Outperformance, Underperformance und die Macht der Kombination

MMplatinum e.K.
Veröffentlicht von MMplatinum e.K. am 19.02.2024
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

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Haben Sie sich immer schon gefragt, warum es so wenige Anleger schaffen langfristig die gleichen Renditen zu erzielen, wie es viele Anlagestrategien versprechen? Hier finden Sie die Antwort.


Liebe Leserinnen und Leser,


lassen Sie uns einen Blick zurückwerfen auf unseren letzten Blog-Artikel, in dem wir gemeinsam die erfolgreichsten Anlagestrategien der letzten zwei Jahrhunderte erkundet haben. Dabei stützten wir uns auf eine umfassende Studie, die verschiedene Anlagestrategien unter die Lupe nahm. Diese Strategien zielten darauf ab, eine Outperformance zu erzielen, indem sie bestimmte Merkmale, Muster oder "Faktoren" auf den Finanzmärkten ausnutzten.


Die besten Anlagestrategien der letzten zwei Jahrhunderte:
Mindestens genauso wichtig, wie das Ergebnis, welche Anlagestrategien denn nun die besten sind, waren folgende drei Erkenntnisse:


  • Beständigkeit: Die Outperformance dieser Strategien erwies sich jeweils als äußerst robust, da sie sich über verschiedene Epochen und unter unterschiedlichen Marktbedingungen behauptete.


  • Unabhängigkeit von Marktrisiken: Eine höhere Rendite ging nicht zwangsläufig mit höheren Risiken einher.


  • Globale Vielfalt: Die Faktor-Prämien traten nicht nur bei Aktien auf, sondern auch bei Anleihen, Währungen und Rohstoffen.


Lassen Sie uns nun tiefer in das Thema eintauchen, denn wie wir alle wissen, ist Wissen Macht – besonders, wenn es um Finanzentscheidungen geht.


Ist die von uns zuletzt besprochene Studie über Anlagestrategien und Faktor-Prämien die einzige ihrer Art? Natürlich nicht! Andere Studien haben ähnliche Ergebnisse erzielt und somit die Grundaussagen bestätigt.


Larry Swedroe und Andrew Berkin haben in ihrem Buch "Your Complete Guide to Factor-Based Investing: The Way Smart Money Invests Today" ebenfalls mehrere Anlagestrategien, die auf Faktor-Prämien basieren, über einen Zeitraum von fast 90 Jahren untersucht. Auch hier bestätigte sich die Erkenntnis: Die Faktor-Prämien sind real, beständig und unabhängig vom Marktgeschehen.
Swedroe und Berkin gehen jedoch noch einen Schritt weiter und betonen einen entscheidenden Punkt: Obwohl die langfristige Outperformance (Faktor-Prämie) nachweislich stabil und real ist, verläuft sie nicht linear. Es gibt kurzfristige Schwankungen in der Performance. Es gibt Jahre, in denen die Outperformance besonders stark ist, Jahre, in denen sie schwächer ist und Jahre, in denen die Anlagestrategien sogar schlechter abschneiden als der Markt.
 
Daher haben sie nicht nur die langfristige Outperformance berechnet, sondern auch die kurz- bis langfristige statistische Wahrscheinlichkeit für jede untersuchte Strategie analysiert.
Wie wir sehen, steigt die Wahrscheinlichkeit mit zunehmender Anlagedauer stetig an. Aber besonders auf sehr kurze Sicht gibt es größere Schwankungen. Wo Licht ist, gibt es bekanntlich auch Schatten. Wenn es Wahrscheinlichkeiten für eine Outperformance gibt, gibt es auch eine Wahrscheinlichkeit für Underperformance.
Die bisherige Erkenntnis: Trotz nachweislich erfolgreicher langfristiger Anlagestrategien besteht ein gewisses Risiko kurzfristiger Underperformance. Dieses Risiko resultiert aus den sich ständig ändernden Marktbedingungen – wirtschaftlicher Aufschwung, Boom, Rezession, Depression, jedes Jahr neue Rahmenbedingungen in Bezug auf Zinsen, Inflation und geopolitische Einflüsse. Strategien reagieren unterschiedlich auf solche Veränderungen.


Weitere Untersuchungen sind hier sogar noch etwas mehr ins Detail gegangen und haben die jährliche Verschiebung von Anlagestrategien genauer unter die Lupe genommen. 
Auch wenn hier andere Strategien genommen wurden und ähnliche Strategien womöglich anders interpretiert wurden, wird hier besonders deutlich: Nur weil eine Strategie in einem Jahr einen Vorteil gegenüber einer anderen hatte, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sich dieses Bild im Folgejahr wieder dreht. 


Nun zurück zu Swedroe und Berkin. In ihrem Buch gehen sie ausführlich auf einen weiteren entscheidenden Punkt ein: Wie beeinflusst die kurzfristige Wahrscheinlichkeit der Underperformance den Anleger?


Ein zentrales Element ist das sogenannte "tracking error regret" – der größte Feind des Anlegers. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet es, dass Anleger oft ihre Entscheidungen bedauern, wenn sie ihre eigenen Erfolge rückblickend mit einer anderen Anlage vergleichen.


Die Autoren beschreiben drei Verhaltensweisen, die dazu führen, dass Anleger dem "tracking error regret" zum Opfer fallen: Relativismus, Kurzfristigkeit und Ungeduld.


  • Relativismus: Anleger neigen dazu, die Wertentwicklung ihrer Portfolios mit einem Index oder einer anderen Strategie zu vergleichen.

  • Kurzfristigkeit: Anleger konzentrieren sich zu stark auf die jüngsten Entwicklungen. Die letzten 12 Monate werden überbewertet, während der langfristige Charakter des gewählten Ansatzes aus den Augen verloren wird.

  • Ungeduld: Viele Anleger werden ungeduldig, wenn ihr gewählter Ansatz nicht innerhalb kürzester Zeit eine Überrendite abwirft.


Das Ergebnis ist oft Fehlverhalten, das letztendlich zu einer schlechteren Rendite führt, obwohl die Märkte und Strategien positiv verlaufen.
 
Für diejenigen, denen das zu theoretisch erscheint, habe ich eine Übersicht vorbereitet, die das Ganze greifbarer macht:


Wie bereits beschrieben, neigen Anleger, nachdem sie eine langdurchdachte Anlageentscheidungen getroffen haben, dazu, ihre anschließenden Entscheidungen auf Basis kurzfristiger Vergleiche zu treffen. Aus einer langfristiger Planung wird eine kurzfristige Erfolgsmessung. 
Denken wir an einen Anleger, der zwischen drei Anlagen wählen kann und derzeit in einen ETF (den Markt) investiert ist. Im ersten Jahr hat er eine Rendite von 9% erzielt. Das ist an sich gut, aber er bemerkt, dass eine andere Anlage besser abgeschnitten hat. Dies führt zu Unzufriedenheit, da er anderswo mehr hätte verdienen können. Also wechselt er zur Anlage, die zuvor besser lief (Strategie A) und erzielt damit eine Rendite von 12%. Doch der Markt hätte mehr gebracht und Strategie B noch viel mehr. Der Anleger wechselt erneut, und so geht es immer weiter.
 
Das Ergebnis: Durch ständiges Wechseln zur zuletzt erfolgreichsten Strategie hat der Anleger eine Underperformance eingefangen, obwohl sowohl der Markt als auch die beiden Strategien insgesamt besser abgeschnitten haben.


Klingt weit hergeholt? Nein! Das ist leider alltägliche Realität. Auch ich erlebe dieses Verhalten bei Anlegern und Interessenten fast täglich.


Wie kann man diesem Teufelskreis entkommen? Auch hierfür haben Swedroe und Berkin in ihrem Buch eine Lösung gefunden. Sie haben nicht nur einzelne Anlagestrategien langfristig getestet, sondern auch verschiedene Strategien miteinander kombiniert. Die Ergebnisse sprechen für sich:
Eine Kombination unterschiedlicher Strategien reduziert das Risiko einer Underperformance – und damit auch das Risiko, mit der Performance unzufrieden zu sein – um den Faktor 3. Die Kombination mehrerer Strategien führte in jeder Zeitebene zu einer signifikanten Steigerung der Outperformancewahrscheinlichkeit bei gleichzeitiger Verringerung der Schwankungsbreite.
 
Fazit: Was sollten Anleger aus diesen Erkenntnissen mitnehmen?


Regelbasierte Anlagestrategien, so genannte Faktor-Strategien, bieten erwiesenermaßen langfristig und robust eine Outperformance. Die Art und Weise, wie diese Outperformance entsteht, ist jedoch nicht linear, sondern unterliegt jährlichen Schwankungen. Diese jährlichen Schwankungen können Anleger verunsichern und sie zu Fehlentscheidungen drängen.


Anleger sollten sich daher entweder dieser psychologischen Herausforderung bewusst sein und eisernen Willen und Geduld mitbringen, damit sich die Outperformance ausbilden kann.


Oder mehrere Strategien mit einander kombinieren, um sich einerseits mental zu entlasten und andererseits das Chance/Risiko-Verhältnis weiter zu verbessern.


Schon gewusst? Die Strategien von MMplatinum lassen sich nicht nur super mit einander kombinieren, um die oben beschriebenen Effekte optimal zu nutzen. Durch die Wahlmöglichkeit der unterschiedlichen Varianten (mit und ohne Hebel) können Sie Ihr Tempo dabei sogar individuell auf Ihre Bedürfnisse einstellen.
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

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