2011 – das Jahr der Minen-Aktien?

BörseGo AG
Veröffentlicht von BörseGo AG am 02.12.2010
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Gold- & Rohstoff-Report

Industriemetalle sind in der Krise – wie alle konjunkturabhängigen Produkte – eher schwach gelaufen. Lediglich China hat seine Lager aufgefüllt. Nun scheint das schlimmste der jüngsten Krise überstanden zu sein. Minen-Aktien stehen nach Ansicht der Analysten deswegen rosige Zeiten bevor – und das gilt vor allem für Kupferproduzenten. In einer Studie von Exane BNP Paribas wird der Minen-Sektor ausgesprochen freundlich bewertet. „Wir haben am 5. August unsere Einschätzung für den Minen-Sektor auf ,Outperform’ angehoben. Dieser Sektor hat zwar seit dem vergangenen Sommer outperformed, aber die Bewertungen sehen, gemessen an unseren Annahmen für den Rohstoffpreis, nicht überdehnt aus“, heißt es dort. Für die Aktien der Minen-Betreiber Xstara, Kazakhmys, Rio Tinto und Norsk Hydro haben die Analysten deswegen positive Ratings beziehungsweise Upgrades vergeben. Weniger positiv stehen sie BHP Billiton, Lonmin und Eramet gegenüber.


Was die Metalle angeht, gibt es starke Unterschiede in der Einschätzung der Analysten. Lediglich die Preise für Edelmetalle und Nickel würden über der fundamentalen Bewertung liegen. Die Preise für Aluminium und Zink würden im Großen und Ganzen den marginalen Kosten entsprechen. Der Kupfer-Preis reflektiere eine wesentliche Verengung in seinen fundamentalen Daten – und das für eine längere Zeit. Das Niveau der Preise für Eisenerz und Kohle ist hoch und ein Indikator für die wirtschaftlichen Aktivitäten in Schwellenländern wie China. Die Analysten gehen davon aus, dass Kupfer und Zink im nächsten Jahr um jeweils 14 Prozent steigen werden und Heizkohle um 17 Prozent. Kohle habe ein Aufwärtspotenzial wegen der Import nach Indien und China vor sich. Generell sind die Aussichten für Rohstoffe auch nach Ansicht der Experten von Union Investment gut. „Rohstoffe haben in der reifen Phase der wirtschaftlichen Erholung das größte Potenzial. Und genau da kommen wir jetzt hin“, sagt Jens Wilhelm, für das Portfoliomanagement zuständiges Vorstandsmitglied von Union Investment. Die Nachfrage nach Industrie- und Edelmetallen sowie Agrarstoffen sei bereits wieder sehr hoch – vor allem in den Emerging Markets. Deshalb zeichne sich ab, dass für einzelne Rohstoffe in Zukunft wieder Knappheitsprämien gezahlt würden. Für den Rohstoffmarkt insgesamt erwartet er 2011 Renditen im hohen einstelligen Bereich. China bleibt ein wichtiger Faktor für die Entwicklung der Metall-Preise und damit auch für Entwicklung des Minen-Sektors. Für den Anstieg desMinen-Sektors seit Sommer waren laute der Studie von Exane BNP Paribas neben dem Bedarf des Reichs der Mitte auch Währungsschwankungen und da vor allem der schwache Dollar-Kurse verantwortlich. Zwar hat China geldpolitische Maßnahmen angekündigt. Denn das Land will dem rasanten Wachstum entgegensteuern und die Preise stabilisieren. Was die genauen Pläne sein werden, wird sich am 5. Dezember zeigen. Doch die Analysten gehen nicht davon aus, dass der Metallkonsum Chinas betroffen sein wird. Da Nahrung derzeit 30 Prozent des durchschnittlichen Verbraucherkonsums ausmache, dass die Politik sich eher auf diesen Sektor konzentriere. Für 2011 gehen sie davon aus, dass China ein Bruttoinlandsprodukt von neun Prozent erzielen wird. Nächstes Jahr ist das erste eines 5-Jahresplans für die Geldpolitik in China. Nach Ansicht der Analysten wolle China seinen Wachstum aber nicht abwürgen, sondern einen normalen Pfad bringen. Was ebenfalls für steigende Minen-Preise sprechen könnte, wären verbesserte Wirtschaftsdaten aus den USA. Dieses Szenario sehen die Analysten nach eigenen Angaben allerdings nicht für die nächsten sechs Monate. Kupfer-ETCs verknappen das Angebot zusätzlich Für Kupfer werden physisch hinterlegte ETCs einen wichtigen, wenn nicht sogar den wichtigsten, Grund für hohe Preise liefern. Wie wir bereits in der vergangenen Ausgabe des Rohstoff-Reports berichtet haben, haben mehrere Emittenten, die Zulassung für physisch hinterlegte Kupfer-ETCs beantragt. Nach Ansicht der Analysten von BNP Paribas Exane könnten diese ETCs 70 Prozent der Kupfer-Bestände an der London Metall Exchange ausmachen, über die zuletzt berichtet wurde. Denn für physisch hinterlegte ETCs werden die jeweiligen Metalle gekauft und als Absicherung eingelagert. In Großbritannien wurde bereits eine Beschwerde bei der dortigen Finanzaufsicht eingereicht. Es gibt zudem kritische Stimmen. Ein Marktteilnehmer gibt zu bedenken: „Kupfer wird anders als Gold tatsächlich von der Industrie in großen Mengen gebraucht.“ Produkte im Überblick Wer diversifiziert auf Minen-Aktien möchte und dabei ein Sondervermögen bevorzugt und so zur Absicherung auf eine physische Hinterlegung verzichten möchte, findet unter den ETFs einige, wenige Produkte. Weltweit machen Rohstoff-ETFs im Produktangebot der Indexfonds lediglich drei Prozent aus. Bisher ist die Auswahl unter Goldminen-ETFs am größten, doch es gibt einige ETFs, mit denen der Anleger diversifiziert an der Performance von Minen-Aktien beziehungsweise an der Preisentwicklung der Industriemetalle teilhaben kann: Der Market Access Rogers International Metals Commodity Index ETF (WKN: A0MMBH) zum Beispiel bildet die Wertentwicklung des Rogers International Metals Commodity Index direkt nach. Dieser Index setzt sich aus Aluminium, Kupfer, Gold, Silber, Blei, Zink, Nickel, Zinn, Palladium zusammen. Kupfer und Aluminium sind mit knapp 19 Prozent jeweils am höchsten gewichtet. Wie aus dem Jahresbericht von 2009 für diesen ETF hervorgeht, werden für diesen Indexfonds auch Minen-Aktien gehalten. Der Index wird in US-Dollar berechnet. EasyETF bietet einen swap-basierten ETF auf den Goldman Sachs US Non Energy Commodity-Index (WKN: A0HG79) ab, der neben Edel- und Industriemetallen allerdings, die zusammen knapp 40 Prozent ausmachen, auch Agrargüter und Lebendvieh enthält. Der ETFX DAXglobal Coal Mining von ETF Securities (WKN: A0Q8NB) trackt den DAXglobal Coal Index. Dieser bestehen aus Unternehmen, die mindesten 50 Prozent ihres Umsatzes auf Kohlebergbau, dem Kohlebergbauzubehör und dem Kohletransport erwirtschaften. Die Marktkapitalisierung der enthaltenen Unternehmen liegt bei mindestens 500 Millionen US-Dollar. Die Analysten der Deutschen Bank sehen auch bei seltenen Erden und Edelmetallen ein Potenzial. „Nicht erst durch aufkeimende Inflationsängste und das Anwerfen der Notenpresse in den USA sind Minengesellschaften wieder in den Fokus der Investoren gerückt. Vor allem Unternehmen der Kategorie ,Explorer’ konnten bisher stark von den Anstiegen der Edelmetalle profitieren. Bei Explorern sind zwar einzelne Projekte definiert, es gibt aber noch keine konkrete Produktionsentscheidung, da die Größe des Erzkörpers sowie dessen ökonomische Gewinnung noch nicht feststehen, sondern erst noch erforscht werden müssen“, teilt X-markets, die Zertifikate-Plattform der Deutschen Bank, mit. Auf den Solactive Mining Explorers Performance-Index, der sich aus Aktien von Explorationsunternehmen zusammensetzt, deren Hauptgeschäftstätigkeit im Bereich Mining von Gold, Silber oder Seltene Erden liegt, bietet die Deutsche Bank ein Zertifikat (WKN: DE4EXP) an.
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