsätzlich nichts Neues. Der selbsternannte Bitcoin-Experte Willy Woo sah die Krise sogar als Betatest für den Bitcoin, die dieser übrigens nach Expertenmeinung  erfolgreich absolviert hatte.
 


Anleger suchen immer nach sicherem Hafen

Safe-Haven Assets sind bei Anlegern immer beliebt. Denken wir nur an die Griechenland-Krise, als die Kapitalkontrolle eingeführt wurde und nur noch 50 Euro am Tag abgehoben werden konnten. Der Gedanke, dass die EU plant, irgendwann das physische Geld abzuschaffen, macht vielen Investoren Angst, könnten die Staaten doch den Kapitalfluss lenken und kontrollieren (viel besser als heute).

Der Bitcoin als Kryptowährung findet bei diesem Gedankenspiel durchaus Interesse als Safe-Haven … wären da nicht die unvorhersehbaren Währungsschwankungen. Diese gibt es zwar auch bei Gold, aber am Ende habe ich einen festen Wert im Hintergrund, der mir beim Bitcoin fehlt. Dennoch scheint  der Gedanke reizvoll, einen (zumindest teilweisen) anonymen Safe-Haven bei Krisen zu haben oder als Gegenspieler, wenn tatsächlich einmal das Bargeld abgeschafft werden sollte.
 


Risiko Asset oder auch Safe Haven

Für die einen ist der Bitcoin einfach nur ein Spekulationsobjekt, andere nutzen ihre Bitcoins in Online Casinos und träumen vom großen Gewinn und wieder andere, diese Gruppe scheint größer zu werden, sehen ihn eben als einen sicher Hafen, der in Krisen anonyme Rückzugsmöglichkeiten bietet.

Interessant ist dabei, dass die Korrelation zu Gold mittlerweile bei etwa 0,15 liegt. Vor zwei Jahren lag sie noch bei - 0,04. Allerdings handelt es sich bei dieser Verschiebung nur um eine Momentaufnahme, die einer weiteren Beobachtung bedarf. Der Ton International wird aber rauer. Kriege gibt es fast täglich, sie werden aber nicht mehr wie früher auf dem Schlachtfeld ausgeführt, sondern über das Internet, Währungen und Infrastrukturen bis hin zu Zollkriegen. In solchen Situationen kann der Bitcoin durchaus als interessante Alternative gelten, um Geld schnell umzuschichten.

Das geht durchaus noch einfacher als bei Gold und ist sogar anonymer. Dennoch warnen viele Experten davor, den Bitcoin zu leichtfertig als Safe-Haven zu sehen.  Letztlich muss  jeder Anleger immer selbst entscheiden, wie er sein Geld am besten und vor allem klügsten investiert.

Foto: André François McKenzie on Unsplash

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