Aufbau des CFDs
Veröffentlicht von
BörseGo AG
am
12.03.2010
Die Möglichkeit, Contracts for Difference (CFDs) zu handeln, steht Anlegern und Investoren in England schon länger zur Verfügung. In den letzten Jahren wurde dieses Konzept zunehmend von Fondsmanagern und institutionellen Händlern angenommen. Nun wird der CFD auch für den Privatanleger in Deutschland verstärkt ein wertvolles Handelsinstrument.
Da CFDs auf Margin gehandelt werden, werden oft Parallelen zu Futures gezogen. Insbesondere die Vorteile und natürlich auch die Risiken der Hebelwirkung sowie die Möglichkeit, sowohl Long als auch Short-Positionen eingehen zu können, sind von großem Interesse. Shortselling, darüberhinaus gehebeltes Shortselling, ist insofern ein sehr geschätztes Feature, weil an europäischen Märkten Leerverkäufe von Aktien nicht selbstverständlich sind. Aber wenden wir uns zuerst einer genauen Definition des Begriffes CFD zu. Ein CFD ist, wie der Name impliziert, ein Vertrag über einen Trade auf der Basis des Unterschiedes zwischen dem Eröffnungskurs und dem Schlusskurs einer Position. Eine gekaufte CFD Position (long) gibt dem Käufer aber keinerlei Recht, den Basiswert (Underlying), also den zu Grunde liegenden Wert, über den CFD zu besitzen. Analog dazu kann der Verkauf eines CFD (short) nicht mit der Auslieferung des Basiswerts glattgestellt werden.
Alle Transaktionen werden ausschließlich in Bar getätigt, und zwar auf der Basis des Unterschiedes zwischen Eröffnungskurs und Schlusskurs der Position. Der CFDKontrakt entwickelt sich genau parallel zum Basiswert. Es gibt jedoch weder einen Ablauftermin noch einen Zeitwertverfall wie bei Optionen, Futures oder Zertifikaten. Einfacher ausgedrückt, ist der CFD die Vereinbarung zweier Parteien, bei Glattstellung des Kontraktes die Differenz zwischen dem Eröffnungskurs und dem Schlusskurs des Kontraktes (natürlich multipliziert mit der Anzahl der im Kontrakt festgelegten Aktien) zu bezahlen. Somit gibt es beim Handel mit CFDs immer zwei Parteien, einen Käufer und einen Verkäufer. Da sich der Wert des Kontraktes aus der Anzahl der Aktien und deren aktuellem Marktkurs ergibt, profitiert der Käufer vom steigenden Kursen und der Verkäufer von fallenden Kursen.
Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass der Käufer für seine Long-Position Zinsen (Overnight-Finanzierungsgebühren) bezahlt, wohingegen der Verkäufer in bestimmten Konstellationen für seine Short-Position sogar Zinsen erhält. Ein CFD-Kaufkontrakt ersetzt die physisch zu Grunde liegende Aktie, was die Rentabilität betrifft und bietet dem Inhaber alle Vorteile, die eine Wertsteigerung der Aktien mit sich bringt. Er gibt ihm jedoch nicht das Recht, die zu Grunde liegenden Aktien zu erwerben. Ein Aktien-CFD Halter hat demzufolge keine Aktionärsrechte. Ein CFDVerkaufskontrakt bietet dem Inhaber alle Vorteile, die ein Wertverlust der Aktien mit sich bringt, jedoch wird in keinem Fall die Aushändigung der zu Grunde liegenden Aktien verlangt. Im Gegensatz zum Handel mit CFDs in Grossbritannien, wo aufgrund der Tatsache, dass kein Wertpapier, sondern ausschliesslich eine Kursdifferenz als Kontraktgrundlage dient, die Stamp Duty entfällt, werden CFDs in Deutschland steuerlich genau wie Aktien behandelt.