DISNEY (WKN: 855 686; 100,20 $) - Qualität wird günstig

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 13.07.2016
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Aktionärsbrief

Wir gehen davon aus, dass nach dem Brexit wieder vermehrt Kapital in den amerikanischen Aktienmarkt fließen wird. An einem Titel wie Disney kommt dieses Kapital kaum vorbei. Denn Disney gibt es derzeit zum Discount-Preis.


Das Medienunternehmen fokussiert sich in erster Linie auf Unterhaltung für die ganze Familie. Folgende Grafi k macht das Geschäftsmodell transparent.


MEDIA NETWORKS enthält das TV-Geschäft. Hier bündeln sich verschiedene Radio- und (Kabel)-Fernsehsender wie ESPN, Disney Channels, ABC Family usw. Rückläufige Werbeeinnahmen und eine geringere Zahl von Abonnenten im Pay-TV drücken derzeit auf das Geschäft. Media Networks steht immerhin für 43 % des Disney-Umsatzes. Das war es aber auch schon mit den Problemen.


Die übrigen Sparten laufen rund und bügeln die Schwächen im TV-Geschäft aus. In der Sparte Parks and Resorts sorgen die Freizeitparks wie Disneyland Paris und Ferien-Resorts für Wachstum. Nur wenige Wochen nach der Eröffnung ihres ersten Parks auf dem chinesischen Festland in Shanghai ist nun ein weiterer Park in Chongqing in Planung. In Anbetracht der Tatsache, dass der chinesische Markt bis 2020 die USA als größter Markt für Freizeitparks ablösen sollte, sind die Perspektiven rosig. Die Sparte steht für 31 % des Gesamtumsatzes und wächst rasant, wie Sie nebenstehendem Chart entnehmen können.


Mit der Fortsetzung der Star Wars Trilogie hat Disney einen Volltreffer gelandet. Das Kino- und Filmproduktionsgeschäft wird in der Sparte Studio Entertainment abgebildet. Die anhaltende Beliebtheit des jüngsten Teils der «Star Wars»-Saga und der überraschende Erfolg des Animationsfi lms „Zootopia“ ließen hier die Kassen klingeln. Der Umsatz legte um ein Fünftel zu. Die Sparte generiert 15 % des Umsatzes von Disney. Die Figuren der produzierten Filme werden schließlich in der Sparte Consumer Products (8 % Umsatzanteil) als Spielzeug vertrieben. Disney versteht es wie kein anderer Medienkonzern, seine Filmfiguren zu verwerten. Mit 3 % Umsatzanteil ist der Bereich Interactive (Spiele und anderer Content) noch nicht relevant.


Das TV-Geschäft bremst zwar die Dynamik - aber Disney wächst und wächst. Im 10-Jahrestrend zeigen der wichtige freie Cashflow (fast 7 Mrd. $), der Umsatz (knapp 55 Mrd. $), und die operative Marge (26 %) einen nachhaltigen Trend nach oben. Analysten erwarten über die nächsten Jahre ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 7 bis 8 % p. a. Aufgrund des starken Free-Cashflows kann Disney Jahr für Jahr sein Eigenkapital überdurchschnittlich erhöhen und damit die Substanz des Unternehmens stärken. Allerdings lief zuletzt nicht alles rund. Verfehlte Erwartungen beim Gewinn je Aktie in den letzten Quartalen haben dafür gesorgt, dass die Aktie über 20 % unter ihrem Allzeithoch notiert. Wichtig: Die Rede ist von verfehlten Erwartungen, nicht von rückläufigen Ergebniskennziffern.


Steigende Gewinne bei fallenden Kursen haben die Bewertung deutlich nach unten gedrückt. Im letzten Jahr wurden noch KGVs von bis zu 25 für Disney gezahlt. Auf Basis des letzten Geschäftsjahres liegt das KGV bei 18 und fällt für das laufende Jahr auf 16,8. Per 2017 liegen die Taxen für den Gewinn je Aktie bei 6,20 $. Das entspräche einem KGV von 15,7. Nebenstehender Chart zeigt auf, dass diese Bewertung im 10-Jahresdurchschnitt äußerst attraktiv ist. Es ist zugleich der niedrigste Bewertungsansatz seit 2013. Die Dividende zeigt ebenfalls einen ansteigenden Trend. Mit einer Dividendenrendite von rd. 1,5 % ist Disney jedoch nicht als klassischer Dividendenwert zu sehen.


Fazit: Wir halten die Aktie auf dem aktuellen Niveau auf Sicht von zwei Jahren für attraktiv und raten zum Kauf. Eine Nachkaufoption sollten Sie sich offen halten.

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