Abheben mit Air Berlin

Veröffentlicht am 16.11.2010

Aktienkurse werden durch Handelsentscheidungen von Marktteilnehmern bewegt. Dabei kommt es selten zu Ausschlägen wegen Einzelpersonen. Die Masse gibt die Richtung an. Je mehr Marktteilnehmer sich für dieselbe Richtung entscheiden, desto besser für den Trend. Das bedeutet, dass vieles dafür spricht, gängige Techniken zur Beurteilung eines Charts einzusetzen und auf exotische Indikatoren zu verzichten.


Denn wer meint, den geheimnisvollen und ultimativen Indikator gefunden zu haben, von dem jedoch niemand jemals gehört hat oder der in den wenigsten Handelsplattformen implementiert ist, der dürfte wohl kaum mit der Masse traden. Entsprechend ist auch die Werbung einiger CFD-Anbieter mit professionellen Handelsplattformen kontraproduktiv, wenn diese mit Hunderten von Indikatoren angepriesen werden. Nur was die Masse sieht, wird auch die Kurse bewegen. Trading-Chance entwickelt sich Wir wollen uns daher heute auf eine Trading-Chance konzentrieren, die seit Anfang Oktober im Chart von Air Berlin vorlag. Beispiele wie dieses lassen sich jedoch auch in anderen Titeln finden. Betrachtet man den Chart, so sticht zunächst der fallende Kurs ins Auge, der Ende September seinen Tiefpunkt fand. Passend dazu fiel auch der 200-Tage- Durchschnitt. Dies verschreckt viele Anleger. Das ist gut. Denn nur wenn alle davon überzeugt sind, dass eine Aktie Schrott ist, müssen sie sich später wieder eindecken und treiben damit den Kurs. Solche Aktien lassen sich leicht durch Scanner oder in der Wirtschaftspresse finden. Schlechte Nachrichten, wie „Air Berlin erneut mit Abschlägen“, sollten den Titel auf die Watchlist bringen. Der endgültige Absprung der letzten Fans fand im September statt. Hier fiel der Kurs noch einmal stark und konnte sich schließlich mit einem langen Schatten an der untersten Kerze wieder auf drei Euro retten. Dass die runde Zahl dabei eine gute Zielmarke ist, war kein Geheimnis. Runde Zahlen dienen oft als Unterstützung oder Widerstand. Dies war das erste Indiz für eine Wende. Zielmarken gesucht Zeichnet man eine einfache Trendlinie ein, so erkennt man, dass diese Ende Oktober gebrochen wurde. Sollte man darauf warten? Sicher nicht. Denn besonders nach dem starken Rückgang und der Reaktion an der Marke von drei Euro war sehr wahrscheinlich, dass er zumindest bis zur Trendlinie zurücklaufen würde. Also nur Mut. Ein enger Stopp unterhalb des Tiefs macht den Einstieg raschung. Denn diese wird oft als Zielmarke benutzt. Darüber nimmt die Geschwindigkeit ab. Die nächste Zielmarke heißt nun vier Euro. Der Grund ist einfach: Es handelt sich wieder um eine runde Zahl. Alternativ lässt sich der Chart auch in der Kombination mit dem MACD betrachten. Hier wird deutlich, dass auch in diesem sehr beliebten Indikator ein klares Kaufsignal vorlag, das in Kombination mit dem Minicrash Tage zuvor fast unwiderstehlich wirkte. Wer das gesehen hat, konnte 30% in sechs Wochen einsacken. Wichtig war in diesem Fall nicht Expertenwissen, sekundenschneller Marktzugang oder Level-II-Daten. Nur das für alle Offensichtliche verleitete die Masse dazu, wieder in diesem Titel zu investieren und schob den Kurs damit wieder an.

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