Bauer AG: Tiefgestapelt, hoch abgeliefert

Performaxx-Anlegermedien GmbH
Veröffentlicht von Performaxx-Anlegermedien GmbH am 03.05.2009
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Der Performaxx Anlegerbrief

Mitte Januar hatten wir Ihnen zuletzt die Aktien des Tiefbauspezialisten Bauer mit einem Abstauberlimit von 20 Euro empfohlen. In diesem Falle wäre es lohnenswert gewesen, „minimal zu schummeln“, denn näher als 20,30 Euro kamen die Aktien in der Folge nicht mehr an diese Marke heran. Seitdem geht es unter Schwankungen aufwärts.


Das zeigt klar: Die vorherigen Kursverluste bis auf 17 Euro im Tief Ende 2008 waren doch enorm übertrieben. Bauer legte in den letzten Tagen starke Geschäftszahlen vor, die auf den MDax-Titel erneut Appetit machen.

Der Spezialist für Hohes und Tiefes

Im Spezialtiefbau (Tiefgaragen für Verwaltungsgebäude, U-Bahn-Projekte), Umwelttechnik, Bausanierung und schließlich Brückenbau zählt der Konzern zu den weltweit vier größten Anbietern, gleiches gilt für den Geschäftsbereich Maschinenbau mit Fokus auf Spezialausrüstungen. Hier erzielt Bauer fünf Sechstel seiner Umsätze. Weltweit ist der Trend eindeutig: Aufgrund der Begrenztheit der Erdfläche muss mehr in die Höhe, aber auch mehr in die Tiefe gebaut werden. Als einer der marktführenden Anbieter profitiert Bauer davon. Das schon 1790 gegründete Unternehmen erzielt heute über zwei Drittel seiner Leistung im Ausland. Der Konzern erreichte 2007 mit über 5.500 Mitarbeitern eine Gesamtkonzernleistung von 1.033 Mio. Euro, was 2008 mit über 1,5 Mrd. Euro nochmals getoppt wurde. Erstmalig wurden 2007 neue Tätigkeitsfelder in dem neuen, dritten Segment „Resources“ gebündelt. Es umfasst Dienstleistungen in den Bereichen Mining, Geothermie, Umwelttechnik, Brunnenbau sowie Brunnenausbau.

Dividende 2008 nur 1,00 Euro

Wir bleiben unserer Kritik, dass die Ausschüttung an Aktionäre angesichts der hohen Profitabilität zu niedrig ist, treu. Die vorgeschlagene Dividende von 1,00 Euro (unsere bisherige Schätzung: 1,20 Euro für 2008) ergibt derzeit zwar eine Dividendenrendite von knapp 3,5 %, doch in Zeiten eingebrochener Kurse ist das kein sonderliches Plus mehr. Das bieten auch andere MidCap-Titel. Bauer müsste seine niedrige Ausschüttungsquote deutlich erhöhen, um ein Signal zu setzen. Angesichts der Rekordprofitabilität im vergangenen Jahr ist der Hinweis auf die allgemein unwägbare Wirtschaftslage nicht besonders schlagkräftig.

Rekordzahlen – mal wieder

Die gerade vorletzte Woche bekannt gegebenen Geschäftszahlen für 2008 zeigen eine ungebrochene Dynamik. Der Umsatz legte stark auf 1,53 Mrd. Euro zu, das Nachsteuerergebnis kletterte dank einer niedrigeren Steuerquote um 45 % auf 107,5 Mio. Euro. Impulse leisteten zahlreiche große Projekte in den Bereichen Infrastrukturbau, innerstädtische Bauten sowie Großkraftwerke und U-Bahnen. Auch gelang es im Inlandsgeschäft trotz langjähriger deutscher Baukrise, die Leistung leicht zu steigern und immerhin ein positives operatives Ergebnis zu erzielen. Mit einer Erlösprognose von 1,4 Mrd. Euro für dieses Jahr deutet Bauer aber an, dass die aktuelle globale Malaise den Traditionskonzern nicht gänzlich unbeeindruckt lassen kann. Auch den Nachsteuergewinn sieht Konzernchef Prof. Thomas Bauer auf das 2007er Niveau zurückfallen.

Spielraum vorhanden

Als Weltmarktführer profitiert Bauer allerdings auch von den internationalen Konjunkturpaketen und Ankurbelungsprogrammen. Speziell das Segment Tiefbau und Tiefbaumaschinen. Einerseits ist die Gewinnmarge des Konzerns dort sehr hoch (fast 20 %) und hätte also einen gewissen Puffer. Die Verkaufsverhandlungen kann der Konzern daher relativ selbstbewusst angehen. Nichtsdestotrotz wird diese Gewinnspanne im laufenden Jahr leiden. Auch in punkto Personal hat Bauer noch Spielraum: Bis zuletzt waren weder Leiharbeiter freigesetzt noch Überstundenkonten zurückgeführt worden. Nicht zu vergessen, dass die Schrobenhausener ihren Personalstand im vergangenen Jahr massiv aufgestockt haben – der boomenden Wirtschaftslage und des vorhandenen Orderbuchs sei Dank. Eine längere Durststrecke sollte Bauer deshalb nun besser nicht widerfahren.

Fazit

Wenn die weltweite Konjunkturdelle nicht länger als bis Anfang 2010 fortdauert, hat Bauer als Weltmarktführer für Tiefbauequipment exzellente Chancen, von den weltweiten Ankurbelungsversuchen zu profitieren. Kurse bis 35 Euro im Laufe dieses Jahres müssten drin sein – auch der Chart sieht viel versprechend aus.

Für den Inhalt dieses Artikels ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 606 % seit 1.1.2001 zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

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