Biofrontera: Das Jahr der Entscheidung

Performaxx-Anlegermedien GmbH
Veröffentlicht von Performaxx-Anlegermedien GmbH am 19.12.2010
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Der Performaxx Anlegerbrief

Die Düsseldorfer Biofrontera AG zählt zu den Exoten unter den deutschen Biotechnologiewerten, allerdings im positiven Sinne. Im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten hat es das Unternehmen geschafft, einen Wirkstoff erfolgreich durch drei klinische Testphasen zu schleusen. Nun läuft der Zulassungsantrag, das Ergebnis dürfte im zweiten Halbjahr 2011 anstehen. Die daraus resultierende Chance spiegelt sich im Kursverlauf der Aktie noch nicht wider, so dass wir für den Fall der Zulassung, den wir als sehr wahrscheinlich erachten, ein großes Aufwärtspotenzial sehen.


Sehr gute Ergebnisse in der Phase III In der dritten klinischen Testphase hat der Wirkstoff BF-200 ALA, der im Rahmen einer photodynamischen Therapie (Lichtbestrahlung) zur Behandlung von aktinischer Keratose, einer Frühform des Hautkrebses, getestet wurde, hervorragende Resultate geliefert. Bei einer Kombination mit der effizientesten Lichtquelle wurde eine beeindruckende Heilungsrate von 85 % gemessen. Das ebenfalls in die Analyse einbezogene und bereits zugelassene Konkurrenzprodukt Metvix hat mit 68 % deutlich schlechter abgeschnitten. Auch die mittelfristige Rückfallquote des Biofrontera-Wirkstoffs war mit 6,7 % sehr gering. Millionen-Potenzial Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus, dass das zentrale europäische Zulassungsverfahren mit einer Genehmigung enden wird. Im Anschluss erschließen sich dem Unternehmen mehrere attraktive Märkte. Allein in der Indikation aktinische Keratose schätzt das Management das Marktpotenzial auf 180 Mio. Euro im Jahr. Damit aber nicht genug, der Wirkstoff kann darüber hinaus auch zur Behandlung von Kondylomen (Genitalwarzen), Basalzellkarzinomen (weißer Hautkrebs) und VIN III (frühe Krebsform der weiblichen Sexualorgane) eingesetzt werden, was den erzielbaren Umsatz vervielfacht. Von dem renommierten Informationsdienstleister Windhover wurde der Wirkstoff daraufhin im laufenden Jahr in die Top-10-Liste der aktuell weltweit zur Auslizenzierung angebotenen Medikationen gewählt. Aussichtsreiches Produkt in der Vermarktung Neben BF-200 ALA hat Biofrontera einige weitere Wirkstoffe in der klinischen und präklinischen Erprobung, allerdings keinen in der Phase III. Außerdem wird seit 2009 die Creme Belixos zur Behandlung von geröteter oder schuppender Haut, etwa im Fall einer Erkrankung an Neurodermitis oder Schuppenflechte, vertrieben. Das Wirkkosmetikum wurde zunächst nur im Internet angeboten, im September dieses Jahres erfolgte aber auch die Einführung in den Apothekengroßhandel. Für die MENA-Region (Middle East / North Africa) konnte zudem ein Lizenzabkommen abgeschlossen werden, das aktuell für erste Umsätze sorgt. Enttäuschte Hoffnungen Trotzdem läuft die Absatzentwicklung von Belixos bislang eher schleppend an. Dadurch wurden Markterwartungen, dass die höheren Belixos-Umsätze eine Verbesserung der Cashflow-Situation ermöglichen würden, nicht erfüllt. Eine Enttäuschung, die maßgeblich für die schwache Aktienperformance im laufenden Jahr verantwortlich sein dürfte. Insgesamt stand zum Halbjahr 2010 Erlösen in Höhe von 0,18 Mio. Euro noch ein Konzernverlust von 3,2 Mio. Euro gegenüber, wobei allein die F&E-Aufwendungen mit 1,3 Mio. Euro zu Buche schlugen. Pokerspiel Angesichts der knappen Liquiditätsausstattung benötigt das Unternehmen kontinuierlich externes Kapital, was ebenfalls auf den Kurs drückt. Während der Wirtschaftskrise in den letzten zwei Jahren war die Bereitschaft zu riskanten Biotech-Investitionen gering, weswegen Biofrontera die Kapitalmaßnahmen in kleinen Schritten umsetzen musste. Selbst jetzt, relativ kurz vor der möglichen Zulassung, scheint die Bereitschaft für umfangreiche Liquiditätsspritzen nicht sehr ausgeprägt zu sein. Dies ist zum einen vermutlich auf das hohe Verlustrisiko zurückzuführen, wenn die Genehmigung doch verweigert werden sollte. Darüber hinaus warten die Interessenten möglicherweise darauf, ob dem Unternehmen bereits vor der Zulassung eine Auslizenzierung an eine der vertriebsstarken Branchengrößen gelingt und der Wirkstoff damit quasi geadelt wird. Fazit Privatanleger sollten aus unserer Sicht nicht so lange warten, denn es besteht die Gefahr, dass der Kurs schon vorher deutlich anzieht – wenn nämlich die Finanzierung bis zum Zulassungszeitpunkt gesichert ist. Logischerweise ist ein Investment im Vorfeld mit einem relativ hohen Risiko verbunden, dem mit einem Stop-Loss etwa 25 % unter dem aktuellen Kurs begegnet werden sollte. Aber auch die Chancen sind immens. Kann das Management die anvisierten Meilensteine umsetzen – Auslizenzierungsverträge und Zulassung von BF-200 ALA –, rechnen wir mindestens mit einer Verdopplung der Aktie. Daher behalten wir den Wert auch hinsichtlich einer Aufnahme in unserem Langfristdepot genau im Blick.
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